In der jüngsten Neunkirchener Gemeinderatssitzung kam u. a. beim Thema Flächennutzungsplan die Sprache auch auf eine Protestaktion der Bürger des Weilers „Leidenharterhof“. Foto: Bernd Kühnle
Von Bernd Kühnle
Neunkirchen. Die letzte Fortschreibung des Flächennutzungsplans des Gemeindeverwaltungsverbands "Kleiner Odenwald" liegt schon 13 Jahre zurück. Deshalb wurden in der jüngsten Gemeinderatssitzung fällige Änderungen beraten. Durch diese Änderungen und die Ausweisung als Mischbauflächen soll langfristig eine Nutzung für Wohnen und Gewerbe ermöglicht werden.
Bevor es zu einer Vorstellung der Maßnahmen kam, stellte Gemeinderätin Renate Streng den Antrag, über die Bauflächen einzeln abzustimmen. Da der Antrag angenommen wurde, begann Diplomingenieur Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro für Kommunalplanung (IfK) Mosbach mit der Vorstellung der einzelnen Maßnahmen. Zuerst war die "Solarthermie- und Fotovoltaikfläche Langenwald" oberhalb des Pflegewohnparks Thema. Der "Hessenberg" soll als Mischbaufläche ausgewiesen werden und in den Bereichen "Bauhof" und "Meistersgrund" wurden Maßnahmen zur Nachverdichtung vorgestellt. Eine eventuelle Änderung des Flächennutzungsplans im Eingangsbereich des Weilers "Leidenharterhof" kam ebenfalls zur Sprache, ehe eine Baufläche im Bereich "Waldstraße nördlicher Schützengrund" zur Abrundung der Wohnfläche kommentiert wurde.
Dabei regte sich Widerspruch aus dem Publikum: Eine Zuhörerin berief sich auf anderslautende frühere Vereinbarungen und forderte Bürgermeister Bernhard Knörzer auf, sich an die alten Absprachen zu halten.
Die Aufnahme eines punktuellen Standorts für Kraft-Wärme-Kopplung im Bereich des Sportplatzparkplatzes erläuterte Glaser ebenso wie Maßnahmen im Bereich "Vorderer Grund II" in Neckarkatzenbach. Bis auf die Änderungen am Leidenharterhof stimmten die Gemeinderäte den Vorschlägen der Verwaltung zu. Zu diesem Punkt gab Gemeinderätin Renate Streng noch ergänzend eine Erklärung ab, in der sie anführte, dass kein Bedarf an weiteren Bauflächen beim Leidenharterhof bestünde. Bei einer Umsetzung der Maßnahme kämen vermeidbare Kosten auf die Gemeinde zu und darüber hinaus würde ein eventueller Käufer mit im Vergleich zu den anderen Baugebieten sehr geringen Kosten für einen Bauplatz bevorzugt. Das Thema Leidenharterhof beschäftigte die Räte auch später noch mal, denn es gab eine Bauvoranfrage, der das Einvernehmen nicht erteilt wurde.
Anschließend berichtete die Fachbeamtin für das Finanzwesen, Judith Kuhn, detailliert über den Abschluss der Jahresrechnung 2018. Das Gesamtvolumen des Haushalts belief sich auf 4,95 Millionen Euro und verteilte sich auf den Verwaltungshaushalt (4,5 Millionen Euro) und Vermögenshaushalt (386.686 Euro). Nach einem Bericht über die aktuelle Finanzsituation der Gemeinde schlüsselte Kuhn die neue Einnahmen- und Ausgabensituation der Gemeinde auf und stellte die voraussichtlichen Auswirkungen auf den Haushalt 2019 dar, was ebenfalls vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen wurde.
Bürgermeister Bernhard Knörzer berichtete, dass bezüglich des Nahwärmekonzepts in Kürze Gespräche mit Interessenten geplant seien. Darüber hinaus plane die Gemeinde für Interessierte eine Besichtigung in Kleinasbach.
Gemeinderat Karlheinz Emig nahm abschließend Stellung zu Aktionen im Umfeld des Leidenharterhofes. Er befürchtete, dass der Gebrauch von Kreuzsymbolen in diesem Zusammenhang leicht zu Missverständnissen führen könnten. Eine Besucherin bemängelte in der anschließenden Fragestunde, dass bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans noch nicht alle Fragen geklärt seien, was Knörzer aber zusagte aufzuarbeiten.