In Baden-Württemberg ist die zahnärztliche Versorgung gesichert, meldet die Kassenzahnärztliche Vereinigung. Foto: Pleul
Von Stefan Hagen
Rhein-Neckar. Wer im Rhein-Neckar-Kreis Zahnschmerzen bekommt, hat beste Aussichten auf schnelle Linderung seiner Pein. Schließlich kümmern sich hier 405 Zahnärzte, darunter 32 Kieferchirurgen, um das Wohl der Patienten. Dies geht aus dem Versorgungsbericht der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg für das Jahr 2019 hervor. Demnach hat der Rhein-Neckar-Kreis einen Versorgungsgrad von 110,6 Prozent. Dazu gleich mehr.
In ganz Baden-Württemberg gebe es keine unterversorgten Bereiche, meldet die Kassenzahnärztliche Vereinigung. In allen Stadt- und Landkreisen sei der Versorgungsgrad ausreichend, zufriedenstellend, gut oder sehr gut.
Zur Erläuterung: Ein Versorgungsgrad von 100 Prozent ist bei einem Verhältnis von 1680 Einwohnern pro Vertragszahnarzt festgestellt. Für die Großstädte gilt dabei grundsätzlich eine Messzahl von 1280 Einwohnern pro Vertragszahnarzt. Eine Unterversorgung wird bei einem Versorgungsgrad von 50 Prozent oder weniger angenommen. Den Spitzenplatz mit dem höchsten Versorgungsgrad belegt 2019 der Stadtkreis Baden-Baden mit 135 Prozent. Es folgen der Landkreis Konstanz mit 131,6 Prozent (2018: 127,8 Prozent) und der Landkreis Waldshut mit 124,2 Prozent (2018: 127,3 Prozent). Weitere 21 Stadt- und Landkreise können einen Versorgungsgrad von über 100 Prozent vorweisen. 17 Kreise haben einen Versorgungsgrad von 80 bis 100 Prozent.
Die Anzahl der Landkreise mit einem Versorgungsgrad unter 80 Prozent ist im vergangenen Jahr von zwei auf drei gestiegen: Zum Landkreis Freudenstadt (69,9 Prozent) und dem Enzkreis (68 Prozent) kam in diesem Jahr der Landkreis Calw mit 78,4 Prozent hinzu, der im Jahr 2018 knapp über 80 Prozent lag. All diese Daten und Fakten kann man im Versorgungsbericht nachlesen.
Zurück zum Rhein-Neckar-Kreis: Hier kommt statistisch auf 1351 Einwohner je ein Zahnarzt. Die meisten Zahnärzte weist mit 49 niedergelassenen Dental-Medizinern Weinheim auf. Es folgen Sinsheim (27), Wiesloch (26), Leimen (22), Schwetzingen (21), Hockenheim (19) und Neckargemünd (15).
Jeweils einen Zahnarzt gibt es in Epfenbach, Helmstadt-Bargen, Lobbach, Schönbrunn und Spechbach. Gänzlich ohne Zahnmediziner müssen laut Versorgungsbericht der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Neidenstein und Reicharthausen auskommen.
Neckar-Odenwald-Kreis: Der Landkreis weist einen zahnärztlichen Versorgungsgrad von 103,5 Prozent auf. Statistisch kommt ein Zahnarzt auf 1420 Einwohner. Insgesamt gibt es hier 101 Zahnärzte, darunter vier Kieferchirurgen. Die meisten Dental-Mediziner gibt es in Mosbach (32) und Buchen (14). Ohne Zahnmediziner müssen Binau, Hüffenhardt, Neckarzimmern, Ravenstein, Rosenberg und Zwingenberg auskommen.
Heidelberg: Die Stadt Heidelberg weist einen zahnärztlichen Versorgungsgrad von 105,3 Prozent auf. Statistisch kommt ein Zahnarzt auf 1090 Einwohner. Insgesamt gibt es 147 Zahnärzte, darunter 13 Kieferchirurgen.
Mannheim: Die Stadt Mannheim weist einen zahnärztlichen Versorgungsgrad von 100,2 Prozent auf. Statistisch kommt ein Zahnarzt auf 1139 Einwohner. Insgesamt gibt es 271 Zahnärzte, darunter 27 Kieferchirurgen.