Auf der Binauer Höhe steht der „Hochzonenbehälter“ der Gemeinde Binau. Ob dorthin künftig eine Trinkwasserleitung der Stadtwerke Mosbach mit Bodenseewasser führen wird, blieb in der jüngsten Gemeinderatssitzung noch offen. Foto: Ursula Brinkmann
Von Ursula Brinkmann
Binau. Viele Kommunen – verantwortlich für die Wasserversorgung ihrer Bürger – holen sich für eine sichere und bezahlbare Trinkwasserversorgung Dienstleistungspartner ins Boot – so auch Binau. Die sogenannte Betriebsführung der Wasserversorgung ist bei den Stadtwerken Mosbach auf Abruf eingerichtet. "Mittelfristig streben wir eine dauerhafte Betriebsführung in einer Rahmenvereinbarung an", erläuterte Bürgermeister René Friedrich dem Binauer Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung. Zunächst aber brauche man eine Zwischenlösung.
Noch werden die notwendigen Daten aus dem Binauer Pumpenhaus tagtäglich von Hand notiert, doch künftig sollen die Messwerte aus Tiefbrunnen, Pumpwerk, Trinkwasserbehälter digital erfasst und per Fernübertragung in die Leitwarte der Stadtwerke Mosbach gemeldet werden. Die Stadtwerke haben den technischen Aufwand hierfür ermittelt und der Gemeinde ein Angebot über einmalige Kosten in Höhe von 30.000 Euro gemacht. Dieses lag nun dem Gemeinderat vor.
Zudem brachte Friedrich eine Variante ins Spiel, die Binaus Trinkwasserversorgung mit Bodenseewasser durch die Stadtwerke vorschlägt. Aktuell wird das Dorf komplett mit Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen am Neckar versorgt. "Wenn wir ans Stadtwerke-Netz kommen, wäre das mit 2,5 Kilometern Leitungslänge ab Reichenbuch zu haben." Der Binauer Tiefbrunnen würde zur Notfallversorgung erhalten bleiben.
Jürgen Kirchgäßner (CDU) stellte die Frage, ob die Zwischenlösung nicht "rausgeschmissenes Geld" sei, wenn mittelfristig doch eine neue Wasserversorgung angedacht sei. Dem entgegnete Bürgermeister Friedrich mit dem Hinweis, dass die jetzt vorzunehmende technische Aufrüstung auf Standards basiere, die für diverse spätere Varianten der Wasserversorgung nutzbar wären.
Auch Rainer Ludwig (UBW) wollte Näheres zu einer langfristigen Lösung wissen, und so einigte man sich darauf, auf das Angebot der Stadtwerke zunächst nicht einzugehen, sondern diese stattdessen um umfassendere Informationen zu einer Trinkwasserversorgung zu bitten. Das Feedback des Gemeinderats hierzu will René Friedrich an die Stadtwerke weitergeben und zur nächsten Gemeinderatssitzung einladen. "Wofür wir uns auch entscheiden", fuhr Friedrich fort, "das Heft der Trinkwasserversorgung behalten wir in der Hand."
Genau hingeschaut hat man auch beim Bauhof der Gemeinde. Dort steht ein Unimog, der nur im Winterdienst genutzt wird und zudem kostenintensiv repariert werden müsste. Als Alternative schlug die Verwaltung (in Rücksprache mit den Bauhofmitarbeitern) vor, einen Schlepper zu leasen, der – mit unterschiedlichen Aufsätzen - das ganze Jahr über Verwendung finden könnte. Das sei auch in anderen Gemeinden ein üblicher Weg, argumentierten Friedrich und Kämmerer Bernd Schindler. Sobald ein entsprechender Vertrag abgeschlossen sei, will man den Unimog verkaufen und geht von einem Erlös in Höhe von rund 18.000 Euro aus. Dieses Vorgehen hieß der Gemeinderat gut.
Ein aus Schönbrunn-Moosbrunn an der Sitzung teilnehmender Landmaschinenmechanikermeister konnte Detailfragen dazu klären. Der Verwaltung gab man mit auf den Weg, dass die Richtung stimme, man über Details eines Leasingvertrags weiterverhandeln möge sowie den Bauhofmitarbeitern die Gelegenheit zu Probefahrten gegeben werde.
Neben einem Bauantrag behandelte das Gremium noch Anfragen zum Kindergarten und der dort anstehenden Containerlösung, zur Sanierung eines Wanderwegs und zur Absenkung des Straßenbelags in der Ludwig-Pfisterer-Straße. Die Beantwortung derartiger Anfragen, ob aus der Ratsrunde und von den Zuhörerrängen, möchte Bürgermeister Friedrich künftig standardmäßig auf der Tagesordnung haben. "Damit nichts unerledigt bleibt."