Neue Erfahrung: Zwei ehrenamtliche DLRG-Kräfte vor ihren Einsatzfahrzeugen. Foto: DLRG Rhein-Neckar
Heidelberg/Mannheim/Mauer.(cab) Zu den ehrenamtlichen Kräften, welche die Behörden bei der Verabreichung des Corona-Impfstoffs unterstützen, gehört auch der Bezirk Rhein-Neckar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Neben Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) oder dem Technischen Hilfswerk (THW) wurde auch die DLRG um die Unterstützung der mobilen Impfteams gebeten. Inzwischen beteiligen sich daran über zehn DLRG-Gruppen. Täglich sind zwei bis drei Einsatzfahrzeuge für das Impfzentrum in Heidelberg unterwegs sowie eines für das Impfzentrum in Mannheim. Für die DLRG-Aktiven ist das eine ganz neue Erfahrung.
Eine besondere Herausforderung ist dabei der quasi ununterbrochene Einsatz unter der Woche. Die Strukturen im Wasser-Rettungsdienst und im Bevölkerungsschutz seien normalerweise eher zeitlich begrenzt und auf punktuelle Ereignisse ausgerichtet, so Tobias Johe, Leiter Einsatz des DLRG-Bezirks Rhein-Neckar. Jetzt befinde man sich in "einer in dieser Form noch nie da gewesenen Einsatzlage". Das verlange den Fahrern und Organisatoren Einiges ab.
Viele müssen es dabei schaffen, ihren eigenen Alltag und das Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen. Johe scherzt: "Manche unserer Ehrenamtlichen muss man fast daran hindern, ihre Jobs zu kündigen, um Vollzeit für uns zu fahren." Ernsthaft sagt der Einsatzleiter, dass die ehrenamtliche Arbeit auch gerade während der Weihnachtsfeiertage zeitintensiv gewesen sei. Aber die Bereitschaft zu helfen, sei bei seinen Aktiven nach wie vor hoch: "Unsere Einsatzkräfte sind fest entschlossen, die Impfteams jeden Tag auf die Straße zu bringen".
Für die DLRG bleibe das aber eine Mammutaufgabe, und schon die Organisation der Einsatzteams kurz vor Weihnachten habe viel Energie gebunden. Doch es hat sich gelohnt. Jedenfalls zieht auch Matthias Frick, Rettungsdienstleiter Nordbaden der DLRG, gegenüber der RNZ eine positive Zwischenbilanz. Alleine in der vergangenen Woche habe die Rettungs-Gesellschaft in rund 300 Dienststunden etwa 40 Fahrten erbracht. Dabei hätten die Ehrenamtlichen etwa 4000 Kilometer zurückgelegt und dabei Senioren- und Pflegeheime angesteuert.
Mitte Dezember erreichte die Hilfsorganisationen des Rhein-Neckar-Kreises die konkrete Anfrage, ob sie beim Betrieb der mobilen Impfteams für mehrere Monate logistische Unterstützung leisten würden, um den Impfstoff und das medizinische Personal in die Senioreneinrichtungen zu bringen. Daraufhin wurde im hiesigen DLRG-Bezirk schnell eine Arbeitsgruppe eingerichtet, welche die Planung des Ganzen übernahm.
Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen wäre man bei der DLRG auch dazu bereit, so Johe, den Kreisimpfzentren in Sinsheim und Weinheim zu helfen. Diese sollen ab 22. Januar ihre Arbeit aufnehmen.