Aus den Neckar-Odenwald-Kliniken gab es zuletzt Nachrichten, die Grund zur Freude waren. Erfreulich sind auch die Nachrichten, die nun die NO-Kliniken erreichen: Viele Bürger des Kreises unterstützen die Spendenaktion für die Kliniken. Foto: Stephanie Kern
Neckar-Odenwald-Kreis. (stk) Anfangs war es nur eine Idee. Ende März wurde aus der Idee ein Vorhaben. Landrat Dr. Achim Brötel rief die Spendenaktion für die Neckar-Odenwald-Kliniken ins Leben. "Die Neckar-Odenwald-Kliniken – Nie waren sie so wertvoll wie heute", sagte Brötel damals. Heute – nach rund drei Monaten Spendenzeit – zeigt sich, dass die Neckar-Odenwald-Kliniken auf den Rückhalt der Bevölkerung bauen können. Die Spendensumme ist inzwischen auf rund 78.000 Euro angewachsen.
"Wir sind nach wie vor überwältigt von der großen Solidarität der Bürgerinnen und Bürger. Gerade für unsere Mitarbeiter ist das ein wichtiges Zeichen. Denn diese waren in den vergangenen Wochen sehr stark gefordert", sagt Kliniken-Geschäftsführer Frank Hehn auf Nachfrage der Rhein-Neckar-Zeitung.
Zudem habe die Corona-Pandemie deutlich gemacht, wie wichtig eine gute medizinische Versorgung im eigenen Landkreis ist. Frank Hehn: "Deshalb wäre es ein weiteres starkes Signal, wenn wir bis Jahresende die 100.000-Euro-Marke knacken könnten. Und wir werden dann selbstverständlich sorgfältig abwägen, wofür wir die Gelder einsetzen, damit möglichst viele Patienten davon profitieren."
Es gibt auch schon ganz konkrete Vorstellungen, was mit den Spendengeldern geschehen soll. So ist beispielsweise ein weiterer Austausch von mechanischen Betten durch elektronische geplant. Diese Umstellung bedeute eine "deutliche Arbeitserleichterung für das Pflegepersonal", wie das Landratsamt auf Nachfrage bekannt gibt. Außerdem soll ein WLAN-Netz eingerichtet werden, das von den Patientinnen und Patienten an beiden Standorten genutzt werden kann. Bevor diese beiden Maßnahmen umgesetzt werden können, bedarf es allerdings noch einiger Spenden. Die Freude über die bisherige Unterstützung ist allerdings unverkennbar.
"Die aus der Bevölkerung angestoßene Spendenaktion läuft weit besser als wir es uns erhofft hatten. Das ist ein tolles Zeichen der Solidarität und unterstreicht den breiten Rückhalt, den die Neckar-Odenwald-Kliniken in der Bevölkerung im gesamten Kreisgebiet genießen. Dafür danke ich allen, die schon gespendet haben oder das gerne künftig noch tun wollen. Ebenso danke ich aber auch für die vielen wunderbaren Gesten aus der Bevölkerung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Monaten. Das hat dort einfach gut getan und neue Motivation für die unter Pandemie-Bedingungen besonders schwere Arbeit gegeben", erklärt Landrat Achim Brötel.
Obwohl die Corona-Pandemie in Deutschland aktuell beherrschbar ist, habe der Ausbruch des Virus gezeigt, dass es ohne die kleinen Krankenhäuser im ländlichen Raum nicht ginge. 2019 wurden in der Bertelsmann-Studie zwei Drittel der Krankenhäuser in Deutschland für verzichtbar erklärt. Auch in den Neckar-Odenwald-Kliniken ist im vergangenen Jahr ein Rekord-Defizit aufgelaufen, es wurde ein kontrovers diskutiertes Struktur- und Maßnahmenpaket mit tiefen strukturellen Einschnitten aufgelegt, über dessen weitere Umsetzung bei der kommenden Kreistagssitzung am 6. Juli entschieden werden soll. "Mit nur noch 600 Krankenhäusern bundesweit hätten wir den Kampf gegen das Virus gar nicht erst aufnehmen brauchen", erklärt Landrat Dr. Achim Brötel mit Blick auf die Bedeutung der Kliniken und deren Zukunft.
Info: Überweisungen jeder beliebigen Summe auf das Konto des Neckar-Odenwald-Kreises werden dankend angenommen. Auf Wunsch wird dazu gerne eine Spendenbescheinigung ausgestellt.
Spendenkonto:
Sparkasse Neckartal-Odenwald
IBAN DE74 6745 0048 0004 3882 11
Verwendungszweck: Spende für NO-Kliniken