Das Hockenheimer Rathaus. Foto: Reinhard Lask
Hockenheim. (hab) Das war eine teure Sitzung: Der Gemeinderat der Stadt Hockenheim hat in seiner jüngsten Sitzung insgesamt 8,2 Millionen Euro für Anschaffungen und Auftragsvergaben, die aus Sicht der Verwaltung notwendig sind, locker gemacht. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Oberbürgermeister Marcus Zeitler nutzte die geplante Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs dazu, die Hockenheimer Feuerwehr für ihre Einsatzbereitschaft zu loben. Allen Kritikern außerhalb des Gemeinderats angesichts der Höhe der Anschaffungskosten von 469.000 Euro schrieb er ins Stammbuch: "Ich wünsche Ihnen, dass das Fahrzeug nie bei ihnen zu Hause seine Arbeit verrichten muss".
Mit 96.000 Euro war die Erneuerung der elektro-akustischen Anlage des Carl-Freidrich-Gauß-Gymnasiums eher ein kleiner Kostenfaktor in der Reihe der weiteren Auftragsvergaben. Die Anlage wird mit ihrem Lautsprechersystem unter anderem dazu genutzt, um Anweisungen im Ernstfall durchzugeben. Die dicken Brocken in dem Vergabereigen waren allerdings die Straßenbau- und Kanalsanierungen. In der Oberen Mühlstraße kommen da 854.000 Euro zusammen, in der Bachstraße 892.000 Euro und in der Oberen Hauptstraße 5,2 Millionen Euro. "Dafür bekommen wir aber eine wunderschöne Straße mitten durch die Stadt", so Zeitler.
Sowohl die Gasleitungen, die Wasserleitungen und die Abwasserkanäle sind in die Jahre gekommen. Teilweise seien sie marode und es sei auch schon Gas ausgetreten. "Wir haben das rechtzeitig bemerkt. Aber wir wollen unser Glück nicht überstrapazieren", betonte Zeitler. Die Arbeiten werden auf 850 Meter Länge in drei Bauabschnitten über einen Zeitraum von 20 bis 24 Monate erfolgen. Der Oberbürgermeister versprach möglichst alle Beeinträchtigungen für die Bürger zu minimieren. "Ganz ohne wird es aber bei so einer Großbaustelle nicht gehen", bedauerte er.
Als letzte Entscheidung wurde die Sanierung der Kraichbachbrücke beschlossen. Eine Ausschreibung muss noch erfolgen, aber der Beschluss musste jetzt gefasst werden, da man sonst 142.000 Euro an Fördergeldern durch das Land verloren hätte. Selbst einigen Gemeinderäten war nicht klar, um welche Brücke es sich überhaupt handelt. Von Seiten der Verwaltung wurde erklärt, dass es sich um die Brücke über den Kraichbach auf der Reilinger Straße kurz vor der Ampelanlage handelt.
Während der viermonatigen Bauzeit kann der Verkehr in Richtung Reilingen nur einspurig über die Brücke geführt werden. Der Verkehr aus Richtung Reilingen kommend müsse über die parallel liegende alte Steinbrücke fahren. Dabei kamen im Rat Bedenken auf, ob die alte Brücke dem Schwerlastverkehr standhält. Stadtrat Fritz Rösch (CDU) bat darum, das zu prüfen. Zeitler sagte dies zu. Willi Keller (SPD) hatte zuvor darauf verwiesen, dass Hockenheim 42 Brücken habe und er wollte wissen, wie viele davon noch zur Sanierung anstehen. "Wir haben für die nächsten drei Jahre weitere drei Brücken auf dem Zettel, die es am nötigsten haben", so Zeitler.