Sechs Helfer aus der Verwaltung konnte Bürgermeister Nils Drescher (r.) für sein Projekt gewinnen. Foto: zg
Plankstadt. (stek) Auf Initiative von Bürgermeister Nils Drescher hat die Gemeindeverwaltung das Projekt "Plankstadt hilft" auf den Weg gebracht. Damit will man vor allem älteren und chronisch kranken Menschen das Leben in Zeiten von Corona erleichtern. Nun zeige sich, wie stark der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei, so Drescher.
In der Verwaltung hat er bereits sechs Kräfte gefunden, die mithelfen wollen: Dazu gehören Bücherei-Leiterin Claudia Verclas sowie Susanne Schwender, ebenfalls Bücherei-Mitarbeiterin. Aber auch Schulsekretärin Claudia Wiegand und Philipp Schuhmacher, der Hausmeister der Mehrzweckhallen, die Auszubildende Ewelina Bejcar und Kjara Krunic, die ihren Bundesfreiwilligendienst in der Humboldtschule absolviert, machen mit.
Derzeit erlebt Deutschland eine Situation, wie es sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gegeben hat. Die Einschnitte in die persönlichen Freiheitsrechte sind massiv. Vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankung werden dringend gebeten, zuhause zu bleiben und wenn möglich auf Einkäufe zu verzichten. Denn sie sind durch das Virus am meisten gefährdet. Um ihnen die Sorge vor den alltäglichen Einkäufen und Besorgungen zu nehmen, übernimmt das Team von "Plankstadt hilft" nun diese Aufgaben.
Für Susanne Schwender ist die Situation besorgniserregend. Sie hat selbst eine Mutter, die zum gefährdeten Personenkreis gehört. In diesem Fall übernimmt ein Nachbar die Einkäufe., wofür sie "unendlich dankbar" sei. "Eine Gemeinschaft muss zusammenhalten", sagt Schwender. Gerade in schwierigen Zeiten sei es wichtig, dass sich die Gesellschaft der Schwächeren annehme und ihnen zeige, dass sie nicht allein sind.
Das Prozedere selbst ist dabei ganz einfach. Jeder, der zum gefährdeten Personenkreis gehört, kann sich telefonisch melden und seine Einkaufsliste durchgeben. Wichtig sei, so Schwender, dass sich nur Menschen melden, die keine andere Möglichkeit sehen, um sich selbst zu versorgen. Wenn der Einkaufszettel vorliegt, gehen die Helfer einkaufen.
Die Einkäufe stellen sie später vor die Tür des Bestellers. Neben den Waren findet sich auch ein Brief mit einem Überweisungsträger. Dieser ist jedoch nicht zeitlich befristet. Das heißt, die Menschen können sich beim Überweisen Zeit lassen. Kontakt und Barbezahlungen will man möglichst vermeiden. Doch derzeit sei das der beste Schutz für die Betroffenen. "Und es ist ja zum Glück nicht ewig", sagt Schwender.
Info: Der Einkaufsservice "Plankstadt hilft" ist unter der Nummer 0172 / 2 76 57 53 von 8 bis 16 Uhr erreichbar. Auch Nachbarn sind dazu aufgerufen, sich zu melden, wenn sie denken, jemand könnte in Not sein.