Gundelsheim

Bürger können bis zu 40.000 Euro für private Sanierungen beantragen

Der Gemeinderat verlängerte das Denkmalschutzprogramm. Kita- und Hortgebühren für Januar und Februar werden erlassen.

25.03.2021 UPDATE: 26.03.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Da es sich bei der Deutschmeisterhalle um ein Kulturdenkmal handelt, kann die Stadt Gundelsheim eine Förderquote von 85 Prozent für die Sanierung beantragen. Foto: Caspar Oesterreich

Von Caspar Oesterreich

Gundelsheim. Viel hat sich in der Gundelsheimer Altstadt schon getan, seit die Bürger von den städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen profitieren, aus dem Denkmalschutzprogramm von Bund und Ländern bis zu 40.000 Euro für private Sanierungsvorhaben beantragen können. Und das soll in Zukunft auch so weitergehen, entschied der Gemeinderat vergangene Woche in seiner nicht-öffentlichen Sitzung.

Zum 30. April wäre der Bewilligungszeitraum nämlich ausgelaufen – "aber heute kam schon der Bescheid des Wirtschaftsministeriums, dass der Zeitraum wie beantragt um drei Jahre bis zum 30. April 2024 verlängert wird", berichtete Bürgermeisterin Heike Schokatz erfreut am Mittwochabend. Damit könne man nun auch die Erneuerung der Deutschmeisterhalle wieder in den Blick nehmen, so die Rathauschefin zur Einleitung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Weil es sich bei der Halle um ein Kulturdenkmal handelt, kann eine Förderquote von 85 Prozent beantragt werden. Bei rund vier Millionen Euro Sanierungskosten ein nicht von der Hand zu weisender Betrag.

Nur eine Woche nach der letzten Sitzung war der Gemeinderat erneut zusammengekommen. Aufgrund der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen hatte das Gremium den Gemeindehaushalt Mitte März im Eiltempo und mit nur wenig Diskussion durchgewunken. Sieben Tage später galt es nun, über die verschobenen Tagesordnungspunkte – den Erlass von Kitagebühren für die Monate Januar und Februar sowie über die Erneuerung der Automatisierungstechnik der Wasserversorgung – zu entscheiden. Auch diesmal nahm ein Teil der Räte im virtuellen Sitzungssaal Platz, schaltete sich von zu Hause aus ins Plenum im Rathaus.

Der Entschluss zum Gebührenerlass für Kindertagesstätten und Hort war schnell gefasst. "Alle umliegenden Gemeinden haben den Familien die Gebühren für die Monate Januar und Februar 2021 vollständig erlassen, weshalb auch wir Ihnen das vorschlagen", erklärte Schokatz. Zwar erstatte das Land seit Jahresbeginn allen Kommunen nur noch 80 statt ursprünglich 100 Prozent der ausfallenden Gebühren. Doch die Eltern seien durch die coronabedingten Schließungen der Kindertageseinrichtungen erheblich belastet worden, weshalb man sie für die in der Stadt verbleibenden Kosten nicht zur Kasse bitten wolle.

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Der Gemeinderat stimmte dem geschlossen zu. Wie teuer die fehlenden 20 Prozent der Kitagebühren für Gundelsheim werden, sei noch nicht zu eruieren, erklärte die Bürgermeisterin. In Anspruch genommene Notbetreuung müsse von den Eltern bezahlt werden. Weil seit dem 22. Februar in allen Einrichtungen ein Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen erfolgt, wurde der Gebühreneinzug ab März wieder aufgenommen.

Fest – und zwar bis ins kleinste Detail – steht dagegen die Summe, die für die Erneuerung der Automatisierungstechnik der städtischen Wasserversorgung sowie die Anbindung der Außenstation Böttingen an das Prozessleitsystem fällig wird. Für 66.500 Euro hat die Firma Doderer Elektrotechnik aus Backnang die Automatisierungssysteme auf den neuesten Stand gebracht. "Diese Arbeiten wurden zwischenzeitlich ausgeführt, und die Fertigstellung steht kurz bevor. Lediglich kleine Restarbeiten stehen noch aus, die in den kommenden Tagen fertiggestellt werden", berichtete Schokatz. Somit sei nun die Fernüberwachung des Wassernetzes der Kernstadt gewährleistet und die Wasserversorgung in diesem Bereich zeitgemäß aufgestellt.

"Nun sollen nach und nach auch die Außenstationen der Stadtteile an das Prozessleitsystem angebunden werden", schilderte die Bürgermeisterin das weitere Vorgehen. Als Nächstes ist die Anbindung des Hochbehälters in Böttingen vorgesehen. Die dortigen Anpassungs- und Sanierungsmaßnahmen, die aufgrund der veralteten, rund 30 Jahre alten Technik vorgenommen werden müssen, schlagen mit 39.604 Euro zu Buche. Hinzu kommen dann noch 14.787 Euro für die Anbindung des Hochbehälters an das Prozessleitsystem.

Ohne Gegenstimme stimmten die Ratsmitglieder auch diesem Beschlussvorschlag zu und vergaben die anstehenden Arbeiten an die Firma Doderer Elektrotechnik. Die restlichen Angebote über die Anpassungs- und Sanierungsmaßnahmen sowie über die Anbindung der übrigen Außenstationen in den Stadtteilen werde von dem Unternehmen zeitnah vorgelegt, so Heike Schokatz. "Sobald diese vorliegen, erfolgt eine weitere Beratung und Beschlussfassung durch den Gemeinderat.

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