Bei der Explosion am 16. Oktober 2016 auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF starben fünf Menschen. Archiv-Foto: Einsatzreport Südhessen
Frankenthal. (dpa) Im Prozess um die Gasexplosion auf dem Gelände des Chemieunternehmens BASF 2016 mit fünf Toten hat am heutigen Mittwoch der Angeklagte ausgesagt: Als "schwersten Tag in meinem Leben" bezeichnete er im BASF-Prozess den Tag des Explosionsunglücks im Oktober 2016. "Das hat mein Leben kaputt gemacht", sagte der 63-Jährige bei der Verhandlung vor dem Landgericht Frankenthal. Das Unglück mit 5 Toten und 44 Verletzten habe ihn tief getroffen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
Die Staatsanwaltschaft wirft dem aus Bosnien-Herzegowina stammenden Mann vor, bei Schweißarbeiten eine falsche Leitung angeschnitten zu haben. Dies habe das Unglück verursacht. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung sowie Körperverletzung und fahrlässiges Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.
Am Unglückstag sei er ganz normal zur Arbeit auf das Areal des Chemieunternehmens BASF in Ludwigshafen gekommen, sagte der Angeklagte. An den Unfall selbst habe er keine Erinnerung. Auch nicht daran, dass er selbst in Flammen stand. Wie viele Schnitte er ausgeführt habe, und wie weit er mit den Arbeiten gekommen sei, wisse er nicht mehr.
Rechtsexperten halten ein sogenanntes Augenblicksversagen ("Blackout") für möglich. Der Prozess läuft vermutlich bis Ende Juni.
Update: 12.30 Uhr, Mittwoch, 10. April 2019