Hockenheim. (jer) Am Freitag startet die Formel 1 auf dem Hockenheimring. Rund 60.000 Besucher werden erwartet - und natürlich besuchen einige auf die Stadt. Die RNZ hat bei Gastronomiebetrieben und Geschäften nachgefragt, ob während der Formel 1 mehr Gäste kommen und wie man sich darauf vorbereitet.
Frank Bohrmann. Foto: Reutter
Frank Bohrmann vom Café et Cetera: "Natürlich haben wir an diesem Wochenende mehr Gäste. Deswegen reduzieren wir unsere Karte auch von 50 auf 15 Essen. Alles Gerichte, die schnell zubereitet sind. Wir versuchen, eine Auswahl zu bieten, bei der für jeden etwas dabei ist. Natürlich bieten wir bewährte Gerichte wie Burger, Salate oder Schnitzel an. Wir haben in dieser Zeit auch etwa 30 Prozent mehr Personal beschäftigt. Aber wir können uns nicht nur auf dieses eine Wochenende fokussieren. So wichtig ist die Formel 1 für Hockenheim meiner Meinung nach nicht. Wir müssen 365 Tage im Jahr gute Arbeit leisten."
Marco Ferreira. Foto: Reutter
Marco Ferreira vom Eiscafé Italia: "Seit zehn Jahren erlebe ich nun die Formel 1 in Hockenheim. Schon ab Donnerstag sind deutlich mehr Gäste bei uns, die ganzen Camper oder LKW-Fahrer reisen ja schon früher an. Statt sechs Angestellten, sind meistens zwölf Leute aus unserem Team da. Eis wird zwar auch mehr verkauft, aber besonders häufig verkaufen wir Getränke. Vor einigen Jahren haben wir allein an einem Samstag 3000 Liter Bier ausgeschenkt. Negative Auswirkungen der Formel 1 bemerke ich nicht. Für mich ist die Formel 1 auch ein Symbol von Hockenheim, es ist wichtig, dass sie dortbleibt. Das wäre, als würde man in Schwetzingen das Schloss wegnehmen. Ohne die Formel 1 wäre die Stadt nicht mehr so bekannt."
Georgios Lois. Foto: Reutter
Georgios Lois vom Café Lato: "Bei so einer Veranstaltung ist meist die ganze Innenstadt in Bewegung. Aber es lässt sich nur ganz schwer voraus sagen, wie viel Gäste mehr wirklich kommen. Die Besucherzahlen sind auch immer stark wetterabhängig. Es darf nicht zu heiß sein und nicht zu kalt. Beim Konzert von Ed Sheeran beispielsweise war sehr viel los. Aber wenn es an diesem Wochenende regnen sollte, bleiben die Leute möglicherweise lieber im Zelt, als durch die Stadt zu spazieren. Aber ich halte die Formel 1 für die Cafés und Geschäfte in der Hockenheimer Innenstadt nicht für so wichtig. Auch dass die Formel 1 vielleicht irgendwann nicht mehr auf dem Ring stattfinden könnte, sehe ich nicht so kritisch. Wenn wir abhängig von einer Veranstaltung wären, könnten wir unsere Läden schließen."
Kirstin Hurst. Foto: Reutter
Kirstin Hurst von der Metzgerei Hauser: Wir verkaufen während der Formel 1 etwas mehr Grillzeug. Häufig sind die Kunden aber Leute, die sowieso in der Stadt wohnen. Gäste von weiter weg kommen am Rennwochenende seltener in Stadt als früher. Die Begeisterung hat allgemein abgenommen. Früher, als Michael Schuhmacher noch gefahren ist, war die ganze Karlsruher Straße rot geschmückt. Einige Privatleute hatten Stände an der Straße aufgebaut. Der Flair ist heute nicht mehr so wie früher. Um den Verkehr zu entlasten, werden nicht mehr so viele Gäste durch die Innenstadt geleitet. Dadurch kommen aber auch nicht mehr so viel mehr Kunden zu uns wie früher.