Bereitet alles für den sicheren Schulbetrieb in der Marion-Dönhoff-Realschule vor: Schulleiter Martin Jendritzki. Foto: Lenhardt
Von Stefan Kern
Schwetzingen/Brühl/Ketsch. Die Schulen sind auf den bevorstehenden Schulstart am Montag offenbar gut vorbereitet. Von den Ein- und Ausgangsregeln über Raumkonzepte und die Aufteilung der Schüler bis hin zu den Auflagen für die Nutzung der Sanitäranlagen und des Pausenhofs stehen die Planungen, sodass dem Beginn des eingeschränkten Schulbetriebs nichts mehr im Weg steht. Die Schulleiter Joachim Rumold (Neurott-Gemeinschaftsschule), Stefan Ade (Hebel-Gymnasium) und Martin Jendritzki (Marion-Dönhoff-Realschule) wissen zwar, dass der Praxistest noch aussteht, doch sie sind zuversichtlich, dass der Unterricht in Zeiten von Corona funktioniert.
Der entscheidende Punkt unter der Prämisse eines möglichst geringen Infektionsrisikos besteht im Entzerren der Bewegungsströme, um Ansammlungen von Schülern zu vermeiden. "Die Bewegungen müssen wir so kanalisieren, dass die Abstandsregeln jederzeit eingehalten werden können", erklärt Jendritzki. An seiner Realschule kommen am Montag von den 621 Schülern 202 Neunt- und Zehntklässler wieder in die Schule. Dabei werden Unterrichtsbeginn und -ende für die Klassen gestaffelt, und zwar in Abständen von je 20 Minuten. So werden die Schülerströme morgens und mittags deutlich entzerrt.
Stefan Ade verzichtet für seine 140 Schüler der Jahrgangsstufen eins und zwei auf solch eine Staffelung. Die breite Eingangsseite des Hebel-Gymnasiums biete genug Platz, um die Abstandsregel einhalten zu können. "Anstatt der 940 Schüler kommen ja auch nur knapp 15 Prozent der Schüler", erklärt er. Darüber hinaus befürchtet Ade bei unterschiedlichen Anfangszeiten auch Verwirrung, die dem Ziel der Entzerrung entgegenstehe.
Die Schulleiter betonen, dass es eine gemeinsame, einfache Lösung für alle nicht gibt. Jede Schule müsse anhand der Richtlinien der Behörde die zu den eigenen Räumlichkeiten und Schülerzahlen passende Lösung entwickeln. Für die Neurott-Gemeinschaftsschule in der Enderle-Gemeinde, die am kommenden Montag von ihren 444 Schülern genau 50 Neunt- und Zehntklässler erwartet, heißt das neben einem zeitlich gestaffelten Unterrichtsbeginn- und ende sowie Halbierung der Klassen vor allem Konzentration auf die Abstandsregeln.
Schulleiter Joachim Rumold legt viel Wert darauf, dass die Distanzregeln einfach eingehalten werden können. "Jeder Schüler weiß anhand der Markierungen sofort, dass er sich in Sachen Anstand im grünen Bereich findet", sagt er. Ziemlich entspannt ist die Situation an der Gemeinschaftsschule übrigens im Sanitärbereich. Die Neurottschule verfügt über relativ viele Toiletten, sodass keine Engpässe erwartet werden. Jeder Schülergruppe steht jeweils eine Mädchen- und eine Jungentoilette zur Verfügung. Aber auch die anderen, in sanitärer Hinsicht nicht so gut ausgestatteten Schulen erwarten keine Probleme.
In jedem Schulhaus finden sich Markierungen und Hinweise, sodass sich alle problemlos und vor allem sicher in den Gebäuden bewegen können. Die Hausmeister hatten in den letzten Tagen viel zu tun. Aber gemeinsam, so Jendritzki, habe man alles gestemmt. "Dabei haben vom Hausmeister bis zu den Lehrern alle enormen Einsatz gezeigt", lobt er und ist sicher, dass der Unterrichtstart klappen wird. Dieser Meinung sind auch seine Kollegen Stefan Ade und Joachim Rumold. Etwas komplizierter sei es, wenn bis zu den Sommerferien tatsächlich alle Schüler wieder unterrichtet werden sollen. Das, so die Schulleiter, funktioniere nur mit einer zeitlichen Staffelung.
Alle Schüler über die volle Unterrichtszeit komplett fünf Tage die Wochen zu unterrichten, halten sie für ausgeschlossen. Man warte auf Vorschläge des Kultusministeriums und der Behörden. Das tun auch die Grundschulen, die bis dato ihren Schülern und deren Eltern noch keinen Startpunkt nennen können. Ein Sprecher des Kultusministeriums erklärt auf Anfrage, dass die Entscheidung für den Beginn des Unterrichts für die Viertklässler vor dem Hintergrund der größeren Herausforderungen bei den Abstands- und Hygieneregeln, noch ausstehe.