Riesige Windanlagen sollen am Greiner Eck für die Auslastung der geplanten Windkraftanlage sorgen. Symbolfoto: rbr/tof
Neckarsteinach. (tof) Die potenziellen Betreiber der geplanten Windkraftanlage am Greiner Eck sind die Kritik der Windkraftgegner leid, die seit dem Bekanntwerden der Windmühlenpläne auf sie einprasselt wie Hagelschlag. "Denen werden wir was pfeifen", kündigte Rathauschef Herold Pfeifer bei einer Pressekonferenz an. Dabei geht es ihm vor allem um den Vorwurf, am Greiner Eck wehe bestenfalls ein laues Lüftchen und kein richtiger Wind, weshalb es die Investoren vor allem auf die Ökostromsubventionen abgesehen hätten - und nicht auf wirkliche Stromproduktion.
Für den Bürgermeister des künftigen Windmühlenstädtchens liegt die Lösung des Problems auf der Hand: Wenn der Wind nicht pfeift, so sagt er, muss man dafür sorgen, dass der Wind pfeift. Und die Idee zu einer solch naheliegenden Problemlösung ist ihm unlängst nach der morgendlichen Dusche gekommen. Doch dann machte er es spannend. "Wie glauben Sie", fragte er die versammelten Medienvertreter, "habe ich meine Haare trocken bekommen?" Und er gab selbst die Antwort: "Mit dem Föhn!"
Und genau solche Föhn-Gebläse will Pfeifer nun vor den geplanten Windmühlen aufstellen - freilich ohne Heizfunktion. Große Windkanäle, wie sie die Automobil- oder Luftfahrtindustrie nutzt, um die Aerodynamik ihrer Fahrzeuge zu optimieren, könnten auch die Windmühlen am Greiner Eck selbst an windstillen Tagen drehen lassen. Und zwar rund um die Uhr. Damit könne die Effizienz der Windkraftanlage und deren Wirtschaftlichkeit im 24-Stunden-Betrieb garantiert werden.
Möglichen Einwänden, wonach der Betrieb der riesigen Windgebläse doch wohl gigantische Energiekosten mit sich brächte, nimmt der Rathauschef den Wind aus den Segeln: An den internationalen Strombörsen lasse sich Strom aus den osteuropäischen Kernkraftwerken mitunter schon fast zum Nulltarif erwerben. Und selbst wenn diese Kraftwerke nicht wirklich umweltfreundlich seien und vielleicht auch nicht hundertprozentig sicher, lächelt Pfeifer verschmitzt, so spreche dies nicht gegen die Greiner Kombination von Windgebläsen und Windmühlen: Dank der permanent angetriebenen Windmühlen werde so selbst Atomstrom in Ökostrom umgewandelt. Entscheidend sei nur, was hinten raus kommt.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein (nicht ganz ernst gemeinter) Beitrag aus der närrischen Fastnacht-Dienstag-Ausgabe der RNZ vom 17.2.2015