Im Hintergrund das Museumsschiff des Technoseums auf dem Neckar - im Vordergrund das historische Polizeiboot. Foto: Gerold
Mannheim. (oka) Das Museumsschiff ist eins der beliebtesten Exponate des Technoseums - obwohl es sich nicht auf dem Museumsgelände befindet, sondern seit einigen Jahren sicher vertäut am Neckarufer nahe der Kurpfalzbrücke liegt. Jetzt steht turnusmäßig eine Generalüberholung in der Speyerer Werft Josef Braun an. Ob der historische Schaufelraddampfer wieder an seinen angestammten Platz zurückkehrt, ist jedoch alles andere als sicher. Denn um Kosten zu sparen, sucht die Museumsleitung gerade nach günstigeren Alternativen.
Im Jahr 2007 war die "Mannheim" das letzte Mal auf der Werft. Jetzt ist es wieder so weit. Im neuen Jahr wird der fast 100 Jahre alte Schaufelraddampfer mit Hilfe eines Frachters auf dem Rhein nach Speyer transportiert. Ab Dezember ist deshalb die Ausstellung nicht mehr zugänglich.
"Das Museumsschiff gehört zum Stadtbild Mannheims. Es ist nicht nur das größte Exponat des Technoseums, sondern auch ein sehr beliebtes. Wir suchen eine gute Lösung für das Schiff und die Besucher, denen das Museumsschiff ans Herz gewachsen ist", sagt Hartwig Lüdtke, Direktor des Technoseums. Allerdings, so gibt er zu bedenken, müsse man für die Zukunft schauen, was finanzierbar sei. Denn neue Vorschriften besagen, dass der Schiffs-TÜV nun nicht mehr alle zehn, sondern alle fünf Jahre fällig wird. Um den Sicherheitsvorschriften am jetzigen Liegeplatz gerecht zu werden, müsste zudem ein Rammschutz gebaut werden.
Diskutiert werden deshalb neue Liegeplätze wie der Verbindungskanal im Stadtteil Jungbusch, der Industriehafen, das Waldhofbecken, das rechte Neckarufer vor dem Stadtarchiv Marchivum oder das linke Neckarufer vor dem Bootshaus nahe des Fernmeldeturms. Allerdings stehen auch die Abgabe an andere Museen sowie eine Positionierung an Land im Raum. Eine Entscheidung über die Zukunft der "Mannheim" trifft der Stiftungsrat des Technoseums bei seiner Sitzung im November.
Gut ein halbes Jahr soll der Werftaufenthalt dauern. Ab Dezember werden die Objekte und Mitmach-Stationen aus den Ausstellungsräumen des Schiffs entfernt. Die Adventsfahrten mit dem Polizeiboot, das am Museumsschiff vertäut ist, finden deshalb in diesem Jahr nicht statt. Ab 1. Januar schließt dann auch Müller’s Restaurant & Café Lounge vorübergehend. Betreiber Ali Müller hofft, dass das Schiff vielleicht doch in kürzerer Zeit wieder tüchtig ist. "Nächste Woche gibt es einen Gesprächstermin im Technoseum, da erfahre ich, wie es weitergeht", sagte er. Ob die Polizeibootfahrten und die Konzertreihe "Haste Töne?", die im Sommer auf dem Achterdeck des Raddampfers stattfindet, angeboten werden können, steht ebenfalls noch in der Schwebe.
Auf der Werft wird der Schiffsrumpf untersucht, ausgebessert und neu angestrichen, im Inneren des Raddampfers werden Wasserleitungen und Heizungsrohre ausgetauscht, Kabel erneuert und Fenster abgedichtet. Vor der Fahrt nach Speyer ist es außerdem notwendig, den Schornstein des Schiffs abzumontieren: Nur dann passt der Dampfer unter der Jungbuschbrücke hindurch.