Rettungskräfte kümmern sich um eine junge Frau, die einen Hitzschlag erlitten hat und bringen sie in eine Klinik. Foto: Marks
Ladenburg/Mannheim. (sha/zg) Die Hitze hat auch die Rhein-Neckar-Region fest im Griff. Doch die Rettungsleitstelle in Ladenburg, die die Notrufe aus Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis koordiniert, hat bis am MIttwoch noch kein erhöhtes Aufkommen an Notrufen registriert. Man beobachte die Entwicklung der Notrufe und das Einsatzaufkommen ganz genau, betonte Kay Estelmann auf RNZ-Anfrage.
Bislang hätten sich noch keine Auffälligkeiten gezeigt. Es habe allenfalls vereinzelte Einsätze gegeben, die einen hitzebedingten Hintergrund gehabt hätten. "Die allgemeine Auftragslage in der Notfallrettung, bei den Krankentransporten und das Aufkommen an Notrufen ist als unauffällig zu bewerten", sagte Estelmann.
Überhaupt seien die Rettungsdienste in der Region auf die Hitzewelle vorbereitet, versichert der DRK Kreisverband Mannheim, zu dem aus dem Rhein-Neckar-Kreis unter anderem die Kommunen Heddesheim, Hirschberg, Hockenheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt, Reilingen, Schriesheim, Schwetzingen und Weinheim gehören, in einer Pressemitteilung.
Gleichzeitig mahnt das DRK: "Die hohen Temperaturen können zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Ein Hitzschlag kann sogar lebensbedrohlich werden. Richtiges Verhalten führt erst gar nicht dazu", sagt Gina Quick, Notfallsanitäterin beim Kreisverband Mannheim des Deutschen Roten Kreuzes.
Was kann man also tun, um einen Hitzschlag zu vermeiden? "Meiden Sie bei Hitzeperioden möglichst direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Anstrengung. Und vor allem: Lassen Sie Kinder nicht in der Sonne spielen", betont Quick. Zudem sollte man Kopf und Nacken durch eine entsprechende Kopfbedeckung schützen. "Ganz wichtig", mahnt die Expertin, "Säuglinge dürfen auf keinen Fall der direkten Sonne ausgesetzt werden". Immer ausreichend trinken, rät Quick weiter. "Achten Sie vor allem bei Kindern und Senioren darauf, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und auch ausreichend Vorräte an Getränken bereitstehen."
Bei direkter Sonneneinstrahlung sollte stets eine Kopfbedeckung getragen werden, rät das DRK. Foto: Klose
Wie erkennt man einen Hitzschlag? Bei einem Hitzschlag kommt es zu einem Wärmestau im Körper, was zu einer Erhöhung der Körpertemperatur bis auf 40 Grad oder mehr führt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Haut ist heiß und trocken und der Pulsschlag beschleunigt. Die Schweißproduktion versagt, weil die Temperatur-Regelung im Körper gestört ist.
Der Betroffene fühlt sich müde und erschöpft. Es kann zu Krämpfen und Erbrechen kommen, ebenso zu Schwindelgefühl, Verwirrtheit oder auch Halluzinationen. Oft ist sogar Bewusstlosigkeit die Folge.
"Der Rettungsdienst steht bereit", sagt Quick, "bis wir eintreffen, ist es für den Patienten aber auch lebenswichtig, dass die richtigen Maßnahmen durch den Ersthelfer ergriffen werden. So mancher Notfall wäre sogar vermeidbar, wenn man sich richtig auf die Hitze vorbereiten würde."
Auch der Bereichsausschuss habe sich auf die erneute Hitzewelle eingestellt. So seien bereits am Montag die Notaufnahmen der Mannheimer Kliniken angeschrieben und gebeten worden, die Rettungsmittel bei der Patientenübergabe in der Klinik bevorzugt zu behandeln, um schnellstmöglich für weitere Notfälle bereitzustehen.
Die Integrierte Leitstelle Rhein-Neckar in Ladenburg passt, wie schon bei den vergangenen Hitzewellen, den Einsatz der Rettungsmittel an die Gegebenheiten an. So können bei Bedarf zusätzliche Disponenten und Rettungswagen zum Einsatz kommen. "Bei einer Tagestemperatur von über 35 Grad haben wir normalerweise eine rund 20 prozentige Steigerung des Anrufaufkommens und eine rund 15-prozentige Steigerung des Einsatzaufkommens", erläutert Joachim Stutz, Vorsitzender des Bereichsausschusses für den Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Mannheim.
Im Rettungsdienstbereich der Stadt Mannheim sind der Arbeiter Samariter Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst mit Krankentransportwagen, Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen an der Notfallrettung beteiligt.
Bei Bedarf können die ehrenamtlichen Kräfte der Hilfsorganisationen zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert werden.