Große Fensterfronten lassen viel Licht ins Innere der neuen Minneburg-Grundschule. Am Hang im Bildvordergrund wird eine begrünte Spielfläche entstehen. Der daran anschließende Mauerabschnitt soll sich in eine Kletterwand verwandeln. Fotos: Manon Lorenz
Von Manon Lorenz
Neckargerach. Fußgetrappel, Kinderlachen und überall kunterbunte Schulranzen - in der Minneburgschule ist endlich wieder Leben eingekehrt. Seit Beginn des Jahres läuft der Schulbetrieb in der ehemaligen Hauptschule, die jetzt 90 Grundschüler beherbergt. Schon Ende 2017 waren die letzten Umbauarbeiten im Innenbereich abgeschlossen, sodass Lehrer und Schüler noch vor Weihnachten die neuen Räumlichkeiten mit einer gemeinsamen Andacht einweihen konnten.
In der neuen Schulbibliothek macht Lesen doppelt Spaß. Die Bücherregale fertigte ein Schreiner aus alten Regalteilen passgenau an.
"Die Kinder haben sich sofort wohlgefühlt und das neue Gebäude gut angenommen", erzählt Bürgermeister Norman Link. Kein Wunder, schließlich ist die nigelnagelneue Grundschule hell und offen konzipiert und hat mit dem tristen "Betonbunker" von einst kaum noch etwas gemein. Aber nicht nur der Wohlfühlfaktor hat sich erhöht. Um den Kindern einen möglichst sicheren Schulweg zu gewährleisten, wurde eine Tempo-30-Zone auf dem Straßenabschnitt unterhalb des Schulgebäudes eingerichtet.
Vier Klassenzimmer hält die neue Grundschule bereit, die allesamt mit einer digitalen Tafel - einem sogenannten Smartboard - ausgestattet sind. Auch Tablets liegen für die Schüler bereit. "Die Tafel- und Kreidezeit wie wir sie noch kennen, ist definitiv vorbei", kommentiert Norman Link mit einem Schmunzeln.
Außer den Klassenzimmern sind weitere vier Zimmer zur gesonderten Nutzung vorhanden, darunter ein Musikzimmer und die Schulbibliothek. Die restlichen zwei Räume - eine Küche mit angrenzendem Ess- und Spielbereich und ein separater Ruheraum für Stillarbeiten - stehen für die Nachmittagsbetreuung zur Verfügung. Aufgrund der großzügigeren Räumlichkeiten können künftig deutlich mehr Schüler betreut werden als zuvor in Guttenbach. Aktuell kümmern sich drei Betreuerinnen, die eine spezielle Fortbildung absolvierten, um 25 Kinder. Für deren leibliches Wohl sorgt jeden Mittag der Partyservice Zimmermann aus Waldbrunn.
Im Gegensatz zum Innenbereich des Gebäudes ist der Außenbereich noch im Entstehen begriffen, mit dessen Umgestaltung ab dem Frühsommer zu rechnen ist. "Die Optik soll natürlicher werden und einige Flächen begrünt werden", verrät Norman Link. Die Planungen für die Gestaltung der Grünflächen laufen bereits, für die das Architekturbüro Huber aus Mosbach den Landschaftsarchitekten Kern aus Möckmühl mit ins Boot holte.
So soll sich der Hang neben dem Schulgebäude in einen Naturspielplatz verwandeln und die daran anschließende Betonwand zu einer Kletterwand umfunktioniert werden. Ebenfalls geplant ist die Einrichtung eines Außenessbereichs sowie eines Freiluftklassenzimmers zur Nutzung in den Sommermonaten. Die für die Bearbeitung der Außenanlage anfallenden Kosten sind bereits im Ursprungsbudget von 2,1 Millionen Euro inbegriffen.
Nicht darin enthalten sind hingegen die Kosten für die noch anstehende Erneuerung der kompletten Heiztechnik, die für alle Gebäude des vierteiligen Komplexes zentral unter der Turnhalle liegt. Die bisherigen Heizkörper im Schulgebäude werden durch Deckenstrahlplatten ersetzt, die für eine effizientere Strahlungswärme sorgen. Dafür werden weitere 500.000 Euro fällig, wie Norman Link mitteilte.
Er ist vor allem froh, dass der bisherige Umbau so reibungslos über die Bühne ging. Wenn das so bleibt, sollten auch die Arbeiten im Außenbereich bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. Das wolle man dann mit einem Schulfest und einem Tag der offenen Tür gebührend feiern, kündigte der Bürgermeister an.