Zum Spatenstich für das "Waffelfabrikle" begrüßten Inge (4.v.l.), Deborah (Mitte) und Harald Rehmann (4.v.r.) Bürgermeister Martin Diblik (3.v.r.), den stv. Leader-Vorsitzenden Norman Link (2.v.r.) und Geschäftsführer Martin Säurle (r.). Mathias Deger, Shamim Sattar und Priyanka Dutta (v.l.) vertraten die Werbeagentur "Impulsive Projects". Foto: Peter Lahr
Von Peter Lahr
Billigheim. Waffeln kennt jeder Mensch, und bei jedem weckt das Wort Emotionen, etwa Erinnerungen an die eigene Kindheit. So könnte man sie zusammenfassen, die neue Geschäftsidee von Inge und Harald Rehmann in Billigheim. Im einstigen Domizil des "Tintenklecks" - mitten im Ortszentrum zwischen Kindergarten und Apotheke gelegen - soll in drei Monaten (Um-)Bauzeit das neue "Waffelfabrikle" entstehen. Eine Art Eisdiele mit Café, Lounge und Eventraum.
Zum offiziellen Spatenstich gratulierten Bürgermeister Martin Diblik sowie Norman Link und Martin Säurle. Letztere als Repräsentanten des Vereins "Leader - Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv". Denn das europäische Förderprogramm unterstützt die Geschäftsidee mit 181.000 Euro. Insgesamt bezifferten die "Macher" die Investition auf gut eine halbe Million Euro. Mit dabei waren zudem Vertreter der Heilbronner Werbeagentur "Impulsive Projects".
Nach 14 Monaten Planungszeit freuten sich Inge und Harald Rehmann - tatkräftig unterstützt von Tochter Deborah -, dass es nun tatsächlich losgehen kann. Bis September soll das "Musterhaus" entstehen, das auch als Modell für andere bundesdeutsche Standorte dienen könnte. Das Herzstück sollen ein Eislabor und eine moderne Waffelschaubäckerei bilden, erläuterte Harald Rehmann. Wer bisher nur süße Waffeln kenne, der werde dann auch viele neue Varianten testen können, etwa mexikanisch-scharf oder gar als Burger. Der Waffel-Enthusiast hat sich ausgiebig mit der Materie beschäftigt und konnte mit seiner Vision die Leader-Jury überzeugen. Sein Dank ging an die Gemeinde und das Landratsamt, aber auch an das Team der Werbeagentur.
"Wir freuen uns sehr, dass es in der Gemeinde los geht mit einem weiteren Leader-Projekt", betonte Bürgermeister Martin Diblik. Das Konzept des "Waffelfabrikles" sei sehr ausgereift und ambitioniert. Zudem erhöhe der neue Treffpunkt die Attraktivität des Ortskerns.
"Sie hatten eine gute Idee und eine gute Präsentation", benannte Leader-Vorstandsmitglied Norman Link das Geheimnis des Erfolgs. Da Leader den ländlichen Raum fördern wolle, überzeuge das regional ausgelegte Betreiberkonzept. So stamme etwa das Mehl für die Waffeln aus der Billigheimer Mühle. Man müsse schon einen an der Waffel haben - "im positiven Sinne" -, um so viel Geld für Waffeln in die Hand zu nehmen, lobte Link das Engagement und den unternehmerischen Mut der Familie Rehmann. Leader-Geschäftsführer Martin Säurle überreichte eine offizielle Urkunde, bevor die Spatenstich-Gäste zum Handwerkszeug griffen und sich vor Ort ein Bild von der Immobilie machten.
Auf zwei Stockwerken sollen etwa 200 Quadratmeter ganz im Zeichen der Waffeln stehen. Vom Straßenverkauf bis zum attraktiven Außenbereich, von der Lounge mit Leseecke und LED-Kaminfeuer bis zur langen Tafelrunde sei alles möglich, erklärte Harald Rehmann beim Rundgang. Wert gelegt habe er zudem auf eine Feng-Shui-Ausrichtung der Räume.