Winfried Kretschmann, Frank-Walter Steinmeier (von links) und Elke Büdenbender lassen sich von Schülerin Evangelina erklären, wie die Kopfmodelle entstanden sind. Foto: vaf
Von Olivia Kaiser
Mannheim. Es ist der Moment, auf den die Schüler gespannt gewartet haben: Punkt 14 Uhr fährt die schwarze Limousine vor dem Haupteingang der Johannes-Kepler-Schule vor, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steigt aus. Die Schüler drängeln sich an den oberen Fenstern und machen Handyfotos. "Hallo", ruft einer. Steinmeier schaut nach oben, lächelt. Begleitet von seiner Frau Elke Büdenbender sowie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit seiner Gattin Gerlinde ist der Bundespräsident gekommen, um vor seinem Besuch in der neuen Kunsthalle die Werke des Kunsthallen-Projekts der Schule in K 5 zu bewundern.
Während Frank-Walter Steinmeier von Direktorin Angela Speicher und Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz begrüßt wird, warten bereits ausgewählte Schüler des Kunstprojekts in der Aula. In verschiedenen Gruppen haben sich im vergangenen Schuljahr Kinder aus den dritten und vierten Klassen mit Kunst und dem Neubau der Kunsthalle auseinandergesetzt. So hat ein Teil der Schüler in Pappkartons ihre eigenen Versionen der Kunsthalle realisiert, eine andere Gruppe hat einen Film gedreht, wieder andere haben Aquarellzeichnungen vom Neckarufer gemacht.
Alle Exponate sind in Themenstationen zusammengefasst, an denen jeweils ein Schüler steht, um Steinmeier die Arbeiten zu erläutern. Eine von ihnen ist die neunjährige Lara. Sie findet es toll, dass der Bundespräsident ihre Schu-le besucht. "Ich bin aber auch aufgeregt", gesteht sie. Als Frank-Walter Steinmeier die Aula betritt, begrüßt der Popchor ihn und seine Begleiter mit dem Schullied. Danach beginnt der Rundgang. Steinmeier und seine Frau sind sichtlich beeindruckt von den Werken der Schüler und nehmen sich an jeder Station viel Zeit.
Und dann sind sie bei Lara angekommen. An der Wand hinter dem Mädchen hängen Collagen, die zwei Menschen im seitlichen Profil zeigen. "Als wir in der Kunsthalle waren, haben wir uns ein Bild von Emil Nolde angeschaut", erklärt Lara. Sein Werk nahmen die Kinder als Ausgangspunkt für ihr eigenes Schaffen. Entstanden sind Collagen. "Der Kopf ist eine Fotografie, die Kleidung besteht aus Glanzpapier und bedrucktem Papier, der Bilderrahmen aus Pappmaché", zählt Laura auf. Dass sie mit dem Staatsoberhaupt plaudert und dabei unzählige Kameras und Fotoapparate auf sie gerichtet sind, scheint das Mädchen gar nicht zu stören. "Herr Steinmeier und seine Frau waren sehr nett", sagt sie und umarmt freudestrahlend ihre Mutter, die stolz alles im Hintergrund beobachtet hat.
Nicht minder stolz auf die Schüler der Kunsthallen-AG sind Direktorin Angela Speicher und Dorothee Höfert, die das Schulprojekt von Seiten der Kunsthalle betreut. Immerhin bekommt man nicht jeden Tag ein Lob vom Bundespräsidenten. Es sei schön gewesen zu sehen, welche Freude die Kinder an der Kunst hätten, betont Frank-Walter Steinmeier. "Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit sie ihre eigenen kleinen Kunstwerke kreiert und sie nun stolz präsentiert haben."
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