Antik-Markt Neckarsteinach: Aus Kaffeelöffeln können Ringe werden

Riesiges Angebot beim 31. Dreikönigs-Antik- und Vintage-Markt - Mehr als 70 Aussteller aus fünf Nationen

03.01.2016 UPDATE: 04.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Welche Kette soll es sein? Wer zum Antikmarkt in die Vierburgenhalle kam, musste Zeit zum Stöbern im großen Angebot mitbringen. Foto: Alex

Neckarsteinach. (iz) "Was wir heut in Silber kränzen, möge einst im Golde glänzen" - dieser sinnige Spruch ist in silbernen Buchstaben in eine weiße Porzellanschale eingelassen, die wohl als ein Geschenk für eine Silberhochzeit um das Jahr 1900 gedacht war. Wer solche antiken "Kostbarkeiten" suchte, der fand sie bestimmt auf dem 31. Dreikönigs-Antik- und Vintage-Markt in der Vierburgenhalle. Aber nicht nur solche Kuriositäten, denn mehr als 70 Aussteller aus fünf Nationen boten hier eine schier unübersehbare Auswahl an wertvollen Antiquitäten, Kunst, Schönem und Nützlichem, aber eben auch liebenswertem Kitsch und Krempel, sodass hier jeder interessierte Besucher oder auch sachkundige Sammler fündig werden konnte.

Der jedes Jahr um den Dreikönigstag stattfindende Antikmarkt ist wohl der älteste seiner Art im Großraum Rhein-Neckar und zog auch dieses Mal wieder Hunderte von Besuchern aus der ganzen Region und weit darüber hinaus an. Man brauchte also Zeit, wenn man vielleicht ein ganz bestimmtes Sammlerstück suchte oder einfach nur nach etwas Schönem stöbern wollte.

Natürlich drängten sich vor allem die weiblichen Besucher vor den zahlreichen Ständen mit antikem Schmuck, einer Fülle von Ketten, Armreifen, Broschen und mehr aus der Jugendstilzeit. Sehr originell war auch der Schmuck, der aus Besteckteilen mit 800er-Silber hergestellt wird und bei dem sich ehemalige Kaffeelöffel in kostbare Ringe mit Edelsteinen verwandeln. Überhaupt war Silber das vorherrschende Material, das in Form von großen und kleinen Kerzenleuchtern, Schalen, Tabletts und Döschen zum Kaufen verführte. Und auch wer sich mit Silberbesteck eindecken wollte, hatte wahrlich die Qual der Wahl.

Ebenso vielfältig präsentierte sich das Angebot an Porzellan in allen Variationen. Und selbst wertvolle Marken, wie zum Beispiel Rosenthal oder Meißen, konnten zu erschwinglichen Preisen erworben werden.

Nach längerer Pause kamen diesmal auch alle Puppenliebhaber wieder auf ihre Kosten: Biedermeier-Puppen - bis zu 90 Zentimeter groß, aber auch bis zu 1000 Euro teuer - fanden viele bewundernde Blicke. Auch eine echte Disney-Cinderella-Puppe in Originalkleidung oder Puppen-Jungs aus der Jahrhundertwende waren im Angebot. Und wenn am eigenen Puppenliebling etwas kaputtgegangen war, konnte der "Puppendoktor" oft sofort das Unglück heilen.

Großer Andrang herrschte beim erstmalig anwesenden Knopf-Jakob, denn hier gab es original-antike Knopf-Karten und gläsernen Modeschmuck aus längst vergangener böhmischer Handwerkskunst. Und natürlich fehlten auch die echten Sammlerstücke nicht: Über alte Stahlstiche und historische Stadtansichten, Münzen, Taschenuhren, Fotoapparate und altes Blechspielzeug beugten sich fachmännische Sammler mit Kennerblick.

Als kleines Zugeständnis an den Vintage-Begriff gab es zum ersten Mal auf dem Markt einige kleine Verkaufsstände mit französischem Wein, Käse und Bio-Honig. Ob allerdings die fast mannshohen Krippenfiguren - Maria mit dem Kinde und Joseph in verschwenderischer Ausstattung - aus einem sizilianischen Privat-Altar zum "Schnäppchenpreis" von 2000 Euro einen Liebhaber gefunden hat, war nicht mehr zu erfahren. Veranstalter Jens Nippen zeigte sich auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe, für die er in der Vierburgenstadt ideale Voraussetzungen findet.

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