Beim Sammeln von Biomüll sind die Bürger des Rhein-Neckar-Kreises besonders fleißig. Durchschnittlich wurden pro Kopf 86 Kilogramm gezählt. Foto: Getty Images
Rhein-Neckar. (sha/zg) Die Bürger des Rhein-Neckar-Kreises legen bei der Mülltrennung ein vorbildliches Verhalten an den Tag. Dies geht aus der Abfallbilanz 2019 des Landes Baden-Württemberg hervor, die Umweltminister Franz Untersteller kürzlich in Stuttgart vorgestellt hat.
Demnach wurden landesweit 51 Kilogramm Biomüll pro Kopf registriert, im Rhein-Neckar-Kreis wurden im gleichen Zeitraum durchschnittlich 86 Kilogramm Bioabfälle pro Kopf gesammelt. Gemessen am Jahr 2018 (79 Kilogramm pro Kopf) entspricht dies einer Steigerung von sieben Kilogramm und damit der zweitgrößten in ganz Baden-Württemberg. Insgesamt erhöhte sich die die Menge an Bioabfällen im Rhein-Neckar-Kreis von 43.470 auf 47.203 Tonnen erhöht.
Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger Baden-Württembergs haben im vergangenen Jahr insgesamt rund 12,24 Millionen Tonnen an Abfällen eingesammelt. Bei den häuslichen Abfällen sind das 355 Kilogramm pro Kopf und damit ähnlich viel wie 2018.
Zurück zum Rhein-Neckar-Kreis: Hier wurden insgesamt 68.937 Tonnen Haus- und Sperrmüll entsorgt, der nicht wiederverwertet werden kann. Das sind 126 Kilogramm pro Kopf und damit deutlich weniger als der landesweite Durchschnitt von 140 Kilogramm. "Das ist sehr erfreulich", wird Katja Deschner, Vorständin der AVR Kommunal AöR, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. "Die Gewinnung von Rohstoffen ist für uns als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger nach wie vor eines der wichtigsten Ziele", erläutert Deschner.
Dass sich die AVR Kommunal auf einem sehr guten Weg befinde, zeige sich im landesweiten Vergleich vor allem bei der getrennten Sammlung von Bioabfällen. "Das ist eine wertvolle Ressource, die wir verstärkt nutzen sollten", hatte Umweltminister Untersteller der Vorstellung des Abfallberichtes betont. Noch immer werde aber zu viel Biomüll über die Restmülltonnen entsorgt. Hier sieht sich der Rhein-Neckar-Kreis in einer Vorreiterrolle.
"Mit der getrennten Sammlung über unsere Bioenergietonne leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende", sagt Katja Deschner. Denn aus Blumen, Eierschalen, Salatresten und anderen biologisch abbaubaren und organischen Abfällen würden gütegesicherter, zertifizierter Frischkompost und Bio-Erdgas erzeugt.
Und Deschner hat noch mehr positive Zahlen zu bieten – denn im Vergleich der gesammelten Wertstoffmengen würden die Kreisbewohner ebenfalls sehr gut dastehen. 164 Kilogramm seien im Landesdurchschnitt pro Kopf gesammelt worden – die Bürger des Rhein-Neckar-Kreises hätten sich mit 183 Kilogramm mächtig ins Zeug gelegt. Alleine 67.198 Tonnen Wertstoffe wurden vergangenes Jahr über die "Grüne Tonne plus" erfasst und haben die Sortieranlage in Sinsheim durchlaufen.
Vorständin Katja Deschner zieht denn auch ein positives Gesamtfazit: "Die bereits heute erzielten Mengen an Wertstoffen über die Bioenergietonne und die Grüne Tonne plus erfüllen uns mit Stolz auf unser modernes und komfortables Abfallwirtschaftssystem, das von den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises geradezu vorbildlich genutzt wird."