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Rathausrunde

Gemeinschaft wird in Neunkirchen großgeschrieben

Für Neunkirchens Bürgermeister Bernhard Knörzer sind Zusammenhalt und eine intakte Umwelt bedeutend.

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02.12.2020, 06:00 Uhr

Mit gut 1700 Einwohnern im Hauptort (Foto) und knapp 150 im Gemeindeteil Neckarkatzenbach zählt Neunkirchen zu den kleineren Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises. Dass sich in bevorzugter Lage dennoch einiges bewegt, liegt vor allem auch an funktionierenden Gemeinschaftsstrukturen. Fotos: Gabriele Eisner-Just (1)/Gemeinde Neunkirchen (1)

Von Gabriele Eisner-Just

Neunkirchen. Neunkirchen im Kleinen Odenwald kann nicht so sehr mit Gewerbe- oder Industriegebieten punkten, dafür aber mit herrlicher Lage, hoher Wohnqualität und funktionierenden Gemeinschaftsstrukturen. Mit gut 1700 Einwohnerinnen und Einwohnern im Hauptort Neunkirchen und knapp 150 im Gemeindeteil Neckarkatzenbach ist Neunkirchen eine der kleineren Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises. Aber dank rühriger Vereine, traditioneller Veranstaltungen wie dem Kirschenfest oder der Kerwe und zukunftsweisender Aktivitäten der Gemeindeverwaltung "geht hier was".

Herr Knörzer, auf der Internetseite der Gemeinde steht der Slogan "Neunkirchen – einfach l(i)ebenswert". Was ist das Besondere an der Gemeinde mit ihrer Teilgemeinde Neckarkatzenbach und dem Leidenharterhof?

Es sind die Menschen, die das Leben in der Gemeinde handelnd gestalten. Ob Feuerwehr oder Jugendtreff, Flüchtlingsarbeit, Kindergarten, Kirchen oder Schularbeit – alle tun ihren Dienst an der Gemeinschaft, ohne es an die große Glocke zu hängen. Es gibt keinen Gemeinderat und auch keinen Mitarbeiter im Rathaus, der nicht auch ehrenamtlich tätig wäre. Das ist das Besondere hier: Unsere Einwohnerinnen und Einwohner engagieren sich und sorgen damit für eine große Vielfalt an Aktionen und Gemeinschaftserlebnissen.

Hintergrund

Die indiskreten 13

1 Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Tag als Bürgermeister?

Ja, und dies sehr gerne. Ich wurde herzlichst begrüßt von meinen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hatte viele Bürger zu Gast, die mir – versehen mit vielen guten Wünschen – einen wunderbaren Start in meine neue Aufgabe

[+] Lesen Sie mehr

Die indiskreten 13

1 Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Tag als Bürgermeister?

Ja, und dies sehr gerne. Ich wurde herzlichst begrüßt von meinen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hatte viele Bürger zu Gast, die mir – versehen mit vielen guten Wünschen – einen wunderbaren Start in meine neue Aufgabe bescherten. Und ich bekam Besuch von den Kindern unserer Kindergärten und der Grundschule, die mir neben ihren wunderschönen Liedbeiträgen einen "Notfallkoffer" mitbrachten, der heute noch in meinem Büro steht. Zudem hat man mir zwei Schutzengel überreicht, welche seitdem meine Arbeit begleiten.

2 Welchen Job außer Bürgermeister könnten Sie sich noch vorstellen?

Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten. Als Seiteneinsteiger und "spätberufener Bürgermeister" hatte ich zuvor einen Beruf, der mir sehr viel Freude und Erfüllung gebracht hat. Als Förster durfte ich über 25 Jahre im Kleinen Odenwald meinen Dienst verrichten und unsere Wälder pflegen und gestalten. Seit nunmehr fast vier Jahren bin ich Bürgermeister der Gemeinde Neunkirchen. Beide Jobs sind sicher nicht absolut vergleichbar, sie haben aber diverse Parallelen. Eines ist jedoch sicher: Die Aufgaben eines Bürgermeisters sind vielschichtiger, interessanter und verantwortungsvoller. Ich erfülle sie Tag für Tag sehr gerne für meine Gemeinde.

3 Wenn Sie Ihre Gemeinde mit drei Schlagworten beschreiben müssten, welche wären das?

L(i)ebenswert, nachhaltig, zukunftsfähig.

4 Und sich selbst mit drei Eigenschaften …

Ich kann Aufgaben zielstrebig angehen, versuche, pragmatische Lösungsansätze herbeizuführen und mein Amt verantwortungsbewusst zu leben.

5 Bleiben wir bei drei: Ihre drei Lieblingssongs?

Ich habe keine ausgeprägte Musikrichtung, die ich besonders mag. Ich bin hier sehr variabel, von Pop und Rock bis hin zu guter Blasmusik.

