Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich im Neubaugebiet Nord III wurde mit dem Durchtrennen eines blau-weißen Bandes symbolisch die Bauabnahme gefeiert. Foto: Ursula Brinkmann
Von Ursula Brinkmann
Haßmersheim. "Hier entstehen…" – so werden Bauvorhaben gern auf großen Plakaten vorgestellt. Auch im Haßmersheimer Baugebiet "Nord III" steht so ein Plakat an jener Stelle, an der die Baugenossenschaft Familienheim Mosbach in Kürze mit dem Bau von 44 Wohneinheiten in zwei fünfgeschossigen Baukörpern beginnen will. Bereits entstanden ist hier aber schon einiges durch die Gemeinde, die dieser Tage als Zeichen des vorläufigen Abschlusses der Erschließungsarbeiten in dem künftigen Wohngebiet mit Versorgungseinheiten zu einer Bauabnahmefeier eingeladen hatte.
Solche Abnahmen erfolgen durch die Bauaufsichtsbehörde dann, wenn die Vorschriften in baurechtlicher und bautechnischer Hinsicht erfüllt wurden. In Nord III ist dies gerade geschehen; mit einem Vor-Ort-Akt, dem Durchtrennen eines blau-weißen Bandes und einem Umtrunk wollte man ein Zeichen zum Abschluss eines weiteren markanten Bauabschnitts setzen. Anderswo werden Richtfeste gefeiert, hier kamen Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeiter, Gemeinderäte und Vertreter der am Bau beteiligten Firmen zusammen. Fast genau auf den Tag vor einem Jahr war der erste Spatenstich erfolgt.
Bürgermeister Michael Salomo erinnerte daran ebenso wie an den Grundgedanken, dass vor sechs Jahren von Bürgern, Gemeinderat und Verwaltung gemeinsam erstellte Gemeindeentwicklungskonzept, das die Frage beantworten soll: Wie soll’s mit Haßmersheim weitergehen? Salomo sieht die hohe Nachfrage nach Wohnbauland bestätigt. "Von 88 Bauplätzen sind 76 in Gemeindehand. Uns liegen bis dato 233 Anfragen vor." Weitere Anfragen könnten in Kürze über die Homepage der Gemeinde in dem Portal "Baupilot" angemeldet werden. Die Vergabe der Bauplätze, deren Kriterien der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung beschließen muss, soll im letzten Quartal dieses Jahres erfolgen.
Salomo dankte insbesondere den Mitgliedern des Gemeinderats und der Verwaltung, aber auch den Grundstückseigentümern und Anwohnern. Letztere hätten in der zurückliegenden Bauphase einiges (an Lärm) ertragen müssen. Bei den Ankaufgesprächen sowie der Bauabwicklung und Finanzierung wurde die Kommune von Lothar Breitenbach begleitet. Der Projektleiter der LBBW Immobilien-Sparte Kommunalentwicklung (KE) erwiderte und ergänzte die Worte des Dankes und stellte fest: "Das schafft man nur als Team." Vier Monate sei man mit dem jetzigen Status den Planungen voraus. Dass der Baubeginn der Zufahrt (von der L 529) von vielen Bürgern nachgefragt werde, gab Gemeinderat Johannes Höfer von den Freien Wählern in dem Zusammenhang weiter. Das könne man von der KE nicht steuern, sagte Breitenbach. Erst müsse die Förderzusage da sein; er gehe von "zwei, drei Monaten" aus.
Neben dieser großen Baumaßnahme stehen weitere im "Inneren" von Nord III aus: Grünflächen und ein großer Spielplatz. Sie werden – zusammen mit der Anbindung an die Landesstraße von Hüffenhardt her – weitere zwei Millionen Euro kosten. In der ersten, nun "abgenommenen" Phase sind es 5,5 Millionen.
Dass dies alles noch nicht das Ende der Fahnenstange sein könnte, zeigte Salomos Bemerkung zu den regen Anfragen: "Mit dem Baupiloten wollen wir alle Interessenten erfassen, ob sie die Kriterien erfüllen oder nicht. Wir möchten wissen, wie groß der Bedarf auch in Zukunft ist." Die Erkenntnisse sollen bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans berücksichtigt werden.
Die "Zukunftsfähigkeit" seiner Gemeinde ist dem Bürgermeister das Eine, von den "Auswirkungen der sehr großen und wichtigen Investition bis weit in den Neckar-Odenwald-Kreis" ist er überzeugt, und aus der Nähe zum "wirtschaftlich sehr starken Landkreis Heilbronn" leitet(e) er den "dringenden Handlungsbedarf" für die Haßmersheimer Wohnungsbauvorhaben mit den sich daraus ergebenden Versorgungsbereichen ab. Noch einmal ein Jahr, und Nord III soll sich mit Leben füllen.