Eigenes Plattenlabel mit 19

Marcel Nicol und Leon Bauder wollen in Heddesheim Hits produzieren

Sie sind offen für viele Stile – "Kompassgeber" für Musikfans

06.06.2019 UPDATE: 07.06.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Leben für die Musik: Marcel Nicol (r.) ist Geschäftsführer von "ComePast Records", Leon Bauder für Cover-Design und Marketing zuständig. Foto: Privat

Von Rolf Kienle

Heddesheim. Pop, Rap, Hip-Hop, Elektronik Dance Music und Alternative - Marcel Nicol und Leon Bauder vom jungen Plattenlabel "ComePast Records" sind offen für alles, sofern es gut ins Ohr geht und in die Zeit passt. Ein Anfang ist gemacht: Sängerin Romy hat die Popnummer "Sit and Cry" aufgenommen, Mareike den Future-House-Song "This Night". Und brandaktuell haben Nicol und Bauder mit "Mistakes" einen Popsong mit House-Einflüssen am Start.

Marcel Nicol ist der Spiritus Rector des erst in Heddesheim gegründeten Zwei-Mann-Unternehmens. Im Herbst hat er sich mit Leon Bauder zusammengetan und "ComePast Records" gegründet. Phonetisch hat der Name des Labels eine beabsichtigte Verwandtschaft zum Wörtchen Kompass, und das ist Programm - beide wollen zeigen, wohin die Reise musikalisch geht. Großes Plus in der Strategie der Zwei: Sie sind erst 19 Jahre alt, beschäftigen sich aber schon einige Jahre mit Musik.

Marcel Nicol hat sie gewissermaßen mit der Muttermilch aufgesogen: Die Mutter ist Sängerin, der Vater hat Keyboard gespielt, als sich beide in einer Band kennenlernten. Der Sohn war gerade drei Jahre alt, als er die Eltern bei Auftritten begleitete und Musik und das Musikgeschäft aus nächster Nähe kennenlernte. Mit vier Jahren bekam er das sehnlichst gewünschte Schlagzeug, ein Jahr später die E-Gitarre. Da stand der musikalischen Kreativität bald nichts mehr im Weg.

Damals kaufte man noch CDs seiner Lieblingsgruppe. Das ist Geschichte. Heute wird gestreamt. Und auch die verlässliche Regel, dass eine Band nach dem erfolgreichen Verkauf einer CD oder Platte Auftritte oder eine Tournee plant, sind längst passé. Das wissen auch Nicol und Bauder. Sie hoffen auf Erfolge bei den Streamingdiensten. Unabhängig davon planen sie aber auch die Produktion von Schallplatten, weil es dafür zunehmend Fans gibt. "CDs sind eigentlich nur als Merchandising bei Auftritten interessant."

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Mit 14 Jahren lernte Marcel Nicol Klavier spielen und freundete sich mit Leon Bauder an. Beide waren in der gleichen Klasse, Bauder ebenfalls mit dem Musikvirus infiziert. Er legte als DJ Platten auf während Nicol in einer Band Rock und Metal spielte. "Irgendwann fing ich an, Musik zu produzieren", sagt Marcel Nicol.

Die Erfahrung war da und die Zeit offenbar reif dafür, selbst wenn er gerade erst volljährig war. Beide taten sich vor einem Jahr zusammen und krempelten die Ärmel hoch. Marcel Nicol ging zum Notar und ließ das Jungunternehmen "ComePast Records" eintragen. Er ist der Gründer und Geschäftsführer des Labels. Dass der Notar beim ersten Hinhören noch "Kompost Records" eintrug, ließ sich verschmerzen - und ersetzen.

Leon Bauder wird seinem Part der Beteiligung - Cover-Design und Marketing - nur stundenweise nachkommen können. Er macht gerade Abitur, wogegen sich Marcel Nicol gerade um einen Studienplatz an der Mannheimer Popakademie bemüht. Sieben Stücke haben sie konkret auf dem Plan, 80 Songs hat Nicol bisher geschrieben und produziert.

Gemeinsam mit einer Sängerin hat er zudem einen Song geschrieben und aufgenommen. Das nötige Wissen als Tontechniker haben sie sich im Fernstudium drauf gepackt. Gerade haben sie außerdem ein Lernvideo zum Thema Musikproduktion in Arbeit.

Das Label trägt sich noch nicht, aber die Pläne sind gemacht. Marcel rechnet damit, dass es noch dieses Jahr zu ersten Auftritten kommen wird. Dann können sie auf sich aufmerksam machen und "ComePast Records" den richtigen Weg weisen lassen.

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