Im Hüffenhardter Pflegezentrum (betrieben wird es von Domus Cura) unterstützen Mitarbeiter des DRK die Pflegekräfte. Über die Weihnachtstage wurden 25 Schichten besetzt. Foto: Stephanie Kern
Mosbach/Dallau/Hüffenhardt. (pm/frh) Mehr als 800 Personen prüfte der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Mosbach in seiner Schnelltestaktion kurz vor Weihnachten auf das Coronavirus. An zwei Test-Tagen vor der Elzberghalle in Dallau fand man dabei vier positive Fälle, die direkt in Quarantäne geschickt und an die Fieberambulanz für PCR-Tests verwiesen wurden. Vor Ort in Dallau sorgten Dr. Lothar Hassling und Hans-Peter Hillmeier für die ärztliche Qualitätssicherung der Probeabnahmen.
"Ich bin froh, dass wir die Schnelltests angeboten haben. Wie wichtig die Aktion auch für die Menschen unserer Region waren, zeigen der große Zuspruch und die durchweg positiven Rückmeldungen. Alles ist sehr gut verlaufen", resümiert DRK-Präsident Gerhard Lauth. Dass man nicht mehr positive Testergebnisse bekommen habe, sei ein ermutigendes Zeichen. Ähnlich zeigten sich die Resultate auch an anderen DRK-Teststandorten landesweit.
Auch dort blieb die Rate der Infektionen durchschnittlich ebenfalls unter einem halben Prozent. "Bezogen auf die Einwohnerzahl des Neckar-Odenwald-Kreises trifft dieser prozentuale Anteil an Infizierten auch hier zu. Die hohe Inzidenzzahl resultiert möglicherweise aus der hohen Erkrankungsziffer in manchen Heimen", sagt Geschäftsführer Steffen Blaschek.
Unter den Getesteten seien einige Heimaturlauber gewesen, die Familienangehörige im Landkreis besuchen und sich vorher zusätzlich absichern wollten. Ebenso hätten wohl eher "bewusst und verantwortungsbewusst lebende Menschen" von dem Angebot einer Testung Gebrauch gemacht. Man habe nie den Eindruck gehabt, dass jemand ein negatives Ergebnis als Freibrief angesehen hätte.
Alle Teilnehmer seien mündlich wie schriftlich darauf hingewiesen worden, dass die Corona-Regeln weiterhin uneingeschränkt Gültigkeit besäßen. "Am wichtigsten war, dass die vier positiv getesteten Personen – keiner von ihnen hatte Symptome – identifiziert und rechtzeitig in Quarantäne geschickt werden konnten. Sonst wären sie ahnungslos zum Weihnachtsbesuch gegangen und hätten wahrscheinlich andere angesteckt", sagte Gerhard Lauth.
In der Bevölkerung kam die Aktion von Beginn an bestens an. Die ursprünglich vorgesehene Kapazität von 600 Terminen wurde zweimal aufgestockt. Trotzdem waren alle 822 vergebenen Termine innerhalb von nur fünf Stunden der Schaltung einer Telefon-Hotline restlos ausgebucht. Auch vor Ort lief alles "ruhig und gesittet" ab, wie Blaschek unterstreicht. Menschenansammlungen ohne Abstände oder lange Wartezeiten gab es nicht. "Lief alles super schnell und unkompliziert", kommentierte eine Teilnehmerin.
Die Schnelltest-Aktion ist aber nur eine von vielen Fronten, an denen das Mosbacher DRK gegen die Pandemie kämpft. Auch an anderer Stelle war und ist man aktiv: So besetzte man etwa von 6.30 Uhr am Heiligabend bis einschließlich Sonntag 25 Schichten im Pflegezentrum Hüffenhardt, das von der Firma "Domus Cura" betrieben wird. Auf den personellen Notstand hin, der dort in Folge eines größeren Corona-Ausbruchs entstanden ist, stellte man zusammen mit dem DRK-Kreisverband Buchen 18 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. "Vom Sanitäter bis zur Pflegefachkraft ist alles dabei", erläuterte Steffen Blaschek. Parallel unterstützt das DRK seit dem Wochenende vor Weihnachten die Neckar-Odenwald-Kliniken mit Personal.
"Wir lassen auch das Gesundheitsamt nicht alleine", fügt Blaschek hinzu und verweist dabei neben zwei dort unmittelbar eingesetzten Mitarbeitern auf den gemeinsamen Führungsstab, der kürzlich auf Initiative des DRK durch den Landkreis aktiviert wurde. Untergebracht ist dieser in der DRK-Verwaltungsstelle an der Sulzbacher Straße in Mosbach. Dort fließen auch Ressourcen mit ein, um einen besseren Überblick über die aktuelle Entwicklung der Pandemie im Neckar-Odenwald-Kreis zu gewinnen.
An den Feiertagen und zwischen den Jahren bedeute das "eine besonders hohe Belastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Freizeit und Erholungsphasen opfern", betont DRK-Präsident Gerhard Lauth.
Dass die vom DRK-Kreisverband selbst betriebenen Pflegeheime in Schefflenz und Waldkatzenbach bisher frei von Corona geblieben sind, sei mehr als erfreulich und bleibe hoffentlich auch so. Das sei nämlich eine der Voraussetzungen dafür, dass das DRK Mosbach personelle Hilfe für andere Einrichtungen bereitstellen könne. "Wir handeln getreu unserem Motto: ,Menschen helfen – Gesellschaft gestalten’", so Lauth abschließend.