Der Rückbau des AKW Biblis läuft auf Hochtouren. Foto: dpa
Biblis. (dpa-lhe) Der vor einem Jahr begonnene Abbau des stillgelegten Atmokraftwerks im südhessischen Biblis läuft auf Hochtouren. Aus dem Atomgesetz entlassen wird das Kernkraftwerk an der Bergstraße voraussichtlich aber erst im Jahr 2032, wie RWE-Sprecher Alexander Scholl sagte.
Brennstäbe gibt es in Block A schon seit Ende 2016 nicht mehr, Reaktorblock B soll Ende Mai 2019 auch so weit sei.
Derzeit entsteht auf dem Gelände ein drittes Lager - das zweite für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Ende des Jahres soll es in Betrieb genommen werden.
Zugleich werden 2020 sieben Castor-Behälter mit radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitung in England für das Standort-Zwischenlager (SZL) erwartet. Das Genehmigungsverfahren beim Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit dafür läuft aber noch.
Rund 1000 Beschäftigte - davon 670 von RWE - haben vor der Abschaltung in dem Atomkraftwerk gearbeitet. Derzeit seien es noch etwa 300 von RWE - plus eine schwankende Zahl Beschäftigter von Partnerfirmen, sagt Scholl. Der Rückbau hatte Anfang Juni 2017 begonnen.
Der BUND klagt vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) gegen den Rückbau von Biblis A. Die Umwelt- und Naturschützer fechten die atomrechtliche Genehmigung des Umweltministeriums zur Stilllegung und zum Abbau von Anlagenteilen des Kernkraft-Reaktorblocks an, wie VGH-Sprecher Helmut Schmidt in Kassel erläuterte.
Eine Klageerwiderung des Landes stehe noch aus. Die Frist dafür laufe bis Ende Juni. "Ein Entscheidungszeitpunkt ist daher noch nicht absehbar", sagte Schmidt. Der BUND hatte die Klage am 30. März 2017 eingereicht, wie Geschäftsführer Michael Rothkegel sagte.