Wenn es sich technisch umsetzen lässt, könnten zeitnah auch Bürger aus der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft das kommunale Testzentrum nutzen. Foto: Heiko Schattauer
Mosbach. (schat/stm) "Warum können die uns nicht auch testen, Kapazitäten gibt es doch offenbar?" Diese oder ähnliche Fragen erreichten die Redaktion der Rhein-Neckar-Zeitung zuletzt von Lesern aus dem Umland von Mosbach, die sich im kommunalen Testzentrum auf das Coronavirus testen lassen wollten – beim Anruf zur Terminvereinbarung höflich, aber bestimmt als "nicht berechtigt" abgewiesen wurden.
Zur Erinnerung: Das Angebot der kostenlosen Testung in der ehemaligen Abfüllhalle an der Alten Bergsteige gilt seit 10. März für Menschen mit Berechtigungsnachweis, Mosbacher Bürger, Personen mit Arbeitsplatz in der Großen Kreisstadt Mosbach sowie besondere Personengruppen (Kontaktpersonen von vulnerablen Personengruppen, Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern). Da das kommunale Testzentrum zuletzt aber immer wieder freie Termine meldete, hat die RNZ den Vorschlag der Leser aufgegriffen und der Stadtverwaltung das Anliegen unterbreitet.
"Die Stadt Mosbach zählt zu den gut 850 Kommunen im Land, die für ihre Bevölkerung in Sachen Schnelltests aktiv geworden ist. Neben den Testungen in Kindergärten und Schulen zählt hierzu insbesondere der kurzfristig umgesetzte Aufbau eines kommunalen Testzentrums in Kooperation mit dem DRK Mosbach", erklärt Pressesprecherin Meike Wendt. In Bezug die Anfrage führt sie weiter aus: "Wir prüfen derzeit, ob es technisch auf die Schnelle umsetzbar ist, die bestehenden Testtermine für Bürger der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft (Elztal, Neckarzimmern, Obrigheim) zu öffnen, wenn Termine bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an den aktuellen Berechtigtenkreis vergeben sind." Eine Öffnung des Mosbacher Testzentrums für den gesamten Neckar-Odenwald-Kreis (Buchen und Walldürn testen ihre Bürger ebenfalls in eigenen kommunalen Testzentren) sei in den bestehenden Strukturen nicht leistbar.
"Die Stadt Mosbach und das DRK stehen in ständigem Kontakt. Wir prüfen die Terminauslastung und besprechen mögliche oder erforderliche Anpassungen", so Wendt weiter. Um das bestehende Angebot seriös weiteren Mitbürgern anbieten zu können, sei man auf die Bereitschaft von Ehrenamtlichen angewiesen, die ihre Freizeit zur Verfügung stellen. Das DRK habe hier Bereitschaft signalisiert, weitere Personen zur Abnahme von Schnelltests zu schulen, damit diese als geringfügig Beschäftigte angestellt werden können. Freiwillige können sich beim DRK Mosbach, Joachim Herrmann, melden, E-Mail: joachim.herrmann@drk-mosbach.de oder Tel.: (0 62 61) 92 08 49.
Mosbach habe aus der Notreserve des Landes ein an der Einwohneranzahl bemessenes Testkontingent bekommen, das für den derzeit festgeschriebenen Berechtigtenkreis vorgesehen sei, heißt es vonseiten der Stadt. Wenn die zugewiesenen Tests verbraucht sind – was bei Aufnahme weiterer Menschen aus den Umlandgemeinden schneller der Fall sein wird – könne die Stadt selbst weitere bestellen beziehungsweise beschaffen. Die Frage der Erstattung erachtet man hier aktuell als nachrangig; sie soll zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden.
"Wie das Ganze weitergeht, ist allerdings noch nicht klar", gibt die Pressesprecherin Wendt zu bedenken. Denn der Betrieb der kommunalen Testzentren ist derzeit vom Land aus (noch) befristet bis 31. März. "Wir werden sehen bzw. vermutlich sehr kurzfristig erfahren, wie wir fortfahren sollen", sagt Meike Wendt. OB Michael Jann hatte in der jüngsten Gemeinderatssitzung bereits erklärt, dass er davon ausgeht, dass das kommunale Testzentrum auch nach 31. 3. noch weiterbetrieben wird.