Neckar-Odenwald-Kreis. (afa) Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 13.179 gestiegen. Das sind 1309 Arbeitslose oder elf Prozent mehr als im Vormonat beziehungsweise 2706 oder 25,8 Prozent mehr als im Januar 2020. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozent auf 3,8 Prozent gestiegen. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 4,5 Prozent, ein Plus von 0,3 Prozent zum Vormonat.
"Der Anstieg zu Jahresbeginn ist in weiten Teilen jahreszeitlich bedingt und bewegt sich im normalen Rahmen", erklärt die Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, Elisabeth Giesen. Als Hauptgründe, warum sich Menschen arbeitslos gemeldet haben, nennt sie auslaufende befristete Arbeitsverhältnisse, Kündigungen zum Jahresende und saisonale Gründe. Viele haben die Option auf Wiedereinstellung ab Februar oder März. "Doch je nachdem, wie sich die Pandemie entwickelt, könnte sich die Wiedereinstellung in diesem Jahr auch etwas verzögern und die Arbeitslosigkeit länger dauern", gibt Elisabeth Giesen zu bedenken.
Je nach Branche melden die Unternehmen vermehrt freie Stellen oder sind sehr zurückhaltend und abwartend. So suchen etwa im Handwerk, im Baugewerbe oder im Elektrobereich, im Pflegebereich und Gesundheitswesen, aber auch einige Firmen im Bereich Sondermaschinenbau vermehrt Arbeitskräfte.
Im Januar wurden im Agenturbezirk 1009 neue Arbeitsstellen gemeldet, das sind 137 oder 15,7 Prozent mehr als im Vormonat, 54 oder 5,7 Prozent mehr als im Januar 2020. Insgesamt waren 4842 Stellen gemeldet: 74 oder 1,6 Prozent mehr als im Vormonat, 468 oder 8,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Die Anzeigen für Kurzarbeit stiegen im Januar im Vergleich zum Vormonat wegen der neuen Einschränkungen und Geschäftsschließungen deutlich. Die Zahl der Menschen, die dann tatsächlich in Kurzarbeit sind, liegt erfahrungsgemäß niedriger, denn die Unternehmen melden die Kurzarbeit oft vorsorglich an.
Seit März sind bei der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim 7196 Anzeigen auf Kurzarbeit mit einer darin genannten Personenzahl von insgesamt 118.892 eingegangen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 144 Anzeigen für 4332 Personen.
Im Neckar-Odenwald-Kreis sind seit März vergangenen Jahres 1784 Anzeigen auf Kurzarbeit für insgesamt 22.403 Beschäftigte eingegangen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 33 Anzeigen für 1099 Personen.
Die Arbeitslosigkeit im Kreis liegt derzeit bei 4,1 Prozent (Vormonat 3,7). Im Januar waren hier 3367 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 337 oder 11,1 Prozent mehr als im Vormonat und 520 oder 18,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 794 Menschen meldeten sich arbeitslos, 453 beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber im NOK haben 101 Stellenangebote gemeldet – sechs oder 5,6 Prozent weniger als im Vormonat und 2,9 Prozent weniger als im Januar 2020. Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 608, das sind 20,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
1888 Unternehmen meldeten seit März 2020 im Main-Tauber-Kreis Kurzarbeit für insgesamt 31.293 Mitarbeiter an. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 22 Anzeigen für 967 Personen. Die Arbeitslosenquote im MTK liegt bei 3,9 Prozent (Vormonat 3,4). Mit 3037 Menschen waren dort im Januar 412 oder 15,7 Prozent mehr als im Vormonat arbeitslos gemeldet und 673 oder 26,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 958 Personen meldeten sich arbeitslos, 548 beendeten die Arbeitslosigkeit. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1493.
Im gesamten Agenturbezirk waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 4781 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 8398. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 36,3 Prozent.
Von den 3367 Arbeitslosen im Neckar-Odenwald-Kreis wurden 1296 vom Jobcenter betreut (Dezember 2020: 1163). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Neckar-Odenwald-Kreis betreuten 2071 Arbeitslose (Dezember 2020: 1867).
Von den 3037 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1008 vom Jobcenter betreut (Dezember 2020: 927). Die dortigen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur betreuten 2029 Arbeitslose (Dezember 2020: 1.698).