Prosit Neujahr! Das wünschten gestern (v.l.) Hans Reinwald als OB-Kandidat der CDU, seine Frau Kerstin Reinacher-Reinwald und Schornsteinfegermeister Armin Theisen. Foto: Alex
Von Thomas Frenzel
Leimen. Wenn Schornsteinfegermeister Armin Theisen in seiner rabenschwarzen Kluft mit einem festlichen Zylinder auf dem Haupt zum Neujahrsauftakt kleine schwarze Glückbringer verteilt, ist eines klar: Es sind nicht die Roten oder die Grünen, die einladen, sondern die Christdemokraten. Und diese hatten gestern im evangelischen Philipp-Melanchthon-Haus einen zusätzlichen Glücksbringer zu bieten: ihren OB-Kandidaten. Hans Reinwald startete beim CDU-Neujahrsempfang in den Kampf um das Leimener Rathaus.
Den womöglich neuen OB sehen und hören wollten viele. Die Sitzplätze reichten nicht aus, auch an den Stehtischen ging es eng zu. Wie würde sich der amtierende Bürgermeister von Graben-Neudorf wohl bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in der Großen Kreisstadt schlagen? Vertreter der gesamten demokratischen Parteienlandschaft Leimens fanden sich im Auditorium, aus Sandhausen war auch Bürgermeister Georg Kletti mit einer kleinen Delegation gekommen. Sie alle und noch viele mehr wurden vom Leimener CDU-Fraktionschef Hans Appel willkommen geheißen.
Und Hans Reinwald, der mit seiner Frau Kerstin gekommen war, schlug sich ganz beachtlich. Seine beiden erfolgreichen Wahlen in Graben-Neudorf waren ihm genauso anzumerken wie seine Erfahrung in der Kommunal- und Regionalpolitik als CDU-Kreisrat: Mit scharfer Kritik an der bisherigen Rathauspolitik in Leimen hielt er sich genauso zurück wie mit konkreten Zielen. Das wäre zu einem so frühen Zeitpunkt des Wahlkampfes wohl auch zu viel verlangt.
Stattdessen setzt Reinwald auf ein neues Wir-Gefühl, ruft er zu neuem Optimismus auf. Ohne die Bürgerinnen und Bürger von Leimen und ohne ihre Ideen und Kreativität geht nichts, sagt er. Ein neues Klima des gegenseitigen Vertrauens und des menschlichen und korrekten Umgangs wolle er schaffen, in der Bürgerschaft wie im Gemeinderat und in der Verwaltung. Nur so habe eine Stadt auch eine gute Zukunft.
Natürlich sei er kein Traumtänzer, sagt Reinwald. Er wisse sehr wohl um die finanziell angespannte Lage der Stadt. Umso wichtiger sei etwa in der Bildung ein tragfähiges Konzept oder die interkommunale Zusammenarbeit, die nicht nur Lippenbekenntnis bleiben dürfe. Wie heftig auch immer um die richtige Lösung gestritten werde: Er wolle ausgleichen und integrieren, dabei aber als Kapitän das Ruder fest in der Hand halten. Und obgleich Jurist wolle er kein Oberbeamter sein, der vor lauter Verwaltung und Akten nicht mehr die Sorgen und Nöte der Menschen sehe.
War dies eine kleine Spitze? Sei’s drum. Hans Reinwald erhielt für seine Premiere lang anhaltenden Applaus. In diesen Beifall stimmte auch der Landtagsabgeordnete Karl Klein ein. Von Graben-Neudorf eile dem OB-Kandidaten ein hervorragender Ruf als lebenswerte Gemeinde voraus, sagte Klein. Und dieser gute Ruf sei nicht zuletzt auf Hans Reinwald zurückzuführen.