Eine Welt voller Musik gab es beim Weltkulturenfest am Sonntag im Stadtpark zu erleben. Heiße Rhythmen wie von der niederländisch-südafrikanische Kooperation "Soweto Soul" läuteten den "Mosbacher Sommer" ein. Foto: Peter Lahr
Von Peter Lahr
Mosbach. "Die Mischung macht’s!", unter diesem Motto stand die zweite Auflage des "Weltkulturenfests", das am Sonntag den 34. "Mosbacher Sommer" glanzvoll eröffnete. Und tatsächlich, an diesem verlängerten Nachmittag machte es die Mischung aus. Afrika und Asien, Baden und Schwaben, der Orient und die Neue Welt, all das fügte sich nicht nur am Welt-Puzzle des Jugendgemeinderats zu einer großen, bunten, vielfältigen Gesamtheit. Je mehr die Sonne für einen blauen Himmel sorgte, desto mehr Besucher kamen auch in den Park zwischen den beiden Bühnen.
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Auf der Seebühne ging die musikalische Reise von den heimischen Musikschul-Pirolen über die französische Band C-F-J-L, einen alevitischen Chor bis zu den Philippinen. Auf der rasengesäumten Bühne im Kleinen Elzpark verband sich Musik mit Tanz, kam schnell Festival-Feeling auf. "Es ist schön zu sehen, wie viele Kulturen wir hier haben", freute sich Moderatorin Rosa Omenaca Prado, selbst bekennende Flamenco-Aficionada.
Laura und Charlotte Bengsch brachten aus Adelsheim die orientalische Tanzgruppe "Jahanara" mit. In technisch brillanten Solotänzen bewiesen sie, dass orientalischer Tanz auch in Jeans und zu Shakira geht. "Alle Gefühle, die wir im Lauf unseres Lebens erleben", packte Flamenco-Sänger Daniel El Gamba de Jerez in seine Kunst. Zusammen mit dem Gitarristen Diego Rocha bereitete er den archaisch anmutenden Soundteppich für Tänzerin Suzann Bustani aus. Ausdrucksstärke und Können verband sie zu poetischen Mini-Dramen.
Von "typischen Cheerleader-Filmen" ließ sich Selina Rothfuß aus Heidelberg einst "anstecken". Mit Anfeuerungsrufen, Stunts und goldenen Pompons gelang den Mädels der "Heidelberg Hunters" ein filmreifer Auftritt.
Dass es in Europa manchmal schnell geht, das erlebten Andrea Balint und Edward Pulsfort. Beide krempelten ihr Leben in nur drei Wochen komplett um. Von Ungarn, wo sie beide feste Jobs hatten, ging es nach einem positiven "Interview" schnurstracks an die DHBW in Mosbach. Kein Wunder, dass da mitunter vor allem die Freunde und Familie fehlen.
Während der Fußball WM 2010 ging der niederländische Gitarrist Joep Pelt in die südafrikanischen Townships, um dort eine Radiodokumentation über "vergessene Musiklegenden" zu erstellen. Dabei blieb es nicht, wie das abendliche Finale auf der Seebühne zeigte. Dort verbanden "Soweto Soul" leichthändig Hip Hop mit traditionellen Rhythmen. Besonders die beiden Sängerinnen verstanden es, die Zuhörer zum Mittanzen zu bringen.