Mannheim/Stuttgart. (alb) Die Einsatzbereitschaft des in Mannheim stationierten Rettungshubschraubers "Christoph 53" soll nicht auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgeweitet werden. Das hat die Landesregierung auf Grundlage eines vom Innenministerium in Auftrag gegebenen Gutachtens zur Struktur der Luftrettung entschieden, dessen Ergebnisse jetzt vorliegen. Stattdessen soll der in Stuttgart stationierte "Christoph 51" nachts zu Notfalleinsätzen fliegen.
"Das ist wieder einmal eine bittere Nachricht aus Stuttgart für die Rhein-Neckar-Region", zeigte sich der Mannheimer SPD-Landtagsabgeordnete Boris Weirauch in einer Stellungnahme enttäuscht. Er hatte sich nach eigenen Angaben mehrfach für eine Ausweitung der Bereitschaft des auf dem Flughafen in Neuostheim stationierten Hubschraubers der Deutschen Flugrettung auf die Nachtstunden eingesetzt.
"Durch die Entscheidung für den Standort Stuttgart gehen Mannheim und das Umland nicht nur leer aus. Die Metropolregion kann auch zukünftig bei einem nächtlichen Notfall nicht innerhalb des von den Gutachtern definierten Zeitkorridors von maximal 30 Minuten angeflogen werden", kritisiert Weirauch.
Offenbar könne es die grün-schwarze Landesregierung verschmerzen, in der Kurpfalz vom selbst gesteckten Ziel abzuweichen. Weirauch erklärte weiter, er habe sich wiederholt an das Innenministerium gewandt, um auch die besondere Stellung der Neugeborenenversorgung am Mannheimer Uniklinikum hervorzuheben und darauf gedrängt, diesen Faktor bei der Standortwahl eines 24-Stunden-Rettungshubschraubers zu berücksichtigen.
Gute Nachrichten gibt es dagegen für den Odenwald. Das Gutachten empfiehlt, zur Schließung der Versorgungslücke im Neckar-Odenwald- und Hohenlohekreis einen zusätzlichen Rettungshubschrauber im Bereich von Osterburken zu stationieren.