Oberbürgermeister René Pöltl probierte die Pumpe gleich aus. Foto: Lenhardt
Schwetzingen. (stek) Das kennt jeder: Morgens das Rad am Bahnhof geparkt, und abends ist ein Reifen platt. Bis dato hieß das für den Nachhauseweg: schieben. Doch diese Zeiten sind in Schwetzingen vorbei. Denn direkt neben dem Bahnhofsgebäude beim großen Fahrradabstellplatz steht jetzt ein sogenannter "RadService-Punkt".
Dabei handelt es sich um eine kleine Säule mit Aufhängevorrichtung, allerlei Werkzeug und einer Luftpumpe mit allen gängigen Ventilen. "Keine große Sache", sagte Oberbürgermeister René Pöltl, "aber im Fall einer Panne doch enorm nützlich". Und darüber hinaus sei diese Station, das betonte der Klimaschutzbeauftragte Patrick Cisowski, auch ein Element zur Stärkung der umweltfreundlichen Mobilität: "Denn gut ist, was Fahrradfahren attraktiv macht." Verwirklicht wurde diese Fahrradhelferstation in Kooperation mit dem Rhein-Neckar-Kreis, der mittlerweile in der ganzen Region 31 dieser Stationen aufgebaut hat.
Es ist noch kein flächendeckendes Reparaturnetzwerk, aber mittlerweile findet man in vielen Orten solche "RadService-Punkte", wo man zumindest kleinere Reparaturen mit geeignetem Werkzeug vornehmen kann. Meistens gehe es ja um Kleinigkeiten, wissen Horst Krayer von "Bike & Fun" und Annette Brockschläger von "Fahrrad Fender". Bremse nachziehen, Sattel verstellen und sogar einen Platten reparieren - Radfahrer können die häufigsten Pannen an der Station beheben. Genau wie Cisowski unterstützen die beiden Radexperten alles, was Fahrradfahren einfacher macht und Leute zum "Umstieg" bewegt. Das ist laut Cisowski der Hintergrund dieses Projekts: "Mit Reparaturstationen, Leihfahrrädern und verbesserter Infrastruktur immer mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad bewegen."
Die Station ist jedoch nicht nur für Fahrradfahrer nützlich. Auch für Kinderwagen und Rollstühle kann sie die Rettung im Fall einer Panne bedeuten. Einfache und praktische Hilfe, und das ganz nah am Bürger, ist eine Form des politischen Handelns, die dem Oberbürgermeister gefällt: Es sollte nicht alles bis ins kleinste Detail geregelt sein. Man wolle stattdessen Angebote und Anreize schaffen und so die Bürger auf dem Weg des Wandels mitnehmen.
Offen blieb, ob RadService-Punkte an den S-Bahn-Haltestellen Nordstadt und Hirschacker verwirklicht werden können. Sinnvoll, so Cisowski, wäre es.