Er ist die personifizierte Versuchung, der fleischgewordene Frauen-Traum. Komiker Olaf Schubert ist sich seiner Reize sehr wohl bewusst und weiß sie in seinem neuen Programm "Sexy Forever" gekonnt in Szene zu setzen. Foto: Amac Garbe
Von Manon Lorenz
Mosbach. Er bezeichnet sich selbst als "Betroffenheitslyriker" und ist laut eigener Aussage "der größte Gedankengigant der Gegenwart" und "der intellektuelle Stachel im Fleisch der Bourgeoisie": Olaf Schubert. Jetzt tourt der Kult-Ossi aus Dresden mit seinem neuen Programm "Sexy Forever" durch die Republik. Am Mittwoch, 16. Mai, will er mit seinem Sexappeal auch die Mosbacher(innen) in der Alten Mälzerei ins Schwitzen bringen. Der RNZ hat das "Wunder im Pullunder" in einem Telefoninterview vorab das Geheimnis seiner Sexyness verraten und über seine sensible Seite sowie zukünftige Karrierepläne gesprochen.
Sie sind selbst ernannter Weltversteher und Weltverbesserer und deshalb auch überall auf der Welt zuhause - wo sind Sie momentan unterwegs?
Ich befinde mich gerade in Ostfriesland auf dem Weg zu einem Auftritt in Aurich. Gesprächen mit der Bevölkerung konnte ich entnehmen, dass es dort momentan Probleme mit der Nordsee gibt. Manchmal ist sie da, manchmal ist sie weg. Ich versuche jetzt durchzusetzen, das Ganze in Zukunft etwas verbraucherfreundlicher zu gestalten. Also im Winter durchgehend Ebbe und im Sommer durchgehend Flut einzuführen.
Ihr neues Programm trägt den Titel "Sexy Forever". Was ist Ihr persönliches Rezept, um "für immer sexy" zu bleiben?
Ich habe einen dreijährigen Kurs "Sexy für Anfänger" bei der Volkshochschule belegt, den ich als Jahrgangsdritter abgeschlossen habe. Aber es müssen nicht alle so sexy sein wie ich. Es reicht, wenn sich die Leute an meiner Sexyness erfreuen.
Sie sagen, der Grund für den Imagewechsel hin zum Sexy-Olaf war die Trennung von Ihrer langjährigen Freundin Carola. Was lief schief?
Es war ein Fehler meinerseits. Ich bin fremdgegangen. Aber es sind immer mindestens zwei Personen schuld. Mich persönlich trifft aber keinerlei Schuld, auch wenn ich fremdgegangen bin.
Was glauben Sie, worauf beruht die starke Anziehungskraft, die Sie auf das weibliche Geschlecht ausüben?
Ich weiß gar nicht, ob das so ist. Ich bin wie Yin und Yang. Wie ein Magnet, der gleichzeitig anzieht und abstößt. Wobei ich mich selbst mehr anziehend als abstoßend finde.
Laut Umfrage eines großen deutschen Nachrichtenmagazins gehören Sie nicht zu den zehn erotischsten Männern Deutschlands. Was ist Ihre Strategie, um es in die Top 10 zu schaffen?
Da gibt es keine Strategie. Der elfte Platz ist völlig okay. Es geht jetzt vielmehr darum, den elften Platz zu akzeptieren. Verteidigen muss ich ihn nicht, denn nach mir geht es erst mit Platz 17 weiter.
Sind Sie es manchmal leid, immer aufs Körperliche reduziert zu werden?
Das ist tatsächlich ein Problem, das haben Sie ganz richtig erkannt. Es ist natürlich immer besser, wenn der Inhalt hübsch verpackt ist. Aber ich werde oft unterschätzt. Die Politik hört zum Beispiel viel zu wenig auf mich. Wie bei dem Gezeiten-Problem. Da sagt man einfach: Das geht halt nicht, ohne mal zu fragen: Warum geht’s denn nicht? Es heißt, die Gezeiten seien vom Mond abhängig, aber da macht man es sich zu einfach. Nachts stimmt das, aber tagsüber nicht. Denn da scheint ja kein Mond.
Haben Sie auch eine verletzliche Seite?
Unbedingt. Ich bin sehr sensibel und fragil. Aber im harten Alltagsgeschäft kann man das nicht so zeigen. Ich weine auch sehr oft, aber meistens nur, wenn ich alleine bin. Dann sind maximal meine Managerin, meine Familie, mein Masseur, Kollegen und die Presse anwesend.
Also der Klassiker: "Harte Schale, weicher Kern"?
Ich würde eher sagen: schöne Schale, wenig Kern. Ich habe mich schon vor Jahren entkernt.
Was denken Sie ist der Grund, weshalb Sie beim Publikum so gut ankommen?
Es ist eine Mischung aus vielem. Die Leute merken, dass ich die Nöte der Bevölkerung ernst nehme. Das, was sie an der Politik vermissen. Ich bin eine Art Ersatzkanzler. Quasi eine Ersatzmutti. Ich bin Bundes-Olaf und Zentral-Schubert in Personalunion.
Sie treten regelmäßig im Fernsehen und in Metropolen wie Berlin, München und jetzt Mosbach auf. Ist damit das Maximum erreicht?
Nein, ein Maximum gibt es nicht. Die Welt ist sehr groß. Im Moment arbeite ich an einer Karriere im Ausland. Vor allem in Amerika und Uganda.
Warum ausgerechnet Uganda?
Da ist noch genug Platz. Und ich wäre der erste Deutsche, der den Sprung nach Uganda schafft.
Info: Karten für das Mosbach-Gastspiel von Olaf Schubert gibt es in allen Geschäftsstellen der RNZ.