Das Dach der Mehrzweckhalle sorgt schon seit vielen Jahren für Ärger. Foto: Lenhardt
Plankstadt. (hab) Die Mehrzweckhalle und ihr undichtes Flachdach gehören zu den langlebigsten Projekten der Gemeinde Plankstadt. SPD-Gemeinderat Ulrich Mende kann ein Lied davon singen. Er sitzt schon lange im Gremium und hat einige der Versuche, das Dach dicht zu bekommen, miterlebt. "Das ganze Elend mit diesem Dach ist ein Trauerspiel", konstatierte er in der jüngsten Ratssitzung. Dieses Mal müsse eine strenge Überwachung der Baumaßnahmen erfolgen, denn das sei in der Vergangenheit versäumt worden.
"Alle paar Jahre grüßt das Murmeltier", so CDU-Stadtrat Andreas Berger. "Es ist jetzt mindestens das vierte Mal, dass wir da dran gehen müssen." Den Grund sah Berger in einer mangelhaften Bauausführung. Bürgermeister Nils Drescher fügte hinzu: "Bisher wurden alle Sanierungen immer wieder aufeinander geschichtet. Jetzt wollen wird es von Grund auf neu machen". Die Dringlichkeit fasste Gerhard Waldecker (Plali) in die Worte: "Das Dach wird mehr und mehr zum Sieb". Die in der Sitzung beschlossenen Auftragsvergaben mit dem Schwerpunkt auf den Dacharbeiten umfassen insgesamt rund 555.000 Euro. Damit liegt man erfreulicherweise deutlich unter den geschätzten Kosten von 700.000 Euro, was auf die nachlassende Baukonjunktur zurückzuführen ist.
Zusätzlich zu den bereits beschlossenen Sanierungen der Dachflächen über der Kegelhalle und der Gastronomie müssen auch Flächen über zwei Wohnungen saniert werden. Die Dachflächen über den Wohnungen haben denselben Aufbau wie die bereits undichten Dachbereiche. Nur mit dem Unterschied, dass es dort noch nicht hinein tropft.
Auf den neuen Dachflächen soll eine extensive Dachbegrünung erfolgen. Die gesamte Elektrik und Beleuchtung unter den Decken ist beschädigt und muss erneuert werden. Auch die Innendecke, die als reversible Decke mit Zugang zu den darüber liegenden Technikinstallationen erstellt werden soll, muss erneuert werden. Der Beschluss wurde am Ende einstimmig gefasst.
Zufriedenstellender war der Bericht von Verwaltungsmitarbeiterin Martina Mehrer über die Lage in der Kinderbetreuung: Im Bereich der Ein- bis Dreijährigen stehe die Gemeinde gut da. Dazu gekommen seien zwei zusätzliche Tagesmütter. Bei den über Dreijährigen könnte es ab Mai 2022 ein "bisschen knapp werden", meinte sie. Aber mit einer Übergangslösung, in der die Gruppen mit bis zu zwei Kindern überbelegt werden dürfen, werde man den Bedarf decken können. An den Schulen werde die Kernzeitbetreuung gut nachgefragt. Ein Raumproblem soll mit einer Vereinbarung mit der evangelischen Kirchengemeinde gelöst werden. Einen Wermutstropfen hatte sie: Die Schulsozialarbeit muss ausgeweitet werden, um potenzielle Fördermittel zu bekommen.
Beschlossen wurde in der Sitzung auch eine Erhöhung der Wahlhelferentschädigung von 35 auf 80 Euro pro Tag und die Benennung einer Erschließungsstraße im Baugebiet "Kantstraße Nord" als "Bertha-Benz-Straße". Man habe bereits zum jetzigen Zeitpunkt über 200 Nachfragen nach Bauplätzen im Gebiet erhalten, so Drescher. Er betonte aber in Richtung Bürger: "Es wird noch nichts verkauft und vergeben."