Pyrotechniker Andreas Wollenschläger überprüfte bei dem Testlauf, ob das Feuerwerk vom Rathausplatz aus gut zu sehen ist. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Leimen. Einen ersten Vorgeschmack auf die Weinkerwe in zwei Wochen bekamen die Leimener bereits am Mittwochabend - und der war für alle sicht- und auch hörbar: Über den Weinbergen hinter der katholischen Herz-Jesu-Kirche ließ ein rund zweiminütiges Feuerwerk den Himmel funkeln. Es war ein Testlauf. Denn nach einer Pause aus Kostengründen im letzten Jahr wird es am Weinkerwemontag, 19. September, gegen 22 Uhr wieder ein Abschlussfeuerwerk geben. Doch das ist nicht die einzige Änderung: Der seit Jahren nicht mehr eingesetzte Weinbrunnen wird wieder aufgestellt. Es scheint so, als würde der neue Oberbürgermeister Hans D. Reinwald neue Akzente setzen. Die Weinkerwe wird aufgepeppt.
Besonders glücklich über die Rückkehr des von vielen Kerwebesuchern im vergangenen Jahr vermissten Feuerwerks ist Horst Kräher. Der Leimener kümmert sich als Generalschausteller um Imbissstände, Fahrgeschäfte und weitere Stände. Das Feuerwerk, so Kräher, sei ein Besuchermagnet und locke am nicht ganz so starken Montag noch einmal zahlreiche Gäste nach Leimen. Deshalb setzte er sich vor drei Wochen mit Oberbürgermeister Reinwald zusammen und suchte nach einer Lösung. Das Ergebnis: Kräher und die Stadt teilen sich die Kosten für das bunte Spektakel. Etwas mehr als die Hälfte zahlt die Stadt, den Rest der Generalschausteller.
Vor sieben Jahren, als das Feuerwerk schon einmal abgeschafft wurde, hat es Kräher aus eigener Tasche bezahlt. In den Folgejahren kam dann die Stadt alleine für die Kosten auf - bis letztes Jahr. Nun hofft Kräher erneut, dass die Stadt künftig wieder das Feuerwerk übernimmt.
Für dieses arbeitet der Generalschausteller mit der Firma "AW Pyrotechnik" aus Weinheim zusammen, die zum Beispiel auch die beiden Feuerwerke beim Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsfest in Heidelberg sowie bei den Ortsjubiläen in Nußloch und Dossenheim abgebrannt hat. Da es in Leimen eine Premiere für das Unternehmen ist, war der Testlauf notwendig: Dabei ging es darum, die optimale Steighöhe zu ermitteln, sodass das Feuerwerk vom Rathausplatz und dem Georgi-Marktplatz gut zu sehen ist, erklärt Pyrotechniker Andreas Wollenschläger. Das Ergebnis: 100 bis 130 Meter sind optimal. Bei dem Testlauf auf eigene Kosten achteten die drei Mitarbeiter der Firma auch darauf, welche Effekte über Leimen besonders gut zur Geltung kommen. Geplant ist ein elfminütiges Feuerwerk mit rund 7500 Effekten. Die Kosten liegen laut Wollenschläger im "unteren vierstelligen Bereich". Zuvor hatte es eine Begehung des Weinberggebiets mit Vertretern von Ordnungsamt und Feuerwehr gegeben.
Die Besucher können sich außerdem nach jahrelanger Pause auf den frisch restaurierten hölzernen Weinbrunnen freuen, der wieder aufgestellt wird. Früher war er das Markenzeichen der Kerwe und stand im Alten Rathaus, dann auf dem Festplatz. Und auch die Straßenbahn "Wei-Bämbl" soll in diesem Jahr wieder fahren und Gäste von Heidelberg nach Leimen sowie wieder zurückbringen.