Schwetzingen

Schimper-Gemeinschaftsschule wird erheblich mehr kosten

Das Mega-Projekt wird wegen der brummenden Konjunktur teurer als geplant

20.09.2018 UPDATE: 21.09.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

Mit der Vergabe des zweiten Auftragspakets haben sich die Kosten um insgesamt 3,6 Millionen Euro gesteigert. Erfreulich ist allerdings, dass die Bauarbeiten an der Karl-Friedrich-Schimper-Gemeinschaftsschule aktuell dem Zeitplan entsprechen. Foto: Lenhardt

Von Stefan Kern

Schwetzingen. Das Projekt "Neubau Karl-Friedrich-Schimper-Schule" hat mit den geplanten 30 Millionen Euro einen hohen Preis. Doch angesichts der brummenden Konjunktur dürfte das Kostenvolumen deutlich überschritten werden, teilte Schwetzingens Oberbürgermeister René Pöltl bei einer Sondersitzung des Zweckverbands "Unterer Leimbach" mit. Zum Frühjahr deutete sich mit der Vergabe der ersten Aufträge eine durchschnittliche Kostensteigerung von 20 Prozent an, was in realen Zahlen ein Plus von sechs Millionen Euro bedeutet hätte. Mit der Vergabe des zweiten Auftragspakets reduzierte sich die Kostensteigerung auf zwölf Prozent, was jedoch immer noch 3,6 Millionen Euro entspricht.

Leider könne kaum etwas dagegen getan werden. "Wir sind Opfer der brummenden Baukonjunktur", stellte der OB fest. Eine Sicht, die auch Dirk Haecker vom Generalplaner "agn" stützte: "Der Baumarkt kocht", sagte Haecker. Spätestens in der Herbstsitzung des Zweckverbands wolle man belastbare Zahlen vorlegen, erklärten Pöltl und der Verbandsgeschäftsführer Matthias Steffan. Bis dahin seien rund 60 Prozent aller Aufträge erteilt, sodass eine realistische Abschätzung der Kosten möglich erscheint. Auch Steffan betonte, dass man als Bauherr gerade "sehr schwierige Zeiten" erlebe. Beim zweiten jetzt zu beschließenden Vergabepaket gab es zwei Aufträge mit nur je einem Angebot.

Erfreulich sei dagegen, dass die Arbeiten bis dato voll im Zeitplan liegen. Heißt, zum Schulanfang im Herbst 2020 ziehen 700 Schüler in ihre neue Schule. An dem Ziel wollen alle Verbandsmitglieder festhalten, trotz der Kostenentwicklung. Bei allen drei Bauträgern Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen ist das Vorhaben unstrittig. "Die neue Schule wird gebraucht", sind sich die Vertreter einig. So verlief die Vergabe des fast 10,6 Millionen Euro schweren Auftragspaket völlig problemlos. Vergeben wurden dabei die knapp 650.000 Euro teuren Dachdichtungsarbeiten, die damit genau im Planansatz lagen. Zwei Prozent unter Plan lag die Vergabe der Elektroinstallation von etwas über 2,7 Millionen Euro. Neun Prozent über der Kostenschätzung fand sich dagegen die Gebäudeautomation. Ausgegangen ist man von fast 281.000 Euro, nun kostet diese Baumaßnahme 306.000 Euro.

Zehn Prozent unter den Schätzungen lag die Vergabe der Metallbau- und Verglasungsarbeiten. Ausgegangen war der Verband von rund 2,4 Millionen Euro, am Ende wurden es 2,2 Millionen Euro. 31 Prozent über der Kostenschätzung lag die Vergabe der raumlufttechnischen Anlagen. Geschätzt wurde etwas über 1,5 Millionen Euro, real waren es nun knapp über zwei Millionen Euro. Über 50 Prozent teurer wurde die Vergabe der Sanitärtechnik. Im Ansatz standen 502.000 Euro, in der Vorlage nun über 766.000 Euro. Mit 33 Prozent ebenfalls deutlich im Plus fand sich die Vergabe der Verblender- und Klinkerarbeiten wieder. Ausgegangen von knapp 1,3 Millionen Euro, wurden es jetzt fast 1,7 Millionen Euro. Wieder spürbar runter ging es dafür bei der Vergabe der Stahlbauarbeiten. Bei der Schätzung standen 257.000 Euro im Raum, geworden sind es 202.000 Euro.

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Kein grünes Licht konnten die Zweckverbandsmitglieder der Vergabe der Heizungsarbeiten und für den Aufzug geben. Es gab nur ein Angebot, weshalb nun ein alternatives Vergabeverfahren zum Zug kommt. Pöltl zeigte sich angesichts der abgegebenen Angebote jedoch zuversichtlich, dass man bei diesen beiden Gewerken im Kostenrahmen bleiben werde. Bei den Heizungsarbeiten rund wären das 541.000 Euro und beim Aufzug knapp 120.000 Euro.

Schon auf der Suche ist der Zweckverband nach einem Unternehmen, das die Mensa übernimmt. Oberstes Ziel, so Steffan, sei gutes, gesundes und frisches Schulessen. Hierfür habe man bereits 26 Firmen aus der Region und ganz Deutschland angeschrieben. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 15. Oktober dieses Jahres. Der Geschäftsführer betonte, dass er sich über weitere Bewerber aus der Region freuen würde.

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