"Vorsorgliche" Rodungen in Dossenheim
Am Rombach wurde großflächig Wildgewächs entfernt

Dicke Äste quer über den Bach gelegt: die Überreste der Rodungen. Foto: Alex
Von Kevin Hagen
Dossenheim. Was ist los am Rombach? Diese Frage dürften sich viele Dossenheimer gestellt haben, die in den vergangenen Wochen an dem Bach unterwegs waren. Kahle Stellen dort, wo sonst grünes Dickicht war; Blätter und Äste auf dem Boden, Stämme liegen über dem Bach. Klar, hier wurde gerodet, auf einer knapp einen Kilometer langen Strecke zwischen Gewerbegebiet und Schwabenheimer Straße - doch warum? Eine offizielle schriftliche Erklärung hatte es von der Gemeinde nicht gegeben. Deshalb stellte eine Gruppe von Bürgern kürzlich eine Anfrage an die Verwaltung. Sie sorgen sich um den Schutz der Natur.
Gegenüber der RNZ erklärte die Gemeinde nun, man habe Anfang Januar nach und nach "wild aufgegangenes Gewächs" beseitigt - zum Beispiel Weiden und Nussbäume. Durch Baumgutachten wisse man, dass diese besonders brüchig seien, sagte Jörg Ullrich, Chef des Fachbereichs Planung und Technik. Es bestünde deshalb die Gefahr, dass Äste und Stämme beispielsweise bei einem Sturm Menschen treffen oder in den Bachlauf fallen und es dann zu Überschwemmungen kommt. "Das war also eine vorsorgliche Aktion", so Ullrich.
Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass nun auch die Mitarbeiter des Bauhofs mit ihren Fahrzeugen wieder besser zum Bach gelangen können, um diesen zu reinigen. "Gesunde Bäume", so Ullrich, unter anderem Pappeln, habe man allerdings markiert und verschont. Ullrich gibt jedoch Entwarnung für die Zukunft. "So eine Großaktion wird es eher nicht mehr geben", sagte er. Man wolle nämlich von nun an alle zwei bis drei Jahre den Wildwuchs zurückschneiden. "Dann fällt dabei auch nicht mehr so viel an."
Dass allerdings noch immer die Überreste der Rodung am Straßenrand liegen, habe damit zu tun, dass die verantwortliche Firma zunächst keine Lagerungsmöglichkeiten gehabt habe, so Ullrich. Jetzt werde aber nach und nach aufgeräumt. "Dann sieht auch bald alles wieder freundlicher aus."
Dermot O’Connor, Vorsitzender des BUND Dossenheim, hofft trotzdem noch auf eine schriftliche Reaktion der Verwaltung auf die Fragen der Bürger. Diese habe ihm Bürgermeister Hans Lorenz auch schon zugesichert. Man habe in der Vergangenheit gut mit der Gemeinde beim Thema Umwelt und Naturschutz zusammengearbeitet, sagte O’Connor im RNZ-Gespräch. "Wir haben die Hoffnung, dass die Verwaltung in ihrem Antwortschreiben die Begründung dieser Maßnahmen für alle transparent darstellt."