Michael Salomo. Foto: Irena Klinger
Von Alexander Rechner
Haßmersheim/Heidelberg.Er wird weiter die Geschicke der knapp 5000 Einwohner zählenden Gemeinde Haßmersheim leiten: Bürgermeister Michael Salomo (SPD). Den Rathauschef zog es zuletzt in die Universitätsstadt Heidelberg: Er wollte dort Bürgermeister für "Soziales, Familie, Chancengleichheit und Bildung" werden. Jedoch hat sich der Sozialdemokrat in der Zwischenzeit doch anders entschieden. "Ich habe meine Bewerbung zurückgezogen", sagte er auf Anfrage der RNZ.
Die Heidelberger SPD entschied am Wochenende vor einer Woche, dass Stefanie Jansen, zurzeit Dezernentin beim Rhein-Neckar-Kreis im Amt für Jugend und Soziales, die Nachfolge von SPD-Sozialbürgermeister Joachim Gerner antreten soll. Gerner geht in Heidelberg zum Jahresende in den Ruhestand, die dortige SPD hat für die frei werdende Stelle ein Vorschlagsrecht. Zwei Drittel der rund 80 SPD-Mitglieder in der Kreisdelegiertenkonferenz votierten für Stefanie Jansen. Damit setzte sie sich gegen ihren Mitbewerber Andreas Osner, Sozial- und Kulturbürgermeister in Konstanz, durch. Michael Salomo, der Dritte im Bunde, hatte schon vor der Abstimmung seine Bewerbung zurückgezogen. "Am Anfang waren es zwölf Persönlichkeiten, die dieses Amt ausüben wollten, und ich landete unter den letzten drei Kandidaten", erläutert Michael Salomo.
Unterschiedliche Gründe hatten den Haßmersheimer Bürgermeister letztlich dazu bewogen, von der Heidelberger Stelle Abstand zu nehmen. "Aufgrund der aktuellen Wechsel in der Führungsebene und bei diesen großen Projekten sehe ich mich in der Verantwortung zu meiner Heimatgemeinde", nennt er einen Grund für seinen Schritt. Außerdem habe es in Heidelberg unterschiedliche Auffassungen gegeben.
Näheres wollte Salomo aber auf Nachfrage nicht darlegen. Nur so viel: "Wir, die Kandidaten, stellten uns den Heidelberger Gemeinderäten persönlich in nicht-öffentlicher Sitzung vor und daraus darf ich nichts berichten". Der Gemeinderat in der Universitätsstadt machte sich Mitte Juni hinter verschlossenen Türen ein Bild von den Kandidaten für die Stelle des Sozialdezernenten.
Michael Salomos Fokus liegt auf der Haßmersheimer Kommunalpolitik, diese möchte er gestalten, sagt er. Insbesondere in der Sozialpolitik sieht der Bürgermeister eine große Herausforderung. "Einige soziale Fragen, die von der Politik einer Antwort bedürfen, sind offen – wie die nach bezahlbarem Wohnraum", erläutert der Sozialdemokrat und fügt hinzu: "In unserem Land ist einiges in Schieflage geraten. Jetzt muss endlich gehandelt und eben nicht nur geredet werden." Deshalb liege ihm die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Schiffergemeinde am Herzen. Zumal die Mietpreise in seiner Gemeinde angestiegen seien. "In unserem Neubaugebiet Nord III entstehen 44 bezahlbare Wohnungen", führt er aus.
Die Aufgabe in Haßmersheim reizt den Ende 2013 gewählten Bürgermeister weiterhin. Aus diesem Grund schließt Michael Salomo im Gespräch mit der RNZ auch seine Bewerbung als SPD-Landtagskandidat im Neckar-Odenwald-Kreis aus. Er möchte nicht die Nachfolge von MdL Georg Nelius, der bereits seinen Verzicht erklärt hat, antreten. "Ich möchte die Gemeinde Haßmersheim weiter voranbringen und nicht in den Landtag einziehen", sagt Michael Salomo klar.