Rund 1100 Euro je Kilowattpeak werden für eine Fotovoltaikanlage fällig. Symbolfoto: dpa
Neckar-Odenwald-Kreis. (cao) Die Leistung der Sonne ist enorm: "In weniger als vier Stunden strahlt sie auf die Landfläche der Erde so viel Energie ab, wie die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht", sagt Peter Brönner. Wer davon profitieren wolle, erklärt der Physiker von der Energieagentur Neckar-Odenwald (EAN), müsse sich nur eine Fotovoltaikanlage aufs Dach bauen.
Weil es dabei allerdings viel zu beachten gibt – einige Stolpersteine den Klimaschutz auch schnell zur Kostenfalle machen können – hat die EAN gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und dem PV-Netzwerk Rhein-Neckar eine Fotovoltaik-Initiative im Landkreis gestartet. "Das Interesse an dem Thema war und ist auch weiterhin groß", freut sich Uwe Ristl. Gemeinsam mit Brönner hatte der Ingenieur vor dem Lockdown im November bereits zu Infoveranstaltungen in Rosenberg, Neckarzimmern, Limbach und Billigheim eingeladen. Alle weiteren geplanten Veranstaltungen der Fotovoltaik-Initiative wurden jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. "Aber dafür beraten wir jetzt umso mehr Interessierte am Telefon", berichtet Brönner.
Während ihrer kostenlosen Beratungsgespräche vermeiden die beiden eine Sache tunlichst: "Wir empfehlen nie einen bestimmten Anbieter, machen keine Werbung für einzelne Anlagen", betont Ristl. Vielmehr gehe es ihm und seinem Kollegen um eine "objektive Aufklärung, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann". Denn es gebe keine "Lösung von der Stange", erklärt der Ingenieur weiter. Jeder Fall sei individuell. So müsse der eigene Energieverbrauch genauso beachtet werden wie die Form und Stabilität des Daches, die Ausrichtung der Paneele und eventuelle Beschattung durch Bäume.
Aufgrund der deutlich gesunkenen Einspeisevergütung von weniger als zehn Cent pro Kilowattstunde sollte man so viel eigenen Solarstrom wie möglich verbrauchen. In den Rechenbeispielen von Brönner liegt der Eigenstromanteil bei realistischen 30 Prozent und erhöht sich auf 60 Prozent, wenn er die Vorteile eines Batteriespeichers einkalkuliert. "Bei Anbietern, die einen deutlich höheren Eigenstromanteil versprechen, sollte man vorsichtig sein", warnt der Physiker. Aktuell seien die Batteriespeicher noch ziemlich teuer. "Aber die Preise sinken stetig, daher sollte man sich bei der Installation einer Fotovoltaikanlage immer die Möglichkeit zum Aufrüsten offenlassen." Bei sogenannten Cloud-Lösungen zum Stromspeichern handele es sich meist um Kostenfallen, die durch monatliche Beiträge kaschiert würden.
Brönner und Ristl empfehlen, pro 1000 Kilowattstunden Stromverbrauch im Jahr ein Kilowattpeak Fotovoltaik-Leistung zu installieren. Der aktuelle Preis dafür liege zwischen 1100 und 1300 Euro samt Montage. Nach zehn Jahren hätte sich die Anlagen normalerweise amortisiert. "Die KFW-Bank bietet sehr günstige Kredite für die Installation einer FV-Anlage an, mit denen man am Ende sogar seine Eigenkapitalrendite erhöhen kann", sagt Brönner abschließend.
Info: Beratungstermine der EAN können unter Telefon (0 62 81) 90 68 80 vereinbart werden. Kostenrechner für FV-Anlagen unter pv-now-easy.de.