Heidelberg. (cab) Bislang wurden in den Impfzentren in Heidelberg, Weinheim und Sinsheim, die der Rhein-Neckar-Kreis im Auftrag des Landes betreibt, über 29.000 Corona-Impfungen verabreicht. Das teilte das Landratsamt am Montag mit. Stichtag für diese Angabe war der 31. Januar. Darin enthalten sind auch die Impfungen durch Mobile Impfteams in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Laut den Angaben der Kreisbehörde wurden bereits 8456 Personen "durchgeimpft". Diese haben also auch die zweite Impfdose erhalten. Weiterhin bleibe die Verfügbarkeit des Impfstoffs der begrenzende Faktor, so Christoph Schulze, ärztlicher Leiter der drei Impfzentren.
Die Mobilen Impfteams haben laut der Mitteilung inzwischen 47 Alten- und Pflegeeinrichtungen für die Erstimpfung angefahren. Die Zweitimpfung hätten Bewohnende von 19 Heimen erhalten. In 25 Einrichtungen im Kreisgebiet stünden die Erstimpfungen demnach noch aus. Momentan rechne er damit, dass diese in der zweiten Februarhälfte abgeschlossen würden, so Schulze. Er könne das aber nur schwer vorhersagen.
Daher sei es umso wichtiger, sich konsequent an die AHAL-Regeln (Abstand halten, Hygiene-Maßnahmen beachten, geeignete Schutzmasken tragen, regelmäßig lüften) zu halten. Da auch Mutationen des Corona-Virus in der Region nachgewiesen worden seien, müsse man gerade in Alten- und Pflegeeinrichtungen auch künftig "große Umsicht" walten lassen. Es wäre fatal, "wenn sich Bewohnende und Angehörige bei Besuchen durch den Start der Impfkampagne oder die Schnelltests in falscher Sicherheit wiegen", mahnte Landrat Stefan Dallinger mit Bezug auf die Senioreneinrichtungen. Die Impfungen bedeuteten nicht, dass die Pandemie vorbei sei. Mit Sorge habe er gehört, dass Angehörige in Einzelfällen zwar ein Alten- und Pflegeheim mit FFP2-Masken betreten, diese aber beim Besuch im Zimmer abgenommen und ihre Angehörigen "innig umarmt" hätten. Dagegen müsse man dieselbe Vorsicht wie auch sonst walten lassen und auf jeden Fall eine Maske tragen und Abstand halten, so der Landrat.
Diesen Appell unterstrich der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner: "Pflegeheime sind nach wie vor die größten ‚Hotspots‘ in der Pandemie. Die Corona-Sterblichkeit unter Pflegebedürftigen ist besonders hoch." Alleine in Heidelberg würden fast die Hälfte aller Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf Fälle in Pflegeheimen zurückgehen. "Wir sind noch nicht über den Berg. Neue Mutationen des Virus werden uns immer wieder vor Herausforderungen stellen", so Würzner. Professor Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, wird in der Mitteilung ebenfalls zitiert: "Die auch bei uns bereits nachgewiesenen, neuen Mutationen sind leichter übertragbar, was die Ansteckungsgefahr erhöht. Um die Verbreitung dieser Mutanten zu verzögern, ist es unerlässlich, die Schutzmaßnahmen strikt einzuhalten." FFP2-Masken seien dabei wichtig zum Schutz auch der älteren Bevölkerung und ein wesentlicher Mosaikstein in der Pandemiebekämpfung.