Das Haus der Familie in Mörlenbach-Bettenbach, in dem sich das Drama abgespielt hat. Foto: Kreutzer
Darmstadt/Mörlenbach. (dpa) Fast sieben Monate nach dem Fund zweier toter Kinder in einem brennenden Haus im hessischen Mörlenbach beginnt der Prozess gegen die Eltern der beiden Kinder. Sie stehen am kommenden Freitag ab 9 Uhr an vor dem Landgericht Darmstadt. Die Staatsanwaltschaft hat den 59 Jahre alten Mann und seine 13 Jahre jüngere Frau wegen Mordes an ihren Kindern angeklagt. Außerdem soll das Paar besonders schwere Brandstiftung begangen haben.
Der Mann und seine Frau sollen angesichts einer drohenden Zwangsvollstreckung den Entschluss gefasst haben, ihr Wohnhaus anzuzünden und sich gemeinsam mit ihren Kindern umzubringen. Das Paar wurde noch rechtzeitig in einem Auto mit laufendem Motor in der Garage des Hauses gefunden und gerettet. Die Leichen der beiden Kinder waren bei dem Brand Ende August gefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Die Eltern kamen in Untersuchungshaft.
Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, hat sich die Frau zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert. Ihr Mann hingegen habe eine Erklärung abgegeben, wonach er der Hauptverantwortliche sei. Ob und wie sich die Eheleute im Prozess am Freitag zu den Vorwürfen äußern werden, sei noch unklar.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Eltern ihre 10-jährige Tochter und den 13 Jahre alten Sohn erst "durch stumpfe und scharfe Gewalteinwirkung" getötet und dann Feuer gelegt haben. Rettungskräfte hätten die Eltern später daran gehindert, "ihrem eigenen Leben durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung ein Ende zu setzen", erklärte die Behörde.