41 junge Lehrkräfte starten nach abgeschlossener Ausbildung in den Schuldienst an Realschulen, Haupt- und Werkrealschulen sowie Grundschulen. Im Unteren Rathaussaals wurden sie am Freitagvormittag feierlich vereidigt. Foto: Frank Heuß
Von Frank Heuß
Mosbach. "Kommt ein Vogel geflogen" intonierte Schulamtsdirektor Peter Frey gemeinsam mit Musiklehrer Walter Pöschl von der Realschule Obrigheim am Klavier zum Start der Junglehrer-Vereidigungsfeier am Freitagmorgen im unteren Rathaussaal in Mosbach. Insgesamt 41 neue Lehrkräfte an Grund-, Werkreal- und Realschulen, Gemeinschaftsschulen sowie sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren starteten hier mit dem Sprechen des Amtseids in den verbeamteten Schuldienst. Gymnasiallehrer hingegen werden von den jeweiligen Schulleitern vereidigt.
Dass das Eingangslied trefflich passe, stellte Frey in seiner Begrüßung heraus - man empfange zugeflogene Jungvögel im "warmen Nest" des Neckar-Odenwald-Kreises. Die Pädagogen ersuchte er, vieles zu erkunden und das "besondere Privileg" des Lehrerberufes auszufüllen. Selbst wenn der Einsatzort für manche "vielleicht nicht ganz der innigste Herzenswunsch" gewesen sei, dürften sie nun "in einer Region arbeiten, in der andere Urlaub machen". In einer Präsentation wurde das Staatliche Schulamt Mannheim in seinen Strukturen vorgestellt.
Nicht nehmen ließ es sich der leitende Schulamtsdirektor des Staatlichen Schulamts, Hartwig Weik, die neuen Kolleginnen und Kollegen persönlich zu beglückwünschen. Er ermunterte sie, sich in einem der "schönsten, spannendsten und aufregendsten Berufe, die es gibt" nicht davon abhalten zu lassen, eigene Ideen zu erproben.
Für den Landkreis Neckar-Odenwald sprach Landrat Dr. Achim Brötel die Glückwünsche zum "lang ersehnten Start" aus. Es sei von der Menge der Zuweisungen her ein "ein Jahr, das dem ,normalen Schnitt’ entspricht". Man sei "ein Kreis, in dem Schule und Bildung einen hohen Stellenwert haben", so Brötel. Dieser sei "höher als anderswo" und betreffe auch das örtliche Leben, was die Junglehrer "sicher schnell spüren" würden. Das Wort "Versetzungsantrag" solle daher am besten aus dem Vokabular verschwinden, scherzte der Landrat.
Als Hausherr sprach Oberbürgermeister Michael Jann ebenfalls seine Glückwünsche aus. Der Rathauschef verband dies mit der Hoffnung, dass einige der Junglehrer im Landkreis längerfristig "hängen bleiben" - so wie es einst auch bei ihm selbst gewesen sei. Gezeigt wurde im Anschluss der Imagefilm des Neckar-Odenwald-Kreises, der über die vielfältigen kulturellen Angebote und Sehenswürdigkeiten der Region informiert.
Schuldekan Robert Schmeiser sprach in seinem geistlichen Wort auf die Bedeutung von Vertrauen im Umgang mit Kindern an. Für den örtlichen Personalrat zeigte Frank Orthen verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung auf. Die Beauftragte für Chancengleichheit, Annette Pfisterer, hob die attraktiven Rahmenbedingungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öffentlichen Dienst hervor.
Am Ende des zweistündigen Festakts schritt man zur Tat: Der leitende Schulamtsdirektor Hartwig Weik verlas die Eidesformel, die alsdann die Junglehrer gemeinsam nachsprachen. Mit der Leistung einer Unterschrift und Aushändigung der Ernennungsurkunde wurden aus den vormaligen Referendaren formal "richtige Lehrer".
Und wie empfinden die jungen Pädagogen den neuen Status? Vielen stand die Ergriffenheit und Freude ins Gesicht geschrieben. Unterrichten ist ihnen nach dem Vorbereitungsdienst zwar längst vertraut - der Erhalt der "vollen Verantwortung" ist für die frisch Vereidigten aber dennoch ein zentraler Meilenstein in der beruflichen Laufbahn. Und die geht mit dem ersten Läuten der Schulglocken am heutigen Montagmorgen erst richtig los.