Auf den Brückenpfeilern ruhen die Längsträger. Deren Verbindungen müssen verstärkt werden. Geschafft wird hier unter der A 5 bei Großsachsen nur nachts. Wegen des bleibelasteten Korrosionsschutzes der Brücke müssen die Arbeiter Schutzausrüstungen tragen. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue
Hirschberg/Heidelberg. An der Brücke der Autobahn 5 bei Hirschberg-Großsachsen wird gerade gebaut. Darunter verläuft die Bahntrasse von Weinheim her in Richtung Friedrichsfeld. Daneben ist noch ein Wirtschaftsweg, der auch von Radfahrern in Richtung Heddesheim gerne genutzt wird. An diesem Weg liegt das Baumaterial. Bis voraussichtlich Ende Februar wird dran gearbeitet, die Tragfähigkeit der Autobahnquerung zu verbessern.
Die 1968 errichtete Brücke besteht aus zwei Bauteilen, die jeweils von sechs Betonpfeilern gestützt werden. Darauf ruhen die Längsträger, die pro Bauteil an sechs Stellen vernietet sind. Das Regierungspräsidium hatte die Statik der gut fünf Jahrzehnte alten Stahlverbundbrücke nachrechnen lassen. Schließlich hat sich die Verkehrsbelastung auf der A 5 im Laufe der Jahre geändert und ist nicht gerade geringer geworden. So ging aus den Berechnungen auch hervor, dass die zwölf sogenannten Nietstoßverbindungen nicht mehr tragfähig genug sind. Diese halten jeweils zwei Stahlbauteile in den Längsträgern der Brücke zusammen. Betroffen von der statischen Schwäche sind aber nicht die gesamten Längsträger, sondern nur deren Untergurte.
An diesen Stellen werden die Verbindungen nun also mit verschraubten Stahlblechen verstärkt. Die Bauarbeiten gehen nachts über die Bühne, um vor allem die Fahrpläne der Deutschen Bahn im Personenverkehr nicht zu beeinträchtigen. Zumindest nicht grundsätzlich. Denn ganz ohne Einschränkungen geht es auch hier nicht.
So kündigt eine Sprecherin der zuständigen Niederlassung Südwest in der neuen Autobahn-GmbH des Bundes an, dass die komplette Bahnstrecke am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Februar, jeweils von 8.30 bis 20.15 Uhr, gesperrt werden muss, um beide Oberleitungen für die Bautätigkeit abschalten zu können. Details zu den Fahrplanänderungen, die dadurch nötig sind, werden sicher noch bekannt gegeben. In allen anderen Nächten der Baustelle ist es so, dass jeweils fünf Stunden lang ein Gleis gesperrt und dessen Oberleitung vom Stromnetz genommen wird. Der Güterverkehr rollt in dieser Zeit dann stets über das andere der beiden Gleise weiter. Diese werden überdies von einer Bahnsicherungsfirma überwacht, damit nichts passiert. Auch Mitarbeiter der Heidelberger Außenstelle der Autobahn-GmbH sind nachts immer vor Ort.
Völlig unbehelligt von der Baumaßnahme sind die Verkehrsteilnehmer auf der A 5. Sie bekommen nicht mit, was unter der Brücke passiert. Deren alter Korrosionsschutz ist bleibelastet. Daher müssen die Arbeiter Schutzausrüstungen mit speziellem Atemschutz tragen.