Gibt mit einer großen Retrospektive einen Überblick über ihr Schaffen: Gisela Späht. Foto: Lenhardt
Von Sabine Sipos
Hockenheim. 40 Jahre ist es her, dass die Künstlerin Gisela Späht in Hockenheim ihr Atelier eröffnet hat. Grund genug für sie, das gebührend zu feiern - und zwar mit einer großen Ausstellung, die einen Überblick über ihr künstlerisches Schaffen bietet. Das ist überaus abwechslungsreich, denn Gisela Späht malt nicht nur, sondern hat sich auch mit anderen Techniken beschäftigt. Zunächst unterrichtete die gebürtige Güterloherin an Grund- und Hauptschulen, doch ihre Leidenschaft für Grafik, Malerei und Bildhauerei die sie dann ab 1995 zur hauptberuflichen Künstlerin werden. Aber bereits seit 1977 hatte Gisela Späht Ausstellungen im In- und Ausland, die in der breiten Öffentlichkeit Beachtung fanden.
Auf zwei Etagen und in einem Anbau des Hauses sind geben zahlreiche Werke zu sehen, welche die Vielfalt an Themen zeigen, mit denen sich Späht in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigt hat. In ihrer Einführung stellte Gisela Späht Teile der Ausstellung und ihr jeweiligen Motivation zu verschiedenen Werken vor. Eine Arbeit aus dem Jahr 1969 trägt den Titel "Begegnung". Mit seinen kräftigen Regenbogenfarben könnte es auch heute entstanden sein, denn ihre Vorliebe für intensive farben hat die Künstlerin nie verloren.
Oft entstehen mehrere Bilder zu einem Thema. Einen starken Bezug hat Gisela Späth zur Natur und der Welt um sie herum. Sowohl abstrakte als auch gegenständliche Werke zeugen davon. Das Baumsterben hat sie stark beschäftigt, und so existieren mehrere Collagen aus Blättern und Rindenstücken. Farben, Formen und deren Assoziationen haben stets einen persönlichen, emotionalen Bezug. Etwas ruhiger in Farbe und Ausdruck, aber dennoch sehr aussagekräftig hat die Wahl-Hockenheimerin sich mit dem Thema Musik auseinander gesetzt. Auf Japanpapier in schwarzer Farbe hat sie ihre Empfindungen zu Musik und Gesang zum Ausdruck gebracht. Keineswegs zu übersehen sind die zahlreichen Keramikarbeiten, welche die Räume auf Borden umsäumen. Der Überblick über das Oevre zeigt die Vielschichtigkeit der Künstlerin. Spähts neustes und noch unvollendet Projekt sind die zwölf Sternzeichen, wobei ihr der Bezug zu archetypischen Grundlagen und der Struktur der menschlichen Psyche besonders wichtig ist.
Im Jahr 2002 gründete Gisela Späht den Hockenheimer Kunstverein und scharte dabei Kunstinteressierte und Hobbymaler um sich, die ihr Können in Workshops vervollkommnen wollten. Sie organisierte nicht nur spartenübergreifende Ausstellungen, sondern auch ein Kunstvermittlungskonzept. Aus familiären Gründen übergab sie vor kurzem das Amt der Vorsitzenden an Kurt Kreimes, der bis zu seinem Ruhestand im Ministerium für Umwelt und Verkehr in Baden Württemberg tätig war und das Projekt "Die Kunst der Verwandlung" zusammen mit Kollegen des Kunstvereins unterstützt hat.
Info: Die Ausstellung ist bis zum 17. August nach telefonischer Vereinbarung unter 0 62 05 / 2 55 78 68 zu sehen.