Das neue VHS-Programm 2017/2018 liegt ab sofort an vielen Stellen kostenlos aus. Foto: L
Schwetzingen. (stek) Volkshochschulen (VHS) sind neben ihrem originären Bildungsauftrag auch stets Spiegel der Zeit. Was ein Land umtreibt, erkennt man denn auch nirgends so gut wie in den jeweiligen VHS-Programmen. Für die Leiterin der VHS, Gundula Sprenger, scheint dieser Aspekt ganz zentral zu sein. Eine VHS mit dem Anspruch auf Relevanz müsse die diversen Strömungen aufnehmen und zur Reflexion auffordern. Und so finden sich im kommenden Semester 2017/2018 die zahlreichen europäischen Herausforderungen thematisch weit oben.
Vor 60 Jahren wurde mit den römischen Verträgen die Geschichte der EU begründet. Und es ist, daran besteht kein Zweifel, eine Geschichte des Friedens durch Lernen. Den Anderen verstehen lernen, seine Sprache, seine Kultur, seine Küche oder seine wirtschaftlichen und politischen Vorstellungen, waren schon immer zentrale Bestandteile der VHS-Philosophie. In der Ulmer Erklärung des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg vom 7. Juli 2017 heißt es hierzu, Volkshochschulen seien die "Schulen für Europa". Und diese Schulen für Europa sind in den Augen Sprengers gefordert wie nie. Gerade angesichts der enormen Herausforderungen im Kontext wirtschaftlicher Umbrüche, der Zuflucht von Hunderttausenden, den aufkommenden nationalistischen Bestrebungen und den zunehmend politischen Unübersichtlichkeiten seien das Wissen und Lernen vom Anderen die einzig effektiven Brandmauern.
Und so finden sich im neuen VHS-Programm Vorträge zum Thema "Europäische Integration - Hat sie ihren Scheitelpunkt überschritten?" oder "Europa, Frankreich und die Europäische Union". Ein historischer Vortrag beschäftigt sich mit dem 30-jährigen Krieg, und mit dem per Rad reisenden Roland Strieker geht es auf eine Reise in weit entfernte Länder, die der Referent aus dem Sattel wie kaum ein anderer kennengelernt hat. Den eigenen Horizont verlassen, neues Areal betreten und verstehen lernen. Nur so könne eine Zukunft bewältigt und Frieden gewährleistet werden. Alles andere, sozusagen das Unverstandene, führe zu Ängsten, Abwehr und langfristig zu noch Schlimmerem. Und ob es nun eine Sprache sei, die Küche oder Vorträge über Land, Leute und Politik, die VHS bietet zahlreiche Wege an, auf denen Interessierte sich neuen Horizonten zuwenden können. Davon ist Sprenger überzeugt, aber es spricht einiges für ihre Formel vom Lernen und Verstehen für eine gelingende Zukunft.
Info: Das neue VHS-Programm ist erschienen und liegt an zahlreichen öffentlichen Stellen aus und ist auch online unter www.vhs-schwetzingen.de einsehbar. Bei zahlreichen Kursen empfiehlt sich übrigens eine möglichst frühzeitige Anmeldung, und zwar telefonisch unter 06202.20950 oder online über info@vhs-schwetzingen.de.