Es geht voran: Auf dem Areal Adler sollen neben dem geplanten Dienstleistungsgebäude Parkplätze und eine Grünfläche entstehen. Foto: Lenhardt
Plankstadt. (hab) Die Plankstadter Ortsmitte mit Rathaus, katholischer Kirche St. Nikolaus und Areal Adler ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen im Gemeinderat. Die dringend nötige Rathaussanierung und -erweiterung ist seit Jahren umstritten, vor allem wegen der Kosten. Die Bebauung des Areals Adler, ein Filetgrundstück im Ortszentrum, wird immer wieder eingeholt von neuen Plänen und Planungsänderungen. Doch jetzt scheint ein großer Wurf zu gelingen in der Neuordnung der Ortsmitte, die im Sanierungsgebiet liegt. Und die Sparkasse, dem Rathaus direkt gegenüber gelegen, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Schon länger bekannt ist, dass sich die Gemeinde mit der Familie Czernik, Inhaber des Areals Adler, auf einen Erbpachtvertrag über 99 Jahre geeinigt hat. Das gibt der Gemeinde die Planungshoheit über den Bereich. Die Sparkasse wird in Plankstadt bleiben, will sich aber räumlich verkleinern, weil sich das Kundenverhalten verändert hat. Aus dem bisherigen Gebäude, in dem man 350 Quadratmeter Filialfläche hat samt 300 Quadratmeter Untergeschoss, will man in ein neues Dienstleistungsgebäude umziehen, das im vorderen Bereich des Areals Adler gebaut werden soll. Dort würde man nur noch 250 Quadratmeter Filialfläche belegen. "Wir optimieren dort unser Angebot. Der Personalbestand bleibt gleich, unsere Dienstleistungen werden auf den neuesten Stand gebracht", betont Regionaldirektor Markus Fissl von der Sparkasse Heidelberg.
Das neue L-förmige Gebäude an der Eppelheimer Straße soll zwei Vollgeschosse erhalten und ein Dachgeschoss, um sich gut in die Umgebungsbebauung einzufügen, wie der planende Schwetzinger Architekt Jürgen Roth ausführte."Der Gemeinderat hat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, das bisherige Sparkassengebäude zu erwerben", erklärte Bürgermeister Nils Drescher. Er zeigte sich erfreut über die neuen räumlichen Möglichkeiten, die das neben dem Rathaus gelegene Gebäude für eine Erweiterung biete.
Man werde das Bürgerbüro aus dem Erdgeschoss des Rathauses in die bisherigen Sparkassenräume verlegen. Damit würde Raum im Rathaus für die personell gewachsene Verwaltung gewonnen - und für zusätzliche Parkplätze. Die bisher erwarteten Kosten für einen Anbau und für die Sanierung des denkmalgeschützten Bereichs im Rathaus lagen bei 5,1 Millionen Euro. Die neue Kostenrechnung liegt bei 4,2 Millionen Euro plus 600.000 Euro Renovierungskosten im bisherigen Sparkassengebäude. Hinzu rechnen müsse man den Kaufpreis für das Gebäude, der sich aber über Mieteinnahmen amortisieren werde, so Drescher. "Die Mieter müssen sich keine Sorgen machen. Die Mietverträge werden alle unverändert übernommen", so der Bürgermeister.
In das Dienstleistungsgebäude auf dem Areal Adler, dessen Bau 2019 beginnen und 2020 fertiggestellt sein soll, werden außer der Sparkasse einige Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen einziehen. Aber: keine Ärzte, keine Apotheke, kein Krankengymnastikstudio. Genaueres möchte man gegenwärtig dazu noch nicht sagen. Auf das Areal Adler kommen zusätzliche Parkplätze, um die Ortsmitte zu entlasten. Im hinteren Bereich, der unbebaut bleiben soll, könnte eine Grünfläche entstehen. Fußwege sollen eine Verbindung zu einer neuen Mensa auf dem Schulhof der Friedrichschule herstellen.