Roboter bauen und Zukunft erleben
Gundelsheimer Schüler tüftelten beim Programm "Coaching4Future" mit Formgedächtnismaterial und speziellen Roboter-Würfeln.

Gundelsheim. (pm/cao) Wandelbare Autos, Flugtaxis und Roboter als Kollegen – die Acht- und Neuntklässler der Horneckschule staunten nicht schlecht, als zwei Wissenschaftler des Programms "Coaching4Future" sie mit in die Welt von morgen nahmen. Auf Einladung der Heilbronner Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH (BBQ) waren die Coaches an die Gundelsheimer Schule gekommen, um über Hightech-Erfindungen, Zukunftstechnologien und Berufe in den Mint-Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu informieren. In einem Workshop konnten die Jugendlichen in die Informationstechnik eintauchen.
Biologin Victoria Schöffler und Nanowissenschaftler Heiko von der Heide boten den Schülern mehrere Themen zur Auswahl. "Mobilität" sowie "Maschinen und Roboter" machten dabei schnell das Rennen. Die Coaches stellten dabei zum Beispiel ein kleines Stadtauto vor, das sich an seine Umgebung anpassen kann. Besonders spannend wurde es bei einem Flugtaxi, das sich in ein Auto umbauen lässt. "Damit könnte man Staus lässig umfliegen, aber auch auf der Straße fahren", erklärte Schöffler.
"Gerade diese Beispiele zeigen, wie spannend und vielseitig technische Berufe sind." Denn an solchen Zukunftsvisionen arbeiten u. a. Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik, Kfz-Mechatroniker oder Verfahrensmechanikerinnen für Oberflächenbeschichtung. Wenn es mit den menschlichen Kollegen nicht funktioniert, helfen vielleicht Roboter, mit denen der Mensch zusammenarbeiten kann. Elektroniker, Fachinformatikerinnen und Zerspanungsmechaniker sorgen dafür, dass dabei alles gut geht.
Nach dem Vortrag nahmen die Jugendlichen die Exponate unter die Lupe, die die Coaches dabeihatten, etwa das Formgedächtnismaterial, das sich gestalten lässt, aber durch Wärme wieder in seinen Ursprungszustand zurückkehrt. "Diese Technologie wird z. B. in der Raumfahrt beim Auseinanderfalten von Solarmodulen verwendet", erklärte von der Heide. Auch das "flüssige Eisen" Ferrofluid faszinierte die Gundelsheimer – wegen der Stachelstrukturen, die es in Gegenwart eines Magneten ausbildet, und wegen seiner Verwendung. Es wird nämlich nicht nur in Lautsprechern und Stoßdämpfern eingesetzt, sondern auch gegen Hirntumore.
Beim Workshop zur Informationstechnik konnten die Jugendlichen selbst tüfteln. Aus speziellen Würfelmodulen bauten sie Roboter, die an Kanten anhalten oder wie Logistikroboter einer Spur folgen können. Der Ehrgeiz war geweckt, und eine Gruppe lieferte einen Roboter ab, der doppelt so schnell unterwegs war wie normal. "Solche Erfolgserlebnisse wecken vielleicht die Lust auf einen Mint-Beruf", freute sich Schöffler.
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Mit "Coaching4Future" setzt sich die Baden-Württemberg-Stiftung gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall und in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit für qualifizierten Fachkräfte-Nachwuchs in den Mint-Disziplinen ein. Das kostenfreie Programm informiert jährlich über 35.000 Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsberufe, Studiengänge und Karrierewege in diesem Bereich.
Auf der Plattform www.expedition.digital können Interessierte das Expeditionsmobil in 360 Grad erleben. 14 Arbeitspakete können Lehrkräfte außerdem unter www.coaching4future.de heruntergeladen und individuell im Unterricht einsetzen.