Ortsteilprägend soll die „Dorfscheune“ in der Mitte von Fahrenbach werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden nun die Pläne für die Gestaltung des neuen, alten Gebäudes vorgestellt – die im Gremium auf Zustimmung treffen. Foto: kö
Fahrenbach. (kö) Eine kurze Tagesordnung, geprägt allerdings von einem wichtigen Punkt – so kündigte Bürgermeister Jens Wittmann die jüngste Sitzung des Fahrenbacher Gemeinderates an. Der zitierte "wichtige Punkt" ist die Planung der Dorfscheune samt Dorfplatz im Zentrum von Fahrenbach. Im Rahmen der Innerortsentwicklung Fahrenbach hat sich der Gemeinderat ja dafür entschieden, eine große, historische Altscheuer samt dazugehörigem, Odenwald-typischem Nebengebäude, dem sogenannten "Bäile", auf dem ehemaligen Gelände "Linninger" zu erhalten. Das markante Gebäude soll aufgepeppt werden, ohne den Charakter zu verlieren – um dann den örtlichen Vereinen wie etwa der DRK-Bereitschaft als auch dem Heimatverein und dem historischen Gemeindearchiv eine neue, zentral gelegene Heimat zu geben.
Die Pläne für das Projekt unter dem Arbeitstitel Dorfscheune erarbeitete das örtliche Architekturbüro Nohe. Ebenerdig befindet sich eine Halle, in der die zwei Einsatzfahrzeuge des DRK eingestellt werden können, die aber auch jederzeit für Vereinsfeste genutzt werden kann. Nebenan schließt sich ein Vereinsraum an, der neue Möglichkeiten für die örtliche Vereinswelt, die Musikschule, die VHS und den Weihnachtsmarkt bietet oder auch mal – in Ermangelung einer Gaststätte am Ort – für Stammtische o.ä. genutzt werden kann. Auf der Tenne wird das historische Gemeindearchiv untergebracht und es entsteht ein weiterer Raum, der mittels Faltwand im Bereich der Empore deutlich erweitert werden kann. DRK, Heimatverein aber auch andere Gruppen bzw. musische Vereine können hier zentral am Ort zusammen kommen. Blickfang soll die Glasfassade zur Hauptstraße hin werden, die für lichtdurchflutete Räume sorgt. Insgesamt, so Wittmann, soll die Scheune eine Ergänzung zum Bürgerzentrum am Limes sein. Eingeplant ist im Parterre übrigens auch eine Toilette, die behindertengerecht separat von außen zugängig ist.
Die geplanten Kosten für das Projekt, das – so die Meinung aller – ortsbildprägend werden wird, liegen bei etwa einer Million Euro. Derzeit, so der Bürgermeister, klopfe man gerade die möglichen Fördertöpfe ab, um eine optimale Bezuschussung zu erhalten.
Der Gemeinderat stand den vorgelegten Plänen positiv gegenüber. Redebedarf gab es lediglich bei der Gestaltung der Fläche rund um die Dorfscheune. Die Idee: Ein Platz als dörflicher Treffpunkt, in den eine neue Bushaltebucht samt Wartehäuschen und auch eine E-Mobil-Ladestation integriert werden soll. Da, so Wittmann, werde man die vorgebrachten Anregungen der Räte in die Detailplanungen aufnehmen.
Ein Detail der Innenortsentwicklung wurde sodann besprochen. Es geht um den bei "Insidern" sehr beliebten Fußweg zwischen Fliederstraße und Dorfzentrum. Diesen Weg, so Wittmann, will man erhalten und habe daher mit den Angrenzern eine akzeptable Lösung erarbeitet, die beiden Seiten gerecht wird. Dies sahen auch die Gemeinderäte so.
Nach der Zustimmung zu einem Baugesuch (Garagenbau in Robern) erläuterte der Bürgermeister noch die aktuelle Corona-Situation. "Wir haben Verantwortung übernommen und deshalb – auch mit Blick auf die Nutzung der Hallen durch Schule und Kindergärten – jeglichen Trainings - und Probebetrieb in den gemeindlichen Hallen und Räumen eingestellt". Einzig die BBV-Veranstaltungen zum Thema Glasfaserausbau finden, mit Anmeldepflicht und 50-Personen-Beschränkung, in den Dorfgemeinschaftshäusern statt. Ebenso die Gedenkfeier am Volkstrauertag, dieses Mal in Fahrenbach am Kriegerdenkmal.
Corona wirkt sich wohl auch auf die Landtagswahl im März aus, und so wird das Wahllokal Rathaus Fahrenbach aus platztechnischen Gründen diesmal vom Bürgerzentrum am Limes abgelöst. "Hier haben wir einfach mehr Raum und können die Abstände einhalten", so der Bürgermeister. Unfreiwillig Abstand müssen Fußgänger oft von Gehwegen halten, weil der von Büschen und Sträuchern überwuchert ist. Hier, so die Anregung aus dem Gremium, müsse dringend an die Einsicht der Grundstücksbesitzer appelliert werden.
Zustimmenden Applaus war dann zu vernehmen. Den gab’s zum einen für Gemeinderat Berthold Schäfer, der sich für die Sanierung der Dorfwaage Robern ehrenamtlich engagiert und die Arbeiten koordiniert. Und zudem für den Ortschaftsrat Robern im Ganzen, der aktuell die Buchwaldhütte als beliebten Treffpunkt mit Holz- und Streicharbeiten instand setzt. Weniger erfreulich war dagegen, dass bei der RNZ-Serie "Rathausrunde" in Bezug auf die gute örtliche Infrastruktur die Römer-Apotheke nicht aufgetaucht war. Bürgermeister Wittmann betonte daher in der Gemeinderatssitzung, dass die Gemeinde stolz sei, die Römer-Apotheke mit deren Besitzerin Lisa Laubinger und ihrem Team am Ortseingang von Fahrenbach zu haben.
Vonseiten der Zuhörer wurde dann noch die "Fluchtwegsituation" in der Grundschule angesprochen und der Einbau von Boilern für die aktuell geforderte Handhygiene angeregt.