Die Ortsdurchfahrt Neckarzimmern bleibt voraussichtlich zwei Wochen länger gesperrt als ursprünglich geplant. Hauptgrund für die Verzögerung ist eine dicke Betonschicht unter dem Straßenbelag, die die Verlegung der Hausanschlüsse erschwert. Foto: Jörn Ludwig
Neckarzimmern. (RNZ/rl) Am Montag bestätigte das Regierungspräsidium Karlsruhe nochmal, was im Gemeinderat bereits berichtet wurde: Im Rahmen der Fahrbahnsanierung der Bundesstraße B27 wird die Ortsdurchfahrt Neckarzimmern zwei Wochen länger bis zum 31. Juli gesperrt bleiben. Ursprünglich sollte die Vollsperrung am 17. Juli beendet sein.
Neben der Fahrbahnsanierung werden an der Straße auch Gas- und Wasserleitungen des Stadtwerke Mosbach neu verlegt. Als die Leitungsgräben im Gehweg und in der Fahrbahn ausgehoben wurden, stießen die Bauarbeiter auf eine bis zu 40 Zentimeter starke Betonschicht und kreuzende Erdkabel. Da weder Betonschicht noch Kabel bekannt waren, sind nun zusätzlichen Arbeiten erforderlich, teilte das Regierungspräsidium mit. Die ausführende Straßenbaufirma habe reagiert und nun mehr Bauarbeiter und Geräte im Einsatz. Zuerst sollen nun die Leitungsneuverlegungen im Gehweg- und Fahrbahnbereich abgeschlossen werden, bevor die Asphaltdeckschicht auf der B27-Ortsdurchfahrt in Neckarzimmern hergestellt werden könne. Diese Arbeiten können soll am Freitag, 24. Juli, und Montag, 27. Juli erfolgen.
Der Anliegerverkehr auf der Bundesstraße zwischen dem Mosbacher Kreuz und Neckarzimmern bis zur Einmündung Luttenbachtalstraße sowie zwischen der ehemaligen Fährzufahrt bei Hassmersheim und einschließlich der Ortsdurchfahrt von Steinbach ist in der Zwischenzeit wieder möglich. Bis zur Verkehrsfreigabe müssen nach den Asphaltarbeiten noch Markierungs- und Schutzplankenarbeiten durchgeführt werden, die den Anliegerverkehr nicht beeinträchtigen.
Update: Montag, 6. Juli 2020, 15 Uhr
Von Dorothea Damm
Neckarzimmern. Nach nicht einmal einer Stunde war der öffentliche Teil der jüngsten Gemeinderatssitzung in Neckarzimmern schon wieder vorbei. Auf der Tagesordnung standen nämlich vor allem Bauprojekte, zu denen der Gemeinderat zu hören war. Da dies mehrheitlich Bauvorhaben in Nachbargemeinden betrafen oder es sich um Sachverhalte handelte, bei denen die Interessen der Gemeinde Neckarzimmern nicht direkt betroffen waren, ging alles ziemlich schnell.
Gleich zu Beginn der Sitzung gab es dann aber auch eine schlechte Nachricht. Die Baustelle, die den Verkehr durch den Ort seit einiger Zeit einschränkt, wird leider nicht termingerecht zum 17. Juli fertig. "Wir rechnen damit, dass es etwa zwei Wochen länger dauern wird", erklärte Bürgermeister Christian Stuber. "Uns ist bewusst, dass diese Verzögerung für die Anwohner und die Gewerbetreibende eine große Einschränkung darstellt". Besonders die anliegenden Firmen und Restaurants seien nun zum einen durch die Corona-Pandemie als auch durch die Sanierungsmaßnahmen doppelt getroffen.
Schuld am nicht mehr zu haltendem Zeitplan ist nach Stubers Schilderung vor allem eine dicke Betonschicht unter dem Straßenbelag, die die Verlegung der Hausanschlüsse schwieriger gestaltet als erwartet. Auch die Anzahl der Gasanschlüsse habe zugenommen, so dass an zusätzlichen Häusern gearbeitet werden müsse. Stuber betonte, dass die Bauarbeiten allerdings auch immer wieder durch uneinsichtige Autofahrer behindert würden, die trotz Verbots durch den Baustellenbereich fahren und so das Vorankommen der Arbeiten aufhalten.
"Die Zufahrt Unberechtigter in den Bereich der Baustelle wird in den kommenden Wochen nun auch verstärkt vom Ordnungsdienst kontrolliert" so der Bürgermeister, der gleichzeitig ankündigte, dass der am ehemaligen Kindergarten installierte Blitzer im Zuge der Baumaßnahmen näher zum Ortseingang verlegt werde. "Wir wollen damit erreichen, dass der Verkehr in Neckarzimmern insgesamt verlangsamt wird", begründete er die etwa 5000 Euro teure Maßnahme.
Nicht nur am Tagungsort des Gemeinderates, der Sport- und Festhalle Neckarzimmern, machte sich die Corona-Pandemie bemerkbar. Der Gemeinde fehlen – wie anderen Kommunen auch – Steuer- und Gebühreneinnahmen, die die Haushaltskasse zusätzlich belasten werden. Hier liegen aber noch keine genauen Zahlen vor. Da auch die Vereine in ihren Aktivitäten unter den Einschränkungen der letzten Monate zu leiden hatten, hat sich die Gemeinde Neckarzimmern entschieden, in diesem Jahre kein Kinderferienprogramm anzubieten. Dieses freiwillige Angebot ist auf die Unterstützung der Vereine angewiesen und die hohen Auflagen für Hygienekonzepte lassen sich in diesem Bereich kaum umsetzen. Immerhin dürfen die Kinder Neckarzimmerns jetzt wieder in den Kindergarten gehen. Nur die Nachmittagsbetreuung kann durch den Ausfall von Personal, das der Risikogruppe angehört, noch nicht wieder angeboten werden.
Der Hang, der im Februar nach dem Abbruch einer Stützmauer abgerutscht war, soll mit einer Schwergewichtswand gesichert werden und so die Grundstückseinfahrt des betroffenen Hauses wieder nutzbar gemacht werden. Da es sich um einen Wiederaufbau handelt, brachte der Gemeinderat hier keine Einwände vor. Wichtig sei bei dem Prozess nun die Zusammenarbeit der Baurechtsbehörde mit Geologen und Statikern, die überprüfen müssten, ob die vorliegenden Pläne, den Hang abschließend sichern oder ob weitere Sicherungsmaßnahmen eventuell auch in anderen Bereichen notwendig werden. "Noch immer ist nicht abschließend geklärt, wie es Anfang des Jahres zu dem Abbruch kommen konnte", so Bürgermeister Stuber, der betonte, dass es natürlich das Ziel sein müsse, hier für maximale Sicherheit für alle Anwohner zu sorgen.