Rathaus Plankstadt. Foto: Reinhard Lask
Hockenheim/Oftersheim/Plankstadt/Schwetzingen. (man) Als Vorsichtsmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat die Gemeinde Plankstadt verschiedene Veranstaltungen abgesagt. Dies betrifft in erster Linie den für Sonntag, 22. März, geplanten Sommertagszug und das Frühlingsfest von Samstag bis Dienstag, 21. bis 24. März. Der Grund für die Absage sei die zu erwartende sehr hohe Teilnehmerzahl beim symbolischen Verbrennen des Winters.
"Es gibt zwar noch keine bestätigte Covid-19-Erkrankung in Plankstadt, aber wir wollen einer eventuellen Ausbreitung des Virus vorbeugen", erklärt Bürgermeister Nils Drescher in einer Mitteilung. Die örtliche Polizeibehörde habe mit ihm zusammen alle geplanten Veranstaltungen nach den Risikokriterien des Robert-Koch-Instituts geprüft. Demnach besteht bei älteren Menschen und bei Patienten mit Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Deshalb hat sich die Gemeinde dazu entschieden, die für Senioren geplanten kommunalen Veranstaltungen in den nächsten Wochen auszusetzen. Das betrifft die regelmäßig stattfindenden Seniorencafés, das Seniorenkino und den für Mai geplanten Seniorenausflug.
Die für den morgigen Donnerstag, 12. März, 15 Uhr, geplante Kinder-Lesung "Das vierte Ei" im Gemeindezentrum findet jedoch statt. Auch der Termin für den Kabarett-Abend "Wolkig bis Heiter" mit den Begabten Hausfrauen am Freitag, 13. März, 20 Uhr, bleibt bestehen. Für beide Veranstaltungen werden jedoch ab sofort keine Karten mehr verkauft, um die Teilnehmerzahl zu begrenzen. Den Vereinen, Kirchen und weiteren Veranstaltern in Plankstadt empfehle die Ortspolizeibehörde, die Prinzipien des Robert-Koch-Instituts "gewissenhaft und im Einzelfall anzuwenden". So sei beispielsweise eine Mitgliederversammlung, bei der die Teilnehmer namentlich bekannt sind, weniger riskant als eine Veranstaltung, an der vor allem ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen teilnehmen. Für Fragen steht das Plankstadter Gesundheitsamt unter der Telefonnummer 06221 / 522 18 81 (Montag bis Sonntag, 7.30 bis 21 Uhr) zur Verfügung.
In Schwetzingen ist bisher nur die für den 20. März geplante Ausbildungsbörse abgesagt worden. "Alles andere steht noch zur Diskussion", erklärt eine Rathaussprecherin am Mittwoch auf Nachfrage. Über den Sommertagszug am 28. März soll noch diese Woche entschieden werden. In Bezug auf Veranstaltungen für Senioren wurde das wöchentliche Hildacafé abgesagt. Bis wann diese Absage gilt, ist noch unklar.
Die Stadt Hockenheim weist derweil darauf hin, dass sie nur über jene Veranstaltungen entscheiden kann, die sie selbst ausrichtet. Relevant seien dabei unter anderem die Bedeutung und Größe der Veranstaltung, die erwartete Teilnehmerzahl, die Art der Teilnehmer, die Bedeutung für die öffentliche Daseinsvorsorge und die Frage, ob die Veranstaltung unter freiem Himmel stattfinden kann oder nicht.
Derzeit beabsichtige man "vereinzelt Veranstaltungen durchzuführen, die diese Kriterien nach sorgfältiger Prüfung erfüllen". Eine generelle Absage aus dem Hockenheimer Rathaus gibt es nicht. "Die Beurteilung ist immer eine Einzelfallentscheidung", so ein Stadtsprecher. Die Verwaltung hat auf ihrer Internetseite unter "Neuigkeiten aus Hockenheim" einen Bereich mit aktuellen Informationen über das Corona-Virus eingerichtet. Er enthält Handlungsempfehlungen und Informationen des Landratsamts und des Robert Koch-Instituts. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Auch die Gemeinde Oftersheim bitte ihre Bürger, wenn möglich von persönlichen Vorsprachen abzusehen. Wie die Verwaltung mitteilt, gilt dies auch für Personen, die sich in den letzten Wochen in einem vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben oder zu einer durch eine Infektion besonders gefährdeten Risikogruppe gehören. Auch Personen, die an Erkältungssymptomen leiden, sollten auf eine persönliche Vorsprache verzichten, so die Gemeinde.
Rücksprachen und Gesprächstermine sollten möglichst telefonisch oder per E-Mail erfolgen. Die erforderlichen Unterlagen können postalisch oder per E-Mail eingereicht werden. Nicht aufschiebbare persönliche Vorsprachen erfolgen nur nach vorheriger Vereinbarung. Wer einen Termin vereinbaren möchte, kann dies bei den jeweiligen Sachbearbeitern oder über die Zentrale der Gemeinde (Telefonnummer: 06202 / 59 70) tun.
Update: Donnerstag, 12. März 2020, 21.30 Uhr