Neben Kleidung liegt immer mehr Müll in und an den Sammelcontainern. Das DRK überlegt nun, diese abzubauen. Foto: DRK
Mosbach. (frh) Rund 80 Altkleidercontainer unterhält der Kreisverband Mosbach des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Stadtgebiet und in den umliegenden Gemeinden. Bisher war die illegale Ablagerung von Abfall in den Containern und um diese herum schon ein stetig wiederkehrendes Ärgernis, hielt sich aber mit rund vier Prozent noch in überschaubaren Grenzen. Seit etwa einem Jahr steigt dieser Anteil jedoch kontinuierlich, liegt inzwischen bei etwa 15 Prozent. Auf die Dauer ist das nicht mehr tragbar für den Wohlfahrtsverband, der nun über den Abbau der Container nachdenkt.
Vorgefunden wurden laut DRK bei den wöchentlichen Leerungen zuletzt Hausmüll, benutzte Babywindeln, Essens- und sogar Schlachtabfälle. Mit dabei waren auch Sonderabfälle wie Farbdosen, Kanister mitsamt Altöl und anderes mehr. Vom Ekel der Mitarbeiter(innen), die die Container leeren, mal abgesehen, ist nahezu der komplette Inhalt eines derart betroffenen Containers unbrauchbar. Und vom DRK auf eigene Kosten zu entsorgen. "Die Arbeit war umsonst, und die eigentlich für bedürftige Menschen regulär eingeworfenen Kleidungsstücke sind verloren", erklärt Kreisgeschäftsführer Steffen Blaschek.
Die Preise auf dem Altkleidermarkt seien ohnehin am Boden, der Betrieb der Container sei kaum noch kostendeckend. Durch die hohen Entsorgungskosten entstehen dem DRK also sogar Verluste.
Durch den hohen Müllanteil seien die Container trotz wöchentlicher Leerung regelmäßig überfüllt, sodass dann neben den Behältern sowohl Altkleider als auch weiterer Abfall abgestellt werden. Dies wiederum verärgert viele Stellplatzgeber, die zunehmend die Vereinbarungen mit dem DRK aufkündigen.
"Wir können nicht auf unsere Kosten den Abfall anderer entsorgen und obendrein uferlosen Mehraufwand schultern", stellt Blaschek klar. Sollte sich die Situation nicht verbessern, werde man nach anderen Lösungen suchen. "So bedauerlich das sein mag, ist dann auch die Aufgabe von einzelnen oder mehreren Standorten von Altkleidercontainern eine Option", erklärt der zuständige Abteilungsleiter Joachim Herrmann.
Beim Einwerfen/Abstellen von Müll in/an Altkleidercontainern handelt es sich um illegale Abfallentsorgung, die mit hohen Bußgeldern geahndet wird. "Wir bitten alle Bürger, die sehen, dass hier Müll entsorgt wird, das DRK in Mosbach oder das Ordnungsamt ihrer Gemeinde zu informieren. Jeder Verstoß wird angezeigt", bekräftigt Herrmann. Der Abteilungsleiter appelliert an diejenigen, die den Abfall einwerfen, sich über die Folgen ihres Tuns für andere Gedanken zu machen – und es zukünftig zu unterlassen.