6 Worüber können Sie lachen?

Über mich selbst, gutes Kabarett oder einen guten Witz.

7 Und was finden Sie zum Weinen/was macht Sie traurig?

Den um sich greifenden Egoismus in unserer Gesellschaft.

8 Wovor haben Sie Angst?

Ich bin kein ängstlicher Mensch. Was mir aber Sorge bereitet, sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschheit und die daraus resultierenden Folgen.

9 Ihre größte Leidenschaft?

Meine Liebe zur Natur, zu Tieren und der Jagd.

10 Und Ihre größte Schwäche?

Ungeliebte Aufgaben erst auf den letzten Drücker zu erledigen.

11 Mit welcher Person der Zeitgeschichte würden Sie gern mal einen Kaffee/ein Bier trinken?

Mit Barack Obama.

12 Was bedeutet für Sie Glück?

Eine wunderbare Familie zu haben und sich darin geborgen zu fühlen.

13 Gibt es so was wie ein Lebensmotto für Sie?

Wir haben nur eine Schöpfung, die es zu bewahren gilt.


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Sie haben in diesem Jahr "Halbzeit" Ihrer Bürgermeistertätigkeit. Welche Meilensteine haben Sie in diesen vier Jahren setzen können und welche großen Projekte stehen jetzt an?

Ja genau, am 1. Dezember bin ich vier Jahre im Amt. Oft werden Bürgermeister an den großen Baumaßnahmen in ihrer Amtszeit gemessen, aber ich möchte auch vermeintlich kleine, aber wichtige Initiativen erwähnen. Selbstverständlich haben wir Baumaßnahmen gestemmt wie das Baugebiet Langenwald, die Erneuerung der Kirchstraße mit Nahwärmeleitungen oder die Einrichtung des Sport- und Bewegungsparks. Genauso wichtig sind zum Beispiel Investitionen in eine gute technische Ausstattung der Feuerwehr oder Anstrengungen für eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung, die zeitgemäße Ausstattung unserer Grundschule und die Jugendarbeit.

Wir haben eine so reiche Vereinslandschaft mit Sportvereinen, THW, Feuerwehr, Chören, Heimatverein und Volkshochschule. Hier werden Verbindungen geknüpft und eine familiäre Atmosphäre geschaffen. Auch dies gilt es zu fördern. In den nächsten Jahren werden wir mit den drei Schwerpunkten Nahwärme, Hochwasserschutz und Flurneuordnung neue Vorhaben starten. Wir haben berechtigte Hoffnung, dass unser Projekt "100 % Nahwärme für Neunkirchen" als Modellprojekt eine Förderzusage von der Bundesregierung erhält. Danach haben wir vier Jahre Zeit, diese Zukunftsperspektive für eine Wärmeversorgung mit regenerativen Brennstoffen zu entwickeln und damit einen großen Beitrag zum örtlichen Klimaschutz zu leisten.

Auch die Flurneuordnung ist ein großes Thema.

Richtig. Die angeordnete Flurneuordnung ist ein Projekt für viele Jahre. Gemeinsam mit den Besitzern und den Bewirtschaftern der betroffenen Grundstücke können wir hier die Chance ergreifen, im Sinne der Strukturverbesserung unserer landwirtschaftlichen Betriebe, aber auch für den Boden-, Natur- und Klimaschutz zu agieren. Dies gilt genauso für den Bereich des Hochwasserschutzes, wobei wir bereits heute die sich abzeichnenden Folgen des Klimawandels beackern müssen: In Neckarkatzenbach hatten wir im Jahr 2016 einen sogenannten Standregen, der uns die Gefährdung durch die topografische Lage des Dorfes sehr eindrücklich gezeigt hat. Bisher wurde bis ans Gewässer gebaut oder dieses sogar verdolt. Zukünftig müssen wir den Gewässern mehr Möglichkeiten von Überflutungsbereichen bieten, um bei Starkniederschlägen nicht sofort Schäden an Hab und Gut unserer Bürger zu riskieren. Dies erfordert in vielen Fällen aber die Bereitschaft, sich mit eigenen gewässernahen Flächen einzubringen und somit im Sinne eines aktiven Hochwasserschutzes solidarisch mit seinen Mitbürgern zu sein.

Neunkirchen hat wenige Gewerbebetriebe, dafür noch einige landwirtschaftliche Betriebe und Forst. Ist Neunkirchen damit (über-)lebensfähig? Gibt es die Möglichkeit, weitere Betriebe anzusiedeln?

Von rund 1600 Hektar Fläche entfallen 800 Hektar auf Wald und 700 Hektar auf landwirtschaftlich genutzte Flächen inklusive Streuobstwiesen, die von vier Haupterwerbs- und weiteren nebenberuflichen Betrieben bewirtschaftet werden. Unsere landwirtschaftliche Prägung mit der Nutzung der Acker-, Grünland- und Streuobstwiesenflächen ist im Wandel. Wir als Kommune setzen dabei auch Impulse, als Beispiele möchte ich hier anführen: den Erhalt und die fachgerechte Pflege unserer umfangreichen Streuobstbestände, die Extensivierung von Rasenflächen in artenreiche Wiesenflächen, aber auch die Biotoppflege, welche allesamt dem dringend notwendigen Insektenschutz dienen.

Durch diese Maßnahmen wollen wir auf engstem Raum eine Vielfalt an Flora und Fauna erreichen und werden dabei auch durch unsere landwirtschaftlichen Betriebe unterstützt. Unsere Gewerbesteuereinnahmen sind traditionell im direkten Vergleich mit anderen Umlandgemeinden auf einem niedrigen Niveau, da es nur wenige gewerbliche Unternehmen gibt. Neunkirchen wird auch in Zukunft eher kleine Handwerks- und Industriebetriebe beherbergen. Im Moment zeichnet sich eine erfreuliche Entwicklung ab, da gerade junge Unternehmensgründer bei uns eine Bleibe suchen. Wir als Gemeinde unterstützen diese Entwicklung durch die geplanten Ausweisungen von Mischgebieten, um Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen.

Bürgermeister Bernhard Knörzer zieht bei „Halbzeit“ seiner Amtszeit eine positive Zwischenbilanz.

Ein wichtiger Bereich war bisher der Tourismus, Neunkirchen ist Einstiegspunkt in den Neckarsteig, zudem gibt es attraktive Nahziele. Mit Wander- und Radwegen, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten ist Neunkirchen bestens für den Tourismus ausgestattet. Welche Einbußen ergeben sich aus der Corona-Krise, welche Chancen sehen Sie für die nahe Zukunft?

Ja, in den Tourismus wurde in den letzten Jahren einiges an Arbeit gesteckt, was sich in positiven Übernachtungszahlen der beiden Hotels und bei den privaten Gastgebern gezeigt hat. Auch die Restaurants haben vom Tagestourismus, vor allem von den Neckarsteig-Touristen, profitiert. Leider sind durch die Folgen der Corona-Pandemie nun in der ganzen Branche gewaltige Rückgänge zu verzeichnen bzw. diese zu überbrücken. Ich hoffe sehr, dass die Lage sich bald wieder erholt, zumal das schönste Wegstück des Neckarsteigs, die sogenannte "Königsetappe", von Eberbach nach Neunkirchen führt und in den Gemarkungen Neunkirchen und Neckarkatzenbach, neben den beiden Burgruinen Stolzeneck und Minneburg, auch die meisten Neckarsteig-Kilometer liegen. Allerdings ergibt sich daraus eine weitere anspruchsvolle Aufgabe.

Welche denn?

Die Klimaveränderung macht unseren Wäldern zu schaffen, was zurzeit an den enormen Schäden in unseren Fichten- und Buchenbeständen zu sehen ist. In Zukunft wird unsere Waldwirtschaft deutlichen Veränderungen unterliegen. Klimastabilere Baumarten wie Eiche, Esskastanie und Douglasie sind zu fördern, neue klimatolerante Baumarten müssen eingebracht und die Bewirtschaftungsmodelle unseres Waldes angepasst werden. Ich kann mir durchaus Mittelwälder mit wenigen großkronigen Bäumen aus Eichen und dazu Hainbuchen, Buchen und Esskastanien im Halbschatten vorstellen. Diese haben eine bessere Überlebenschance. Die sukzessive Umwandlung der Wälder ist für uns als Tourismusregion unabdingbar.

Wie ist es um die Finanzen der Gemeinde bestellt? Können Sie in größere Projekte investieren und werden diese Investitionen über Kredite ermöglicht? Was bedeuten die Einbußen durch die Corona-Pandemie für die Finanzen der Gemeinde?

In den letzten Jahren konnten wir unsere Projekte im Kernhaushalt größtenteils ohne die Inanspruchnahme von Krediten finanzieren; dies wird sich aber vermutlich zukünftig ändern. Die Investitionen im Zusammenhang mit der kürzlich beschlossenen Gründung des Eigenbetriebs Energie werden wir zunächst – neben den eingeplanten Zuschüssen – über Kredite vorfinanzieren müssen. Doch diese Investition ist sinnvoll, denn Nahwärme für Neunkirchen ist ein Beitrag zur Daseinsvorsorge und zum aktiven Klimaschutz. Wir können jährlich über 2000 Tonnen CO2 einsparen und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung steigern. Durch den Verfall der Holzpreise fallen uns ja Einnahmen weg, sodass es auch wirtschaftlich sinnvoll ist, Teile unseres Holzeinschlags energetisch zu nutzen. Wenn der Brennstoff nicht in Form von Erdöl aus dem Nahen Osten kommt, sondern aus Neunkirchen, bedeutet das gelebte Regionalität, Einkünfte für die örtlichen Akteure und einen immensen Beitrag zum Umweltschutz.

Klingt schlecht für den Haushalt.

In Sachen Gemeindehaushalt werden wir – auch wegen der Umstellung auf die doppische Systematik – in diesem und im nächsten Jahr kein positives Ergebnis erwirtschaften können. Die Einnahmesituation, auch die der Schlüsselzuweisungen, wird unter anderem wegen der Corona-Pandemie schlechter, die Anforderungen werden aber beispielsweise wegen gesetzlicher Aufgaben immer höher. So müssen wir uns auf unsere Pflichtaufgaben beschränken und haben keine allzu großen Chancen auf Umsetzung wünschenswerter, aber nicht dringend notwendiger Projekte. Da wir unsere Einnahmen auch durch kommunale Steuer- und Gebührenerhöhungen nicht mehr merklich erhöhen können, bleibt uns nur ein Weg: kein Luxus und Ausgaben reduzieren.

In Neunkirchen und Neckarkatzenbach leben 1848 Menschen. Wie sehen Sie die Nahversorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser und medizinischen Dienstleistungen? Sind Verkehrswege, ÖPNV und Breitbandversorgung so aufgestellt, dass man in Neunkirchen gut leben kann?

Mit unserem Bürgermarkt können wir die Grund- und Nahversorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs sicherstellen, stehen aber damit auch in direkter Konkurrenz mit den großen Playern im Lebensmittelsektor in der unmittelbaren Nachbarschaft. Daher mein Appell an die Bürger, ihr Einkaufsverhalten so zu gestalten, dass der örtliche Einzelhandel und die Gastronomie dabei berücksichtigt werden, um zu gewährleisten, dass auch nach der Corona-Pandemie noch alle Betriebe existieren können. In Sachen ärztliche Versorgung steht uns innerhalb der nächsten Jahre ein Generationenwechsel bevor. Wir sind mit unseren beiden Praxisinhabern im Gespräch, um auszuloten, welche Möglichkeiten sich ergeben könnten.

Das Pflegeheim wird im nächsten Jahr um weitere 45 Pflegeplätze erweitert werden, sodass wir hier in einer sehr guten Situation sind. Verkehrstechnisch sind die drei S-Bahnhöfe in Aglasterhausen, Neckargerach und Zwingenberg gut erreichbar. Im Zuge der Flurneuordnung wollen wir das Radwegnetz über Neckarkatzenbach nach Neckargerach optimieren, sodass die Nutzer des ÖPNV problemloser zum Bahnhof kommen. Darüber hinaus muss die Landesstraße L633 nach Guttenbach dringend saniert werden. Hier sehe ich das Land Baden-Württemberg in der Pflicht. Bei der Breitbandversorgung haben wir mit dem Unternehmen BBV (Toni) einen interessanten Partner, der für eine gute Anbindung sorgen möchte. Mit der Anzahl der Vorverträge bin ich sehr zufrieden, weil sie das Interesse der Neunkirchener Bürger zeigen.

Welche Ideen haben Sie für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Gemeinde? Was reizt beispielsweise junge Familien, in Neunkirchen zu leben und möglicherweise auch zu bauen?

Wir haben mit dem Baugebiet Langenwald fast 20 Jahre lang unsere Interessenten mit Baugrundstücken versorgen können. Jetzt wollen wir neben kleineren Arrondierungen am Ortsrand auch die Innenentwicklungspotenziale verstärkt angehen, deren Grundlage der vom Gemeinderat ratifizierte Dorfentwicklungsplan darstellt. Dabei haben wir z.B. die Möglichkeit, unser Gewerbegebiet Meistersgrund durch ein angrenzendes Mischgebiet mit dem Ortsetter zu verbinden, um Nutzungen wie Arbeit und Wohnen zuzulassen. Das könnte wiederum zu einer Ansiedlung von neuen Gewerbebetrieben und damit auch zu neuen Arbeitsplätzen führen.

Grundlage für die Attraktivität der Gemeinde ist die örtliche Infrastruktur mit allem, was dazu gehört. Insbesondere in der Kinderbetreuung wird bei uns sehr gute Arbeit geleistet. Aktueller Gedanke, um der positiven Entwicklung der Kinderzahlen und damit der Nachfrage nach Kindergartenplätzen Rechnung zu tragen, ist die Realisierung eines Waldkindergartens. Auch das passt sehr gut zu uns. Wenn wir es schaffen, alles, was wir haben und anstoßen, zu erhalten, sind wir für die Zukunft gut gerüstet.

Bleibt Neunkirchen selbstständige Gemeinde?

Ganz klare Antwort: Ja.

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