Durch den neuen Fahrplan der Linie 731 fallen ab Dezember drei Haltestellen weg. Foto: len
Von Harald Berlinghof
Hockenheim. Der sogenannte Ringjet (Linie 731) ist als innerörtliche Buslinie für viele Hockenheimer von großer Bedeutung. Schüler, Einkäufer und Besucher des Aquadroms nutzen die Buslinie, um in der Stadt von A nach B zu kommen. Zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember plant die Stadt eine Optimierung der Linie - vor allem in den Bereichen "Hubäckerring" (Teilbereich 1) sowie "Neugärten/Südring" (Teilbereich 2). Die neue Linienführung ist bereits mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und dem Busunternehmen Jahnke abgestimmt.
Der Ringjet wird in Zukunft direkt über den Hubäckerring und nicht mehr über den Holzweg sowie die Heinrich-von-Kleist-Straße fahren. Dadurch fallen drei bisherige Haltestellen weg, allerdings kommen an anderer Stelle drei neue hinzu. Die Verantwortlichen wollen so den Einzugsbereich des Busses verbessern und mehr Bewohner erreichen.
Im Bereich "Neugärten/Südring" wird es dagegen bei der bisherigen Linienführung am Aquadrom bleiben. Lediglich die Haltestelle Herderstraße soll umgebaut werden. Dadurch vergrößert sich auch der Abstand zum Aquadrom. Dies monierten einige Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Auch die Schüler des nahegelegenen Schulzentrums hätten dann einen weiteren Weg. Während die einen betonten, die Schüler bräuchten den Ringjet dort unbedingt, waren andere der Ansicht, dass die Kinder und Jugendlichen den weiteren Weg von 300 Meter problemlos zu Fuß zurücklegen können.
Die Verlegung der Linie im Bereich "Hubäckerring" wurde von den Gemeinderäten einstimmig durchgewunken. Für den Erhalt der Linienführung im Bereich "Neugärten/Südring" stimmten 15 Ratsmitglieder, vier enthielten sich. Es gab auch eine Gegenstimme.
Das Gremium befasste sich zudem mit wichtigen Entscheidungen in Bezug auf drei Baugebiete. Auf dem Grundstück der ehemaligen Mercedes-Benz-Vertretung/Autohaus Neidig an der Schwetzinger Straße 97 soll eine Wohnanlage mit drei Mehrfamilienhäusern und Tiefgarage entstehen. Für das Erdgeschoss ist eine gewerbliche Nutzung mit Bäckerei oder Café geplant. Der Investor beschreibt das Projekt mit dem prägnanten Namen "Leben am Café-Eck". Laut dem Bebauungsplan "Schwetzinger Straße 97" sollen dort Gebäude mit vier Stockwerken entstehen. Weil es sich bei dem Grundstück um ein komplett versiegeltes Gelände handelt, sieht man in der Neubebauung mit begrüntem Innenbereich eine Verbesserung. Auch die Grünen betonten, dass sich das Projekt in die Umgebung einfüge und so das Gebiet aufwerte. Der Bebauungsplan wurde bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen.
Direkt gegenüber liegt der Bereich des Bebauungsplans "Schwetzinger Straße links". Dort ist seit den 1960er-Jahren ein Baublock für Fuhrunternehmen reserviert. Allerdings hat sich an dieser Stelle schleichend ein Mischgebiet etabliert, wo gewerbliche Nutzungen (meist keine Fuhrunternehmen) und Wohnhäuser stehen. Der Bebauungsplan ist funktionslos geworden und sollte nach Meinung der Verwaltung aufgehoben werden. Dem stimmten die Räte einstimmig zu. Die Freien Wähler hatten zuvor jedoch auf einen Bestandschutz für bestehende Firmen gepocht.
Der Gemeinderat billigte außerdem mehrheitlich den Bebauungsplan "Kollmerstraße 29-33". Dort sind zwölf Wohneinheiten in vier Reihenhäusern und zwei Mehrfamilienhäusern geplant - inklusive Garagen, Carports und Tiefgarage